Wohnen im Alter - GIT Verlag
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Cibek aus L<strong>im</strong>burgerhof konzipiert und realisiert<br />
wurden. Die spezielle Benutzeroberfläche<br />
samt Icons hat Prof. Lothar Litz vom Lehrstuhl<br />
Automatisierungstechnik der TU Kaiserslautern<br />
entworfen. Wichtig dabei: Die Bedienung<br />
erfolgt ausschließlich über das Berühren<br />
des Bildschirms, auf Maus oder Tastatur wurde<br />
vollständig verzichtet.<br />
„PAUL“ ist die Steuerzentrale und der intelligente<br />
Kern der gesamten Haustechnik, mit ihm<br />
lassen sich zahlreiche Funktionen bedienen<br />
und so Erleichterungen <strong>im</strong> Alltag realisieren,<br />
wie Rollläden auf und abfahren, Licht und<br />
Elektrogeräte schalten, die Wohnungstür kontrollieren<br />
und bei Bedarf öffnen, den Status der<br />
Fenster überprüfen. Über das System lassen<br />
sich aber auch Mult<strong>im</strong>ediafunktionen nutzen<br />
(Radio, TV, Internet und Telefon) und Sprech<br />
und Sichtverbindungen zu Besuchern an der<br />
Haustür herstellen. Wenn nötig, kann es auch<br />
an die regelmäßige Einnahme der Medikamente<br />
erinnern.<br />
Hintergrundüberwachung ohne<br />
Gängelung<br />
„Die zukunftsorientierte Wohntechnik begleitet<br />
die Bewohner dezent in ihren eigenen Wänden.<br />
Sie bietet in allen <strong>Alter</strong>sstufen zahlreiche Er<br />
leichterungen und kann mit steigendem <strong>Alter</strong><br />
mehr und mehr in Anspruch genommen werden“,<br />
so Jutta Knieriemen, die Vorstandsassistentin<br />
der RAU AG Kaiserslautern. Und genau<br />
hier spielt das System sein ganzes Potential<br />
aus, denn über ihn lässt sich nicht nur die<br />
Haustechnik steuern, der kleine Assistent ist<br />
auch in der Lage, Sensordaten hinsichtlich verschiedener<br />
Kriterien auszuwerten und<br />
Notfallsituatio nen automatisch als solche zu<br />
erkennen.<br />
Dazu sammelt „PAUL“ Daten der verschiedenen<br />
Sensoren und Aktoren in jeder Wohnung<br />
und erstellt daraus individuelle Nutzungsprofile<br />
der Bewohner. Über eine<br />
Aktivitäts bzw. Inaktivitätserkennung registriert<br />
er beispielsweise Daten zum Strom und<br />
Wasserverbrauch. Vor allem aber erkennt er<br />
Abweichungen vom Nutzerprofil – wenn Strom<br />
und Wasser über einen längeren Zeitraum<br />
nicht fließen. Für das Sys tem ist dies ein Indiz<br />
dafür, dass möglicherweise etwas nicht st<strong>im</strong>mt,<br />
dass ein Bewohner Hilfe benötigt. In dieser Situation<br />
sendet er ein Signal an den Gira Homesserver<br />
3, der seinerseits definierte Adressen<br />
anruft – den Nachbarn, andere Bewohner, Verwandte<br />
oder eine medizinische Notfallzentrale.<br />
Dieses System lässt sich individuell program<br />
mieren und mit Eskalationsstufen versehen.<br />
Damit ist eine Hintergrundüberwachung gewährleistet,<br />
die eine Gängelung oder ständige<br />
aktive Kontrolle der Bewohner vermeidet – ein<br />
wichtiges Stück Lebensqualität <strong>im</strong> fortgeschrittenen<br />
<strong>Alter</strong>.<br />
Finanzierbares Wohn konzept<br />
Erdacht wurde das Prinzip der Aktivitäts bzw.<br />
Inaktivitätserkennung von Prof. Litz vom Lehrstuhl<br />
Automatisierungstechnik der TU Kaiserslautern.<br />
„Gemeinsam mit ‚Assisted Living‘ entwickeln<br />
wir ein Wohnkonzept, das auch in<br />
Zukunft finanzierbar sein wird“, so Geschäftsführer<br />
Bernd Klein, „auch als praktische <strong>Alter</strong>native<br />
zu klassischen Seniorenhe<strong>im</strong>en.“ Die<br />
Aktivitäts/Inaktivitätserkennung ist zudem<br />
eine sinnvolle Ergänzung eines Notrufsystems,<br />
bei dem <strong>im</strong>mer aktiv Hilfe angefordert werden<br />
muss. Cibek hat in den vergangenen Jahren<br />
nicht nur intensiv Erfahrungen mit Technik für<br />
Senioren gesammelt, sondern auch bei der Entwicklung<br />
von Wohnkonzepten mit Baugesellschaften<br />
und Universitäten.<br />
Als großen Vorteil von „Assisted Living“ wertet<br />
Bernd Klein, dass die dort eingesetzte Technik<br />
unter realen Lebensbedingungen getes tet und<br />
ständig weiterentwickelt wird, und zwar nicht<br />
nur von Ingenieuren, sondern auch von den ins<br />
Projekt eingebundenen Wissenschaftlern. Sie<br />
können beispielsweise die Akzeptanz der Technik<br />
und deren Auswirkungen auf das alltägliche<br />
Leben über längere Zeiträume untersuchen<br />
und bewerten. Deshalb wird das Projekt<br />
auch vom Finanzministerium RheinlandPfalz<br />
finanziell gefördert. Denn die in Kaiserslautern<br />
gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen<br />
sollen letztlich dem gesamten Bundesland zugute<br />
kommen – andere Projekte können und<br />
sollen von der Konzeption dieser Wohnanlage<br />
profitieren.<br />
kontakt:<br />
Gira Giersiepen Gmbh & co. kG<br />
Tel.: +49(0)2195/602-0<br />
info@gira.de<br />
www.gira.de<br />
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