Wohnen im Alter - GIT Verlag

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

hausgemeinschaftskonzepte, wie sie im seniorenzentrum „An den salinen“ in Bad Westernkotten realisiert wurden, verlangen ein neues herangehen auch an den Brandschutz. Foto: Wieneke 46 medAmbiente 2 · 2009 Sicherheit und Schutz Moderne Konzepte für Seniorenwohn- und Pflegeeinrichtungen haben das Ziel, für die Bewohner so viel Normalität wie möglich zu erreichen. Dieser pflegerische Ansatz steht im Widerspruch zu den üblichen Anforderungen des Brand- schutzes. Doch bei einer richtigen Grundkonzeption sind nur wenige, intelligent verknüpfte Brandschutzmaßnahmen erforderlich, die Bewohnern und Betreuungspersonal maximale Freiheit bei der Gestaltung lassen. Sicherheit für Wohnkonzepte Brandschutz in Altenpflegeheimen mit Gruppenwohnbereichen Seit Ende der 1990er Jahre werden Altenpflegeeinrichtungen zunehmend als Hausgemeinschaften oder Wohngruppen konzipiert. Ziel ist es, so viel Normalität und Geborgenheit wie möglich im Alltag zu realisieren. In einer Wohngruppe leben etwa zehn alte Menschen zusammen, wobei jeder Bewohner über ein eigenes Zimmer mit Bad verfügt. Die Bewohnerzimmer sind in der Regel um einen zentralen Wohnbereich herum angeordnet. Für die Realisierung eines Wohngruppenkonzeptes sind offene Grundrisslösungen erforderlich – denn die Bewohner sollen z. B. bei geöffneter Zimmertür am Gemeinschaftsleben teilnehmen können. Flure werden in die Aufenthaltsbereiche einbezogen und dementsprechend wohnlich ausgestattet. Diese Struktur stellt aus Sicht des Brandschutzes jedoch eine Situation dar, die von den üblichen Konzepten der Bauordnung (horizontaler Rettungsweg = notwendiger Flur, vertikaler Rettungsweg = Treppenraum) deutlich abweicht. Erschwerend kommt hinzu, dass die Bewohner in der Regel zu einer Selbstrettung nicht in der Lage sind. Brandmeldung und Alarmierung Auch das Betreuungspersonal kann die Evakuierung der Bewohner nicht allein bewältigen. Die Mehrzahl der Brände in Altenpflegeeinrichtungen entsteht in der Nachtzeit. Nachts ist die personelle Besetzung deutlich reduziert, sodass das Personal mit der Aufgabe der Evakuierung der Bewohner überfordert ist. Die Rettung der Bewohner kann daher im Brandfall nur durch Feuerwehr und Rettungsdienst gewährleistet werden. Altenpflegeheime mit Gruppenwohnbereichen müssen mit einer flächendeckenden, automatischen Brandmeldeanlage ausgestattet werden, die eine unmittelbare Alarmierung der Feuerwehr sicherstellt. Die Alarmierung der Bewohner ist nicht zweckmäßig, da altersverwirrte Menschen die Gefahr nicht wahrnehmen und bettlägerige Bewohner ohnehin auf fremde Hilfe angewiesen sind. Eine akustische Alarmierung würde eher zur Beunruhigung der Bewohner und zu Panikreaktionen führen und die Gefahrenlage zusätzlich verschärfen. Um mögliche Sofortmaßnahmen einleiten zu können, erfolgt die Alarmierung des Betreuungspersonals des Objektes durch eine „stille Alarmierung“ über Funkmeldeempfänger mit Klartextanzeige. Evakuierung Im Brandfall sollten so wenig Bewohner wie möglich evakuiert werden müssen. Das Gesamtgebäude muss daher in viele kleine, brandschutztechnisch wirksam voneinander abgetrennte Bereiche gegliedert werden. Je Geschoss sind mindestens zwei feuerbeständig voneinander getrennte Bereiche erforderlich, um im Gefahrenfall eine Evakuierung innerhalb der Ebene zu ermöglichen. Diese Einheiten sind schnell zu evakuieren und für die Feuerwehr beherrschbar. Die Bewohner außerhalb des betroffenen Bereiches müssen im Brandfall nicht evakuiert werden. Die Gruppenwohnbereiche werden daher auf eine Größe von 500 m² Grundfläche und maximal zehn Personen begrenzt. Bei dieser Größe handelt es sich um Einheiten, die sowohl aus pflegerischer als auch aus brandschutztechnischer Sicht günstig sind. Jeder Gruppenwohnbereich benötigt zwei möglichst entgegen gesetzt angeordnete Ausgänge und