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22 <strong>IAMO</strong><br />
Abbildung 1:<br />
Erzeuger- und<br />
Vorleistungspreise in Ungarn<br />
(EU-Preis = 100%)<br />
Das Entscheidungsverhalten der Landwirte wird mittels statischer linearer Programmierungsmodelle<br />
(LP-Modelle) abgebildet. Die Landwirte versuchen, bei gegebenen, nicht veränderbaren<br />
Ressourcen ihr Betriebsergebnis zu maximieren. Wegen der Kürze des Betrachtungshorizonts<br />
haben wir auf die Berücksichtigung von technischem �ortschritt und Investitionen verzichtet.<br />
Die Preise für In- wie Outputs werden sich in den Beitrittsländern dem EU-Niveau tendenziell<br />
anpassen, wobei zu berücksichtigen ist, dass auch innerhalb der EU große Preisunterschiede<br />
bestehen. Die unterstellten Preise für 2004 basieren auf Prognosen der OECD und des �ood<br />
and Agricultural Policy Research Institute (�APRI).<br />
Quelle: Eigene Darstellung.<br />
Aus verschiedenen Gründen, wie insbesondere Überschussproduktion und Qualitätsmängel,<br />
kann davon ausgegangen werden, dass bei einigen Produkten das EU-Preisniveau und teilweise<br />
sogar die Interventionspreise nicht erreicht werden. Dennoch erwarten wir für die meisten Verkaufsprodukte<br />
in Ungarn einen Anstieg der Preise, insbesondere bei Getreide, Milch, Eier und Vorleistungen<br />
(siehe Abbildung 1). Bei Kartoffeln und Sonnenblumen mit gegenwärtig weit über dem EU-<br />
Niveau liegenden Preisen ist mit einem deutlichen Preisrückgang zu rechnen. Das Preisgefüge in<br />
Polen (siehe Abbildung 2) ist einheitlicher. Die Erzeugerpreise für fast alle betrachteten Produkte<br />
mit Ausnahme von Raps und Kartoffeln werden ansteigen. Auch bei den Vorleistungen sind durch<br />
die Preisangleichung teilweise drastische Preisanstiege zu erwarten. Trotz dieser Entwicklung<br />
bleiben bei den polnischen wie auch bei den ungarischen Agrarbetrieben Kostenvorteile bei<br />
Maschinen und Löhnen und damit Wettbewerbsvorteile bestehen.<br />
Ein Ziel der Modellrechnungen ist, die Auswirkungen des EU-Beitritts und der unterstellten Prämienhöhen<br />
auf die Produktionsstruktur und das Betriebseinkommen in der polnischen und ungarischen