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Das Liebig-Laboratorium Lehramt AC1 neu

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Frage 5.8<br />

Münchner Trinkwasser enthält im Mittel 5 mmol L −1 Hydrogencarbonat-Ionen. Rechnen Sie aus, wieviel Tropfen 1 M HCl nötig sind, um alles<br />

Hydrogencarbonat zu Kohlensäure zu protonieren (1 Tropfen = 0,05 mL).<br />

5.4 Übungsanalysen<br />

Bestimmung von Calcium<br />

Die Bestimmung des Calciumgehalts erfolgt durch komplexometrische Titration mit Ethylendiamintetraacetat (EDTA). Die Methode kann nach<br />

Anpassung von pH-Bereich und Indikator zur quantitativen Bestimmung vieler Metall-Ionen verwendet werden.<br />

Versuch 5.5<br />

@ Analyse 1: Calciumbestimmung<br />

Zur Bestimmung des Calciumgehalts wird eine 50-mL-Probe mit 50 mL Wasser verdünnt. Anschließend wird eine Indikatorpuffertablette<br />

zugegeben. Nach deren Auflösen werden 2–3 mL 25 %ige Ammoniaklösung zugefügt und mit 0,1 M EDTA-Lösung von rot über grau nach<br />

grün titriert. Gehen sie zur Berechnung des Calciumgehalts davon aus, dass Calcium-Ionen und EDTA im gleichen Molverhältnis<br />

miteinander reagieren.<br />

Frage 5.9<br />

Formulieren Sie die Reaktionsgleichung für die Umsetzung von Calcium-Ionen mit EDTA-Lösung.<br />

Frage 5.10<br />

Die Titration wird in so stark alkalischer Lösung ausgeführt, dass Magnesium anstelle eines EDTA-Komplexes ein schwerlösliches Hydroxid<br />

bildet. Erwarten Sie, dass in Abwesenheit von Magnesium der Calciumgehalt auch in saurer Lösung bestimmt werden kann?<br />

5.5 Vollanalyse: Wasser<br />

Die „Härtebildner“ Magnesium und Calcium kommen als Hydrogencarbonat und Sulfat im Trinkwasser vor und bestimmen dessen<br />

Verwendbarkeit: so ist ein hoher Härtegrad für die Ernährung erwünscht, führt aber zu technischen Problemen durch die unerwünschte Bildung<br />

unlöslicher Calciumverbindungen (Kalk, „Kalkseife“, Calciumsalze von Säuren in Nahrungsmitteln, zum Beispiel bei Tee). Der Gehalt an<br />

Härtebildnern ist daher eine wichtige Kennzahl, die von Wasserwerken publiziert wird.<br />

Bestimmung der Gesamthärte<br />

Zur Bestimmung der Gesamthärte wird zunächst eine 0,01 M EDTA-Lösung hergestellt. Mit dieser wird anschließend die Probelösung titriert.<br />

Versuch 5.6<br />

Zur Herstellung einer 0,01 M EDTA-Maßlösung wird eine bereitgestellte 0,1 M EDTA-Lösung (wässrige Lösung von Dinatriumethylendiammoniumtetraacetat,<br />

Na 2 H 2 EDTA) verdünnt. Mit Hilfe einer Vollpipette werden 25 mL der EDTA-Maßlösung in einen 250-mL-<br />

Messkolben gefüllt und dieser mit destilliertem Wasser bis zur Ringmarke aufgefüllt. Zur Bestimmung des Faktors werden ca. 100 mg<br />

Calciumcarbonat, welches zuvor bei 105 °C getrocknet wurde, eingewogen (genauen Wert notieren!). <strong>Das</strong> Calciumcarbonat wird in etwa 20<br />

mL destilliertem Wasser aufgeschlämmt und mit 2 mL einer 2 M Salzsäure versetzt. Anschließend wird 5 Minuten zum Sieden erhitzt, die<br />

abgekühlte Lösung auf etwa 100 mL aufgefüllt und mit 1 M Natronlauge <strong>neu</strong>tralisiert. Die Lösung wird dann in einen 250-mL-Messkolben<br />

überführt und dieser bis zur Ringmarke mit destilliertem Wasser aufgefüllt. Von dieser Lösung werden 25 mL in einen Erlenmeyerkolben<br />

pipettiert, mit destilliertem Wasser auf ca. 100 mL aufgefüllt und etwa 1 mL 6 M Natronlauge zugesetzt. Nach Zugabe von 5–7 Tropfen<br />

Calconcarbonsäure-Indikator wird mit der einzustellenden EDTA-Lösung von violett nach blau titriert. Der gesuchte Gehalt der EDTA-Lösung<br />

in mol L −1 ist dann gleich der Molzahl an Calcium in der abgemessenen Probe dividiert durch den Verbrauch an Maßlösung bei der Titration.<br />

Die folgende Methode erfasst die Summe aus Calcium- und Magnesium-Ionen.<br />

53<br />

Versuch 5.7<br />

@ Analyse 2 (man.): Wasserhärte<br />

Eine 25-mL-Probe des zu untersuchenden Trinkwassers wird auf 100 mL verdünnt und etwa 2 mL 25%iger Ammoniaklösung zugesetzt.<br />

Nach Zugabe einer Indikatorpuffertablette wird mit 0,01 M EDTA-Lösung bis zum Farbumschlag von rot über grau nach grün titriert.<br />

Trotz europäischer Harmonisierungsbeschlüsse ist die Angabe der Wasserhärte in Grad Deutscher Härte (°dH) immer noch üblich. 1 °dH<br />

entspricht dabei der Summe der Magnesium- und Calcium-Ionen in 100 g Wasser, ausgedrückt als mg Calciumoxid. In der Praxis: multiplizieren<br />

Sie die Millimolzahl Magnesium und Calcium in 100 g Wasser mit der Molmasse von Calciumoxid (M = 56 g mol −1 ), um die Gesamthärte Ihrer<br />

Analysenlösung in °dH anzugeben.

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