zwei bauliche Rettungswege. Innerhalb des Gruppenwohnbereichs müssen dabei keine notwendigen Flure ausgebildet werden. Verhinderung der Ausbreitung von Feuer und Rauch Trotz der offenen Grundrissgestaltung ist in Altenpflegeheimen mit Gruppenwohnbereichen eine Vielzahl raumabschließender Wände vorhanden, die im Sinne einer kleinteiligen Abschnittsbildung mit brandschutztechnischer Qualität ausgeführt werden müssen. Hierdurch wird im Falle eines Entstehungsbrandes der betroffene Bereich begrenzt und ein Vollbrand auf einen definierten Bereich beschränkt. Bis auf die Wände der Sanitärzellen innerhalb der Bewohnerzimmer müssen alle Wände innerhalb des Gruppenwohnbereiches feuerhemmend und aus nichtbrennbaren Baustoffen (F 30A) hergestellt werden. Die Türen in diesen feuerhemmenden Wänden müssen mindestens vollwandig und dichtschließend (d. h. mit 3seitiger Gummidichtung) sein. Die Bewohnerzimmer bilden immer eine feuerhemmend abgeschottete Zelle. Ausblick In Zukunft wird neben Neubauten insbesondere die – hier nur kursorisch beschriebene – Anpassung vorhandener Senioreneinrichtungen an moderne Betreuungskonzepte eine große Rolle spielen. Das Aufbrechen der starren, krankenhausähnlichen Strukturen innerhalb der alten Bausubstanz stellt dabei besondere Anforderungen an die beteiligten Planer. Nur eine integrierte Planung kann hier zu gestalterisch überzeugenden, funktionsfähigen und bezahlbaren Lösungen führen. kontakt: Bert wieneke Wieneke GbR, Architekten, Ingenieure, Sachverständige Tel.: 02943/9796-0 info@wieneke-brandschutz.de www.wieneke-brandschutz.de
Bodenbelagskollektion „Leben & Pflegen“ Debolon „Leben & Pflegen“ ist die erste elastische Bodenbelagskollektion speziell für Pflegebereiche, die auf Basis einer wissenschaftlichen Marktforschungs-Studie an der Hochschule Pforzheim und in Zusammenarbeit mit dem Planungsbüro Doppelpunkt entwickelt wurde. Da Bewohner von Seniorenheimen häufig altersbedingte körperliche und geistige Beeinträchtigungen wie Gehbehinderung, Grauer Star oder Demenz haben, wurden aktuelle Erkenntnisse der Pflegewissenschaft bei der Entwicklung der Dessins berücksichtigt: Überwiegend wurden dezente, kontrastarme Muster sowie Rot- und Orangetöne eingesetzt, die ältere Menschen mit altersbedingter Sehbehinderung sehr gut wahrnehmen können und als positiv empfinden. Ergänzt werden die Allover-Dessins und Uni-Töne durch wohnliche und vertraute Holzoptiken wie Kirsche, Eiche, Buche und Ahorn. Die speziell für diese Kollektion entwickelte matte Oberfläche verhindert irritierende Spiegelungen und Lichtreflexe; eine von Pflegeexperten geforderte Eigenschaft, die für demenziell erkrankte Menschen mit altersbedingter Sehbehinderung ein wesentlicher Sicherheitsfaktor ist. www.debolon.de Altenpflege + ProPflege: Halle 3-442 Pflege- und Organisationswagen Die Pflege- und Organisationswagen von Medimobil tragen zur Wirtschaftlichkeit von Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen bei. Die entscheidenden Vorteile sind – neben einer ansprechenden Optik – eine individuelle Bauweise mit flexibler Einteilung sowie die Verarbeitung von hochwertigen und robusten Materialien. Ein robust gebautes verwindungsfreies Untergestell, Aluminium-Designprofile mit Abweisfunktion, kugelgelagerte Leichtlaufrollen, Schubladenführungssysteme mit 100 kg Tragkraft sowie die integrierte Zentralverriegelung und Auszugssperre zählen zu den technischen Qualitäten des Wagens. Sämtliche Bestandteile sind auf Langlebigkeit getestet. Die Firma Medimobil/Imbusch bietet kompetente Beratung durch Fachleute, einen umfassenden Service und sehr kurze Lieferzeiten. Modernes und klassisches Design sowie ein überraschend gutes Preis-Leistungs-Verhältnis sind weitere Pluspunkte, die das Unternehmen hervorhebt. www.medimobil.com Altenpflege + ProPflege: Halle 4 a, Stand 121 Textil-Management spart Zeit und Kosten Bardusch, Textil-Dienstleister