Volltext [pdf] - Hannah-Arendt-Institut Dresden
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ei Herbert. 118 Hüser/Otto 119 sowie Borgsen/Volland 120 greifen den<br />
Widerstand sowjetischer Kriegsgefangener zwar auf, jedoch handelt es<br />
sich in weiten Teilen um eine Wiedergabe von Erinnerungen ehemaliger<br />
Kriegsgefangener. Überzeugende Einordnungsversuche wurden bisher<br />
kaum unternommen. Häufig stützen sich die Darstellungen des Widerstandes<br />
– zudem unkommentiert 121 – auf die Arbeiten des sowjetischen<br />
Historikers Brodskij. Mittlerweile wurde in einer Examensarbeit anhand<br />
des Beispiels der Kriegsgefangenenlager in der Lüneburger Heide der<br />
Versuch unternommen, die verschiedenartigen Widerstandsmöglichkeiten<br />
und -formen der sowjetischen Kriegsgefangenen zu kategorisieren.<br />
122<br />
Ein weiterer bislang kaum berührter Aspekt, ebenfalls aufgrund der<br />
lückenhaften Quellenlage, stellt die Geschichte des Schicksals kriegsgefangener<br />
Rotarmistinnen dar. 123<br />
Anläßlich des 50. Jahrestages des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion<br />
fanden 1991 mehrere Symposien und Ausstellungen zum deutschsowjetischen<br />
Krieg statt. In der Folge wurden die Ergebnisse der Veranstaltungen<br />
sowie die Ausstellungskataloge publiziert, die jedoch nur in<br />
seltenen Fällen grundlegend neue Erkenntnisse zur Geschichte der sowjetischen<br />
Kriegsgefangenen zu liefern vermochten. 124 In der Regel handelte<br />
es sich um Sammelwerke, in denen der bisherige Forschungsstand<br />
dokumentiert wurde.<br />
Im Zusammenhang mit dem 50. Jahrestag des Kriegsendes wurde vom<br />
»Hamburger <strong>Institut</strong> für Sozialforschung« eine in der Öffentlichkeit äußerst<br />
kontrovers diskutierte Ausstellung über die Beteiligung der Wehr-<br />
118 Vgl. Herbert: Fremdarbeiter S. 315-326.<br />
119 Vgl. Hüser/Otto S. 142-151.<br />
120 Vgl. Borgsen/Volland S. 147-154.<br />
121 Eine Ausnahme stellen hierbei Hüser/Otto S. 150, dar.<br />
122 Osterloh: Sowjetische Kriegsgefangene. Mit dem Widerstand der sowjetischen<br />
Kriegsgefangenen beschäftigt sich der zweite Teil dieser Arbeit. Vgl. S. 90-175.<br />
123 Einige wenige Zeilen zu diesem Thema finden sich in Frank: Russische Frauen.<br />
Die Aufsätze in diesem Sammelband Bachs und Leyendeckers bieten zu den<br />
sowjetischen Kriegsgefangenen keine weiteren nennenswerten Informationen.<br />
Das Thema der kriegsgefangenen Rotarmistinnen wurde 1994 in einem kurzen<br />
Aufsatz erneut aufgegriffen. Vgl. Unverzagt. An kurzen biographischen Beispielen<br />
wird das Schicksal von Frauen in der Kriegsgefangenschaft dargestellt.<br />
124 Aus einer größeren Anzahl von Publikationen seien hier exemplarisch folgende<br />
genannt: Rürup: Der Krieg; Nolte: Der deutsche Überfall; Nolte: Der Mensch.<br />
Zu weiteren Titeln vgl. das Literaturverzeichnis. In diesem Jahr wurde auch<br />
Streit: Keine Kameraden neu aufgelegt.<br />
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