Wohnen im Alter - GIT Verlag
Wohnen im Alter - GIT Verlag
Wohnen im Alter - GIT Verlag
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Luxemburgisches<br />
Vorzeigeobjekt<br />
Das Institut St. Josef in Betzdorf<br />
Man sieht ihm sein <strong>Alter</strong> nicht an. Bald 105<br />
Jahre alt ist St. Josef <strong>im</strong> luxemburgischen<br />
Betzdorf – doch dank regelmäßiger Erneuerungen<br />
blieb es jung bis heute. Das traditionsreiche<br />
Institut ist eine Pflegeeinrichtung, die<br />
1905 von den katholischen Nonnen der Kongregation<br />
der heiligen Elisabeth (CSSE) gegründet<br />
wurde und seitdem unter ihrer Führung steht.<br />
Vor Kurzem wurden umfassende Sanierungsarbeiten<br />
des gesamten Geländes vollendet.<br />
Lebensqualität, Selbstbest<strong>im</strong>mung und soziale<br />
Teilhabe – so lauten die obersten Max<strong>im</strong>en der<br />
Betreiberinnen von St. Josef. Im Sinne des pädagogischen<br />
Konzepts der Bezugsbetreuung hat<br />
jeder der hier lebt und dem Hause anvertraut<br />
ist, das Recht auf einen direkten Ansprechpartner.<br />
Tagesförderangebote unter fachlicher Betreuung<br />
sollen den Bewohnern und Tagesgästen<br />
zu mehr Selbstständigkeit verhelfen, das<br />
Selbstwertgefühl und die sozialen Fähigkeiten<br />
steigern. Therapeutische Angebote und Freizeitaktivitäten<br />
bieten Menschen mit einer<br />
schweren oder schwersten Behinderung sowie<br />
älteren Bewohnern, die nicht mehr einer Arbeitstätigkeit<br />
nachgehen, sinnvolle Beschäftigungs<br />
und Fördermöglichkeiten.<br />
Umbau und Neubau<br />
In drei Bauabschnitten wurde gerade die alte<br />
Schlossanlage komplett saniert, umgebaut, und<br />
es entstanden zusätzliche neue Gebäude. Eine<br />
Investition von mehr als 35 Millionen Euro<br />
steckt in Wohngebäuden, einem Verwaltungsgebäude<br />
sowie Arbeits und Tagesräumen – alles<br />
wurde behindertengerecht konzipiert. Die<br />
modernen Therapiez<strong>im</strong>mer verfügen zudem<br />
über komfortable Deckenliftersysteme. Nach<br />
Beendigung der letzten Umbauten stehen zusätzlich<br />
mehrere Kurzzeit und Trainingswohnplätze<br />
zur Verfügung. Außerdem wird den Eltern<br />
behinderter Kinder die Möglichkeit ge<br />
boten, vor Ort sämtliche Fachdienste <strong>im</strong> medizinischen,<br />
pädagogischen, pflegerischen und<br />
soziopsychologischen Bereich zu konsultieren<br />
und von den angebotenen Infrastrukturen zu<br />
profitieren.<br />
St. Josef hat sich zu einem Vorzeigeobjekt nicht<br />
nur für Luxemburg entwickelt. Die gelungenen<br />
Renovierungsmaßmaßnahen veranlassen zurzeit<br />
viele Architekten, aber auch Pflegedienstleiter,<br />
sich auf den Weg ins luxemburgische<br />
Betzdorf zu machen, um sich vor Ort einen<br />
persönlichen Eindruck zu verschaffen. Begeistert<br />
sind nicht nur die Besucher, sondern<br />
auch die rund 200 Angestellten, die sich <strong>im</strong><br />
Ins titut um die 120 Kinder, Jugendlichen und<br />
Erwachsenen mit einer Behinderung kümmern.<br />
Helga Marbach, Leiterin einer Wohngruppe<br />
für leicht bis schwerstmehrfach behinderte<br />
Menschen, schätzt an den gelungenen<br />
Um und Neubauten besonders die moderne<br />
technische Ausstattung.<br />
Fließende Arbeitsabläufe mit<br />
Deckenliftersystem<br />
Gerade bei ihrer täglichen Arbeit erleichtert<br />
das Deckenliftersystem des dänischen Spezialisten<br />
Guldmann die Arbeit: „Das Schienensystem<br />
gewährleistet einen fließenden Arbeitsablauf<br />
für die Begleitperson und einen<br />
angenehmen Ortswechsel für den Bewohner“,<br />
so Helga Marbach. „Gegenüber der Arbeit mit<br />
den früher durchgängig genutzten mobilen Liftern<br />
ist die Handhabung der Deckenlifter kräftesparender,<br />
weil die Positionierung des Lifters<br />
durch die Schienen schnell und punktgenau<br />
erfolgen kann.“<br />
Sehr wichtig ist der Leiterin auch der Einsatz<br />
der Deckenlifter bei einer Basalen St<strong>im</strong>ulation.<br />
Bei diesem pädagogischen Konzept wird die<br />
ganzheitliche Wahrnehmung besonders bei<br />
Menschen mit schweren und schwersten Behinderungen<br />
gefördert. Vibratorische, somatische<br />
und vestibuläre Anregungen, zum Beispiel<br />
durch leichte und gezielte Schaukel oder Drehbewegungen<br />
des Bewohners, können <strong>im</strong> frei<br />
und sicher hängenden Transportnetz in Pflegehandlungen<br />
oder Transfersituationen integriert<br />
werden. „Die Bewohner genießen die Anwendung<br />
– und die Begleitpersonen können aufgrund<br />
der sicheren Handhabung mehr Körperkontakt<br />
zur Person halten und sich voll und<br />
ganz auf deren Bedürfnisse konzentrieren.“<br />
kontakt:<br />
Guldmann Gmbh<br />
Tel.: 0611/974530<br />
info@guldmann.de<br />
www.guldmann.de<br />
Leben + <strong>Wohnen</strong><br />
medAmbiente 2 · 2009 43