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Anhang Masterarbeit - BSCW

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- Das ist eben das, was ich so bewundere an dem ganzen Projekt. Diese Qualitäten so einschätzen zu<br />

können, kann ich gar nicht. Ich habe ja diese Verbindung nicht dazu, also ich kann schon sehen, wo<br />

jemand gut ist, aber ich kann nicht sagen, was braucht der jetzt genau, da drin musst du ihn jetzt<br />

bestärken. Das sehe ich so nebenbei. Das ist etwas ganz wertvolles.<br />

Zeitressourcen<br />

- Ja, ich muss wirklich sagen, wenn es das nicht gäbe und ich wüsste, was da alles gemacht werden<br />

müsste, ich würde immer denken, das leistest du ja gar nicht. Da machst du irgendwas nicht, was du<br />

eigentlich machen müsstest. Das ist natürlich Entlastung, zeigt einem selbst auch, worauf man noch<br />

mehr achten muss. Das ist wirklich unwahrscheinlich wichtig.<br />

JL Persönliche Betreuung<br />

- (Besprechung des WAP) Oder wir gehen zu ihm und sagen, es ist nicht gut gelaufen.<br />

- (Geht ihr mit Problemen zu Herrn P.?) Ja, manchmal. Oder man kann auch alleine mit ihm reden.<br />

Förderung der Selbst- und Sozialkompetenzen<br />

PL Selbstbewusstsein<br />

- Aber davor (bei einem Telefongespräch zu intervenieren) haben sie Angst und diese Angst muss man<br />

nehmen. Und er macht dann Erfahrungen, dass er auch etwas sagen darf, und dass er damit Erfolg<br />

haben wird.<br />

- Und dann geht’s weiter ans Gespräch, hinsetzen und bei einem solchen, zwar noch humanen,<br />

Gespräch merken, dass man nicht gefressen wird, ein Bewerbungsgespräch ist nicht so schlimm.<br />

- Sie merken, wenn wir dranbleiben, dann gibt es einen Erfolg. (Outdoor-Tag, Team)<br />

- Aber man setzt halt dort an, wo es am meisten Sinn macht. Weil mit dem was sie fachlich mitnehmen,<br />

werden sie keine Lehre finden. Sie müssen andere Wege finden, sie haben alle einen guten Kern, diese<br />

C-Schüler, das sind alles Gute, echt lässige Leute und kleine Menschen. Sie werden aber in dieses<br />

Schema reingedrückt – ich bin schlecht in der Schule – und dadurch wird sehr vieles kaputt gemacht.<br />

- Ich probiere dreimonatige Phasen zu machen, so dass sie den Bewerbungsprozess immer von Neuem<br />

starten müssen, dass sie Routine bekommen im Bewerben, im Präsentieren, im sich Hinsetzen, im<br />

Gespräch, so dass die Angst sinkt und die Sicherheit steigt.<br />

- ich gebe ihr aber nochmals die Chance und ich glaube auch, dass sie es knackt. Das kommt gut.<br />

- Ja, es sind ein bisschen mehr Jungen. Mädchen habe ich auch. Sie möchte ich gerne dazu bringen,<br />

dass sie sich auch vermehrt für sich interessieren. Weil viele sind noch mit der Haltung unterwegs, ich<br />

heirate irgendwann sowieso, das bekommen sie so ein bisschen mit. Die Jungs müssen natürlich ihre<br />

Karriere machen und bei den Mädchen kommt es gar nicht drauf an, die heiraten sowieso. Auch dort<br />

wieder ihr Bewusstsein wecken, dass sie ja auch Wünsche und auch eine Lehrstelle haben dürfen. Das<br />

ist dort das Ziel.<br />

- Er hat irgendwann erlickt, dass er Anerkennung bekommt, wenn er gute Noten macht. Das ist klar,<br />

irgendwann hast du die dann später in einem Coaching, wenn sie merken, dass sie die Anerkennung<br />

von Aussen suchen. Und jetzt hat er plötzlich das Werkzeug gemerkt, wie er besser werden kann. In der<br />

Mathe war er relativ stark, ich habe noch selten so einen Kopfrechner wie ihn gesehen, hat sich einen<br />

Schnitt von 5.4 ausgerechnet und der Lehrer hat ihm auf eine 5 abgerundet, das mit einem speziellen<br />

Grund. Wenn er mit einer 5.5 in die Lehre geht, wo es dann schwieriger wird, wird er enttäuscht sein,<br />

wenn er diese Note nicht mehr hinbekommt. Also er hat mir zwei Gründe genannt, die für mich noch<br />

nachvollziehbar sind, aber für ihn als Schüler war das ein riesiger Frust. Jetzt habe ich eine 5.5 und der<br />

schreibt mir eine 5 rein.<br />

Auftreten<br />

- Als Beispiel etwas, das nicht unbedingt die WAP betrifft, ihnen aber auch dort helfen wird. Sie haben<br />

ein unglaubliches Thema mit der Aggression. Ich habe viele slawische Schüler, die dieses Potential<br />

haben und sie müssen lernen, wie sie damit umgehen. Grundsätzlich ist ja Aggression nichts<br />

Schlechtes. Sie können aber nicht einfach damit rumschlagen, sondern müssen lernen, dies zu<br />

kontrollieren. Und als Beispiel, wie so eine Lektion, die ich mit ihnen mache, aussieht, ist, dass wir das<br />

ganz klar thematisieren. Ich brachte die letzten drei Male Bilder mit sehr aggressiven Szenen mit. Und<br />

dort merke ich, wenn eine Diskussion entbrennt, dass es sie wahnsinnig interessiert, dann sind sie<br />

wirklich ganz fest dabei. Ich hatte ein Bild dabei mit Neonazis und dort wollten sie ganz viel wissen. Und<br />

dann ist natürlich die Frage gekommen, ob ich auch so einer bin (P. hat eine Glatze). Das ist ein Thema,<br />

das sie interessiert und sie wollen lernen wie sie die Aggression als wertvolles Werkzeug nutzen<br />

können. Wir haben darüber diskutiert ob es etwas Gutes oder etwas Schlechtes sei. Anhand der Bilder<br />

haben sie sofort gesagt, dass eine Schlägerei meist in der nächsten endet und zu nichts führt und so<br />

haben sie es als Erstes mal als etwas Schlechtes angesehen. Dann habe ich ein Bild von einem<br />

Karatekämpfer gezeigt, der fünf Betonblöcke durchschlägt. Ich habe die Frage in die Runde geworfen,<br />

ob er dies auch ohne Aggression könnte? Und sie merkten, nein, wahrscheinlich nicht, wenn der Pfupf<br />

fehlt, könnte er das nicht. So haben realisiert, dass Aggression gut ist, aber ich muss es kontrolliert dort<br />

einsetzen wo ich es wirklich brauche. Das bewegte viel in ihnen.<br />

- Ich übernehme sie ja zwischen Sommer- und Herbstferien und mache die Schüler in dieser Zeit<br />

eigentlich nur fit, damit sie in der Lage sind, ein Telefon zu führen. Das ist der dritte Klassenzug den ich<br />

habe, und ich musste diese Telefongeschichte immer mehr auf die Basis zurückbrechen. Weil ich<br />

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