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10 <strong>IAMO</strong><br />

Wirkungsanalyse<br />

mit Simulationsmodell<br />

AgriPoliS<br />

Beschleunigter Strukturwandel<br />

Abbildung 1:<br />

Entwicklung der durchschnittlichen�lächenausstattung<br />

bei<br />

unterschiedlichen<br />

Entkopplungsvarianten<br />

einer vereinfacht dargestellten Agrarregion agiert und um die lokal nur begrenzt verfügbaren<br />

landwirtschaftlichen �lächen, in die die Region aufgeteilt ist, konkurriert. Jedes Unternehmen<br />

kann zwecks Einkommensmaximierung zwischen verschiedenen landwirtschaftlichen Produktionsverfahren<br />

wählen, es kann in Anlagen verschiedener Produktionsrichtungen und Größen investieren,<br />

Arbeitskräfte können aufgestockt oder abgebaut werden, Kredite aufgenommen und liquide<br />

Mittel außerhalb des Betriebes angelegt werden, und nicht zuletzt können die Betriebe aus der<br />

Produktion ausscheiden. Letzteres ermöglicht, den landwirtschaftlichen Strukturwandel endogen<br />

abzubilden, so dass beispielsweise die Strukturwirkungen von Politiken untersucht werden können.<br />

Die explizite Abbildung der Interaktion der Betriebe auf dem Bodenmarkt erlaubt darüber<br />

hinaus, Pachtpreiseffekte zu quantifizieren. Kalibriert wurde AgriPoliS für die kleinbetrieblich strukturierte<br />

Veredlungsregion Hohenlohe im Nordosten Baden-Württembergs, wobei die Modellbetriebe<br />

aus realen Betrieben der Region abgeleitet wurden. Die Überlegungen basieren nicht<br />

im einzelnen auf dem Agrarratsbeschluss, sondern sind eher grundsätzlicher Natur. Unterschieden<br />

werden vier Szenarien: eine vollständige Entkopplung der Direktzahlungen unabhängig von<br />

landwirtschaftlicher Aktivität, eine einheitliche �lächenprämie von 300 €/ha sowie eine vollständige<br />

Entkopplung von Direktzahlungen bei gleichzeitig geringer �lächenprämie. Letztere Politik<br />

wurde eingeführt, um einem großflächigen Brachfallen von �läche entgegen zu wirken.<br />

Die Modellrechnungen zeigen, dass eine regional einheitliche �lächenprämie keine größeren<br />

strukturellen Auswirkungen hat. Eine solche Prämie käme grundsätzlich dem Bewirtschafter einer<br />

�läche zu. Es gibt im Wesentlichen<br />

nur eine mehr oder minder starke<br />

Umverteilung zwischen Marktfrucht-<br />

und �utterbaubetrieben.<br />

Eine völlige Entkopplung der<br />

Prämienzahlungen, bei der von<br />

den Betrieben überhaupt keine<br />

Gegenleistungen mehr für die Gewährung<br />

von Transferzahlungen<br />

verlangt würde (d.h. sie könnten<br />

sogar gänzlich aus der Produktion<br />

ausscheiden), hätte dagegen drastische<br />

Auswirkungen auf die<br />

Untersuchungsregion.Der Strukturwandel<br />

würde erheblich beschleunigt.<br />

Verglichen mit einer Weiterführung<br />

der Agenda 2000 würde<br />

sich die durchschnittliche Betriebsgröße<br />

innerhalb von 20 Jahren mehr<br />

als verdoppeln. Dieser Effekt ist in<br />

erster Linie mit dem Ausscheiden<br />

kleiner Betriebe und gleichzeitig<br />

Quelle: Eigene Berechnung.

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