für Seniorenheime, bietet den Einrichtungen eine maßgeschneiderte Vollversorgung von Stationswäsche über Berufskleidung bis zum persönlichen Wäscheservice für die Bewohner. Mit dem angebotenen Service- Kreislauf lässt sich die notwendige Wäsche-Logistik nach individuellen Bedürfnissen organisieren. Die benutzte Wäsche holt das Unternehmen nach einem festgelegten und auf die Erfordernisse der jeweiligen Einrichtung angepassten Turnus ab und liefert die frisch nach Hygienerichtlinien gepflegte Wäsche an. Das Pflegeteam gewinnt Zeit und kann sich besser um die Betreuung der ihm anvertrauten Menschen kümmern. www.bardusch.de Bioaktive Textil-Produktlinie Drapilux präsentiert auf der Altenpflege + ProPflege zusammen mit dem Bodenbelagshersteller Amtico international ein ganzheitliches Konzept für den Health-Care-Bereich – vom hochwertigen Designbelag bis hin zu darauf abgestimmten Dekorationen: Die Bioaktiv-Stoffe Drapilux-812 und Drapilux-813 mit transparenten Streifen auf Voilebasis. Drapilux bioaktiv zeichnet sich vor allem durch eine dauerhaft antimikrobielle Wirkung und ein harmonisches Farbdessin aus. Beide Stoffe sind in den Farben „Natur“, Weiß und „Ecru“ erhältlich. Die Produktlinie ist durch ihre intelligente Stofffunktion und ihr stilsicheres Design besonders für den Health-Care-Bereich geeignet. Speziell für die immer häufiger auftretenden MRSA- Infektionen stellt sie eine innovative Lösung dar. www.drapilux.de Altenpflege + ProPflege Halle 4, am Stand 313 Wächst mit den Herausforderungen Im Rahmen der Altenpflege + ProPflege stellt Ackermann Clino erstmals das Clino System 99 Plus vor. Es basiert auf den Systemen Clino Opt 99, Clino Phon 99 bzw. Clino System 99 CL und zeichnet sich durch ein Höchstmaß an Modularität und Skalierbarkeit aus. Durch das modulare Systemkonzept können sowohl bestehende als auch neue Anlagen jederzeit den individuellen Nutzerwünschen angepasst werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um eine kleine Einrichtung mit nur 20 Betten oder eine Anlage mit mehr als 1.000 Betten handelt. Bedarfsorientiert ermöglicht das System von der reinen optischen und akustischen Signalisierung bis hin zur Kommunikationslösung mit diskreter Sprache am Bett die volle Bandbreite moderner Pflegekommunikation. Zahlreiche Schnittstellen ermöglichen eine Integration nahezu aller im Pflegeumfeld relevanten Sicherheits- und Kommunikationssysteme. www.ackermann-clino.de Altenpflege + ProPflege Halle 3, Stand Nr. 3-447 Produkte medAmbiente 2 · 2009 47
Seite 1 und 2: D 58 761 12. Jahrgang März 2009 2
Seite 3 und 4: Megatrend Wohnen Wohnen steht hoch
Seite 5 und 6: Ernährung 32 Krebs schlägt auf de
Seite 7 und 8: Freiwillige Registrierung für beru
Seite 9 und 10: wendung des Begriffs „Minutenpfle
Seite 11 und 12: W. Safoschnik: Wir haben uns auf di
Seite 13 und 14: Fachforum mit Bandbreite und Top-Th
Seite 15 und 16: Praxisbeispiel Pflegeheim Königsh
Seite 17 und 18: hgschmitz.de ler Pflegestufen geeig
Seite 19 und 20: Eigenständigkeit erhalten und wied
Seite 21 und 22: wurde als lange Tafel gebildet. Er
Seite 23 und 24: hört das System zu einem der gefra
Seite 25 und 26: Designbeläge mit patentiertem Verl
Seite 27 und 28: eits 2001 haben Sie sich bei einem
Seite 29 und 30: darfe bedient, von denen letztlich
Seite 31 und 32: Offenheit und topografische Einbind
Seite 33 und 34: Die Architektin und freie Journalis
Seite 35 und 36: Fachfortbildungen in Sachen Ernähr
Seite 37 und 38: „nutritionDay in Europe“ Alle r
Seite 39 und 40: gien ausgleicht, damit die Menschen
Seite 41 und 42: Cibek aus Limburgerhof konzipiert u
Seite 43 und 44: Für Wohlgefühl und Selbstständig
Seite 45 und 46: Luxemburgisches Vorzeigeobjekt Das
Seite 47: Neues Schiebetür-System Der große
Seite 51 und 52: Impressum Herausgeber GIT VERLAG Gm

Wohnen im Alter - GIT Verlag

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?