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Anhang Masterarbeit - BSCW

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Förderung der Selbst- und Sozialkompetenzen<br />

M Selbstbewusstsein<br />

- Sie haben oft ein geschädigtes Selbstwertgefühl. Dann muss man sie ein bisschen aufbauen und ihnen<br />

den Glauben geben, dass sie eigentlich schon etwas können.<br />

- (Förderung der Selbst- und Sozialkompetenzen) Nein, das mache ich eigentlich nicht. Es kommt darauf<br />

an, wie stark ich mich mit ihnen einlasse. Eigentlich kann ich gar nicht so viel machen. Ich kann ihr<br />

Selbstwertgefühl stärken. Ich kann ein paar Wege aufzeigen, die es auch für sie gibt. Das zeichne ich<br />

vielmals auf. Oder ich kann auch aus dem Leben eines anderen erzählen, wie es dem gegangen ist. Oder<br />

sogar aus der eigenen Erfahrung heraus. Ich habe selber eine Lebensgeschichte, die nicht immer gerade<br />

verlaufen ist. So kann ich auch auf so etwas hinweisen.<br />

- (Üben von Bewerbungsgesprächen) Was ich immer sage ist, „du musst keine Angst haben“. Es geht<br />

immer ums Selbstwertgefühl. Meistens ist das bei ihnen total im Keller unten. Das Selbstwertgefühl kann<br />

ich ihnen versuchen zu vermitteln, damit sie wieder an sich glauben. Denn das ist das Allerwichtigste,<br />

wenn sie da den Rank finden. Ich sage ihnen natürlich auch, in der Schule müssten sie gut aufpassen, sie<br />

müssten dort wieder mehr einhaken. Ich höre manchmal von Lehrern oder sehe Zeugnisse und sage, mit<br />

dem kommst du nicht gerade weit. Und dann merkt man, dass die Jungen eine starke Unterstützung<br />

brauchen.<br />

Auftreten<br />

- Das ist jetzt auch einer, der ist schwach, aber ganz lieb. (Lehre als Gärtner absolviert)<br />

- (den Start erleichtern) Ja, ja, und das Gute etwas zeigen. Oftmals sind das Kinder, die eher etwas<br />

verhalten sind, auch R.. Das ist nicht der, der direkt aus dem Busch rauskommt. Den muss man ein<br />

bisschen holen. Wenn der dort steht, der spricht ja kein Wort. Dann muss man halt sagen, der kommt<br />

schon, der ist etwa verhalten. So kann man die Kinder schon unterstützen.<br />

- Der läuft überall mit dem Trainer herum und hat das Gefühl, man lege ihm alles bereit.<br />

- …und dann hat er noch gemeint, er müsse über die Lehrerin blöde Sprüche machen, die hätte ihm<br />

nichts zu sagen. Das war so ein Fall, den ich nachher aufgegeben habe.<br />

Arbeitshaltung<br />

- Der Junge ist den ganzen Tag alleine. Liegt im Nest... macht die Nacht zum Tag und umgekehrt. In der<br />

Nacht spielt er Kriegsspiele. Als er mir seine E-Mail-Adresse gab, stand „kampfsauxx“. Ich musste ihm<br />

sagen, dass er mit so einer Mail-Adresse keine Stelle bekäme.<br />

- Dann war das aber ein derart fauler Kerl. Der Vater schenkte ihm mit 16 ein Töffli. Er war zu faul um die<br />

Prüfung zu machen.<br />

- Wenn einer den Willen nicht mehr hat, eine Leistung zu erbringen, dann mach ich nicht mehr mit.<br />

- (Mentoring bei fehlender Motivation) Ich versuche schon… wenn ich spüre, dass ein gewisser Erfolg...,<br />

also ich übernehme schon einen, der total im Sack hängt. Das mache ich schon. Aber dann muss ich<br />

spüren, dass ein Wille da ist. Und nicht, dass sie mich am Schluss noch ausnützen. Wenn ich das spüre,<br />

dann ist fertig.<br />

- Vielmals haben die eine Bauernschläue, unsere Realschüler. Das sind nicht immer die dümmsten.<br />

-R. wird da seine grosse Mühe haben geometrische Zeichnungen zu machen. Ich habe ihm gesagt,<br />

schau, jetzt weisst du genau worum es geht in deinem Beruf. Jetzt musst du dich reinknien. Jetzt gibt es<br />

keine Widerstände mehr gegen den Lehrer oder gegen irgendetwas. Jetzt musst du tatsächlich die Zeit<br />

noch nutzen, um da dahinter zu gehen. Ich denke, es löst auch etwas aus. Es ist nicht nur ein Spiegel.<br />

Wenn er ein bisschen schlau ist – das kann vielleicht auch in einer Besprechung bei mir sein - sieht er,<br />

was für Konsequenzen das hat. Es ist nicht alles verloren. Er weiß jetzt vielleicht, wo er ansetzen muss.<br />

- Seine Nachtübungen sind im Vordergrund gestanden. Das wird dann schwierig, das übersteigt dann<br />

meine Möglichkeiten. Ich bin kein Psychiater.<br />

Selbstständigkeit<br />

- Eben auch solche Sachen, wenn sie die erste Enttäuschung erleben. Dann muss man ihnen klar sagen,<br />

schau..., du darfst nicht Sachen machen, bei denen du im Vornherein weisst, dass du an zweiter Stelle<br />

bist. Das geht nicht, auch wenn er noch Fähigkeiten hätte. Aber als vielleicht nicht der Beste in der<br />

Schule, steht der immer hinten an. Oder…, du darfst dich nicht andauernd in solche Situationen begeben.<br />

Dann haut es dir jedes Mal eins auf den Deckel. Du musst dort einsteigen, wo du einen Erfolg, wo du eine<br />

Chance, haben kannst.<br />

- Der Vater war so blöd und brachte ihn am Morgen jeweils an den Schnupperlehrplatz. In aller Frühe fuhr<br />

er ihn nach G. runter, nur weil der Bursche zu faul war, mit dem Velo dort runter zu fahren, obwohl dies<br />

eigentlich sehr gut gehen würde.<br />

Selbsteinschätzung<br />

- (Schwächen thematisieren) Ja, ja, auf jeden Fall. Man darf da nicht irgendetwas vormachen. Aber man<br />

muss auch zeigen, dass er durchaus noch eine Chance hat.<br />

- Manchmal haben sie so hehre Gedanken (Überschätzung der Fähigkeiten) auch von zu Hause aus. Der<br />

Vater von R. zum Beispiel ist Informatiker. Der hätte gerne, dass der Junge einen renommierten Beruf<br />

macht.<br />

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