Anhang Masterarbeit - BSCW
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Monate. So beginnen sie, wenn es ihnen langweilig wird, wenn sie z.B. letzte Woche das<br />
gleiche WC schon mal geputzt haben, Durchhaltewillen und Standfestigkeit zu entwickeln. Und<br />
was ich mit ihnen auch fest trainiere, ist die königliche Haltung auch zu beschissener Arbeit. Ich<br />
schaue mit ihnen jeweils einen Film. Vielleicht kennt ihr den Film „Der Prinz aus Zamunda“? Es<br />
gibt doch die Situation, wo er als Königssohn in die Staaten geht um seine Frau zu suchen, und<br />
dort nimmt er einen Job in einem McDonalds an. Und dort putzt er doch in seiner königlichen<br />
Haltung den Boden, was einfach nicht zusammen passt. Es ist aber genau das. Wenn sie<br />
anfangen in einer solchen Haltung zu arbeiten und auch unterschwellige Arbeit so zu erledigen,<br />
dann könnte der Chef sagen, halt, was machst du da, mit einer solchen Haltung hast du eine<br />
bessere Arbeit verdient. Das hängt dann auch stark mit der eigenen Einstellung zusammen,<br />
welche die Schüler entwickeln. Und das ist einer der grössten Punkte, an denen ich arbeite.<br />
Bei den WAP können sie ein Stück weit auch mitbestimmen, wo sie hingehen möchten, halt im<br />
Rahmen des Möglichen. Ich habe Grössenordnung zwischen 20 und 30 WAP, die ich betreue.<br />
Und Schüler habe ich momentan 19, die sich dann einfach auf diese Plätze verteilen müssen.<br />
Und dort wo sie sich entschieden haben, müssen sie dann auch drei Monate durchbeissen. Sie<br />
gehen arbeiten und am Freitagmorgen bespreche ich mit ihnen wie es gelaufen ist. Dort<br />
entstehen auch immer wieder Thematiken, was im Moment aktuell ist, was gerade das Problem<br />
ist. Dort liegt auch die Schwierigkeit des Projekts einen Plan erstellen zu können. Die Schüler<br />
folgen diesem Plan nämlich nicht, die bringen andere Probleme mit als ich wahrscheinlich in<br />
einem Plan hätte. Dort gilt es für mich individuell auf die Thematiken einzugehen, die dann<br />
gerade kommen. Als Beispiel etwas, das nicht unbedingt die WAP betrifft, ihnen aber auch dort<br />
helfen wird. Sie haben ein unglaubliches Thema mit der Aggression. Ich habe viele slawische<br />
Schüler, die dieses Potential haben und sie müssen lernen, wie sie damit umgehen.<br />
Grundsätzlich ist ja Aggression nichts Schlechtes. Sie können aber nicht einfach damit<br />
rumschlagen, sondern müssen lernen, dies zu kontrollieren. Und als Beispiel, wie so eine<br />
Lektion, die ich mit ihnen mache, aussieht, ist, dass wir das ganz klar thematisieren. Ich brachte<br />
die letzten drei Male Bilder mit sehr aggressiven Szenen mit. Und dort merke ich, wenn eine<br />
Diskussion entbrennt, dass es sie wahnsinnig interessiert, dann sind sie wirklich ganz fest<br />
dabei. Ich hatte ein Bild dabei mit Neonazis und dort wollten sie ganz viel wissen. Und dann ist<br />
natürlich die Frage gekommen, ob ich auch so einer bin (P. hat eine Glatze). Das ist ein Thema,<br />
das sie interessiert und sie wollen lernen wie sie die Aggression als wertvolles Werkzeug<br />
nutzen können. Wir haben darüber diskutiert ob es etwas Gutes oder etwas Schlechtes sei.<br />
Anhand der Bilder haben sie sofort gesagt, dass eine Schlägerei meist in der nächsten endet<br />
und zu nichts führt und so haben sie es als Erstes mal als etwas Schlechtes angesehen. Dann<br />
habe ich ein Bild von einem Karatekämpfer gezeigt, der fünf Betonblöcke durchschlägt. Ich<br />
habe die Frage in die Runde geworfen, ob er dies auch ohne Aggression könnte? Und sie<br />
merkten, nein, wahrscheinlich nicht, wenn der Pfupf fehlt, könnte er das nicht. So haben sie<br />
realisiert, dass Aggression gut ist, aber ich muss es kontrolliert dort einsetzen wo ich es wirklich<br />
brauche. Das bewegte viel in ihnen. Ich glaube, oder ich hoffe, dass sie auch mit Lehrern viel<br />
ausprobieren. Ich höre sie oft sagen, „ja, der Lehrer hat wieder“, sie schlüpfen dann so in eine<br />
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