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Volltext [pdf] - Hannah-Arendt-Institut Dresden

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Gefangenschaft des Feindes; hauptsächlich schwer Verwundete, in besinnungslosem<br />

Zustand. Die sowjetischen Menschen kämpften, wie bekannt,<br />

bis zur letzten Möglichkeit mit dem Feind und zogen den Tod der<br />

Gefangenschaft vor. … Ungeachtet der schweren Bedingungen in den faschistischen<br />

Lagern führten sich die sowjetischen Menschen heroisch,<br />

zeigten den anderen Kriegsgefangenen Beispiele an Mut, Standfestigkeit<br />

und Treue zur Heimat. Ebenso gründeten sie in den Todeslagern … sowjetische<br />

und internationale Organisationen der Kriegsgefangenen. Zusammen<br />

mit den örtlichen Antifaschisten organisierten sie die Fluchten<br />

der Kriegsgefangenen. Aus der Kriegsgefangenschaft entkommen gründeten<br />

sie Partisanenabteilungen und schlossen sich dem antifaschistischen<br />

Kampf der örtlichen Patrioten an. Häufig stellten sie sich an die<br />

Spitze des Widerstandes. … Viele von ihnen zogen einen Märtyrertod<br />

dem Verrat vor. Die sowjetischen Kriegsgefangenen gründeten die verzweigte<br />

Geheimorganisation der Kriegsgefangenen ‘Brüderliche Zusammenarbeit<br />

der Kriegsgefangenen’. … Unter Führung dieser Organisation<br />

flohen über 450 000 sowjetische Kriegsgefangene und viele andere Inhaftierte<br />

in den Jahren des Krieges aus der faschistischen Gefangenschaft.<br />

Dutzende von Partisanenabteilungen sowjetischer Kriegsgefangener