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Anhang Masterarbeit - BSCW

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Ganz heikel wird es, wenn ich mir Gedanken mache, ob die freie Marktwirtschaft für einen Schüler<br />

überhaupt das Richtige ist. In solchen Fällen muss ich mir gut überlegen, ob dieses Thema sich eher<br />

kontraproduktiv auswirken würde. Manchmal sind sie aber auch froh, zu erfahren, dass eine IV-<br />

Anlehre ebenfalls eine Möglichkeit wäre.<br />

Die Attestlehre wird auch immer anspruchsvoller. Zwischen dieser und der IV-Anlehre hat sich aus<br />

meiner Sicht eine Kluft aufgetan, die vorher mit der Anlehre nicht derart gross war. Nicht alle meine<br />

Schüler würden eine Attestlehre schaffen. Diese sind heute teils auf die schwächeren G-Schüler und<br />

nur noch auf einen Teil der Kleinklassenschüler zugeschnitten.<br />

Ein Schüler der Oberstufe kann bei der IV die Situation schildern und so allenfalls das Recht auf eine<br />

IV-Lehre bekommen, ohne vorher den IV-Status gehabt zu haben. Manchmal sind sie sogar froh,<br />

wenn man nicht erst notfallmässig in der 3. Oberstufe kommt. Das klappt aber natürlich nicht immer.<br />

Sicher ist, dass man mit diesen (schulisch sehr schwachen) Schülern früh beginnt, wenn möglich<br />

bereits in der ersten Sek. Sie müssen sich in der ersten Oberstufe ja noch nicht entscheiden, aber es<br />

geht darum, sie langsam an das Thema „Berufswahl“ heranzuführen.<br />

Berufserkundigungen und Schnupperlehren sind sehr wichtig um Erfahrungen zu machen.<br />

Bei Kleinklassenschülern stimmt die eigene Wahrnehmung oftmals nicht mit der Realität überein. Sie<br />

erzählen dann, wie super die Schnupperlehre war, wie gut alles gelaufen ist. Wenn man dann den<br />

Bericht der Schnupperlehre liest, merke ich, dass da grosse Diskrepanzen vorhanden sind.<br />

Die Vor- und Nachbereitung von Schnupperlehren kann ganz individuell sein. Aber auch im<br />

Klassenverband erzählen sie einander, wo sie hingehen und auf welchen Beruf sie sich vorbereiten.<br />

Das Erlebte erzählen sie dann auch nach der Schnupperlehre. Für Details muss man ihnen die<br />

Würmer aber etwas aus der Nase ziehen. Wenn ich mit ihnen 1:1 auswerte, gerade wenn die<br />

Wahrnehmungsebenen nicht übereinstimmen, müssen nicht alle zuhören.<br />

3.3 Interview mit dem Jugendlichen<br />

Interview 9.3.11<br />

Ort: Schule W., TG<br />

Zeit: ca. 11.00-11.30<br />

Interviewerinnen: Martina Sommerau, Irma Adank, (I)<br />

Teilnehmer: Jugendlicher R., 15 Jahre alt, (R)<br />

I: Wir machen eine Diplomarbeit zum Thema Berufswahl, und wir haben erfahren, dass du beim<br />

Mentoring dabei bist. Wir haben nicht so eine grosse Ahnung um was es da geht. Deshalb sind<br />

wir neugierig auf das, was du uns erzählen kannst. Wie das so läuft mit dem Mentor, vielleicht<br />

auch wie die Berufswahl gelaufen ist, was ihr dort so alles gemacht habt, usw. Beschreibe uns<br />

doch einfach so deinen Weg vom ersten Mal von der Berufswahl gehört zu haben bis jetzt, wo<br />

du diese Lehrstelle hast. Du kannst mal erzählen und nachher stellen wir dann noch ein paar<br />

Fragen. (76)<br />

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