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Volltext [pdf] - Hannah-Arendt-Institut Dresden

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nen und Verlage kritiklos den Veränderungen folgten, die im Dickicht<br />

der gesamten negativen Behandlung der Frage der Rotarmisten, die in<br />

Gefangenschaft gerieten, in der UdSSR existierten.« 237<br />

Hinsichtlich der polnischen Forschungen zur Geschichte der sowjetischen<br />

Kriegsgefangenen können an dieser Stelle keine weiterführenden<br />

Aussagen getroffen werden, da die polnischsprachige Literatur im Rahmen<br />

dieser Arbeit nicht rezipiert werden konnte. Aus diesem Grund sollte<br />

mittels der vorgestellten Werke lediglich ein kurzer Überblick zu der<br />

polnischen Geschichtsschreibung bezüglich der sowjetischen Kriegsgefangenen<br />

gegeben werden.<br />

2.4. Forschungen zu den Kriegsgefangenen seit Gorbaèev<br />

2.4.1. Politische Rahmenbedingungen für die sowjetische Historiographie<br />

1985-1988<br />

Unter den Nachfolgern Brežnevs, Andropov (November 1982 - Februar<br />

1984) und Černenko (Februar 1984 - März 1985), hatten sich in der<br />

sowjetischen Geschichtswissenschaft keine grundlegenden Wandlungen<br />

ergeben. Im März 1985 übernahm Michail Gorbačev die Staats- und Parteiführung.<br />

Während der ersten 18 Monate seiner Führung bezog das<br />

Politbüro eine zurückhaltende bis deutlich konservative Position zum<br />

Umgang mit der sowjetischen Geschichte. Im Verlauf des zweiten Halbjahres<br />

1986 änderte sich diese Haltung. Schon im Juni 1986 war auf<br />

dem Allunionskongreß der Schriftsteller inoffiziell eine Lockerung der<br />

staatlichen Zensur angekündigt worden. Im Herbst wurde das Erscheinen<br />

bislang verbotener literarischer Werke, beispielsweise Anatolij Rybakovs<br />

Roman über die Stalinzeit, »Deti Arbata« (Kinder des Arbat),<br />

verkündet. 238<br />

Die Geschichtswissenschaft erhielt 1987 Anstöße zu neuem Denken. In<br />

diesem Zusammenhang zählten zu den wichtigsten Ereignissen zwei Re-<br />

237 Ebd. S. 35.<br />

238 Die Entwicklung der sowjetischen Geschichtswissenschaft unter dem Einfluß<br />

von Glasnost' und Perestrojka vgl. u.a. bei Sherlock: Politics and History;<br />

Wheatcroft: Unleashing the energy; Bonwetsch: »Nur vorwärts und vorwärts«?;<br />

Bonwetsch: »Die Geschichte des Krieges«; Liszkowski: Die Revision; Geyer:<br />

Perestrojka; Davies: Perestroika. Hierzu Davies S. 159-160.<br />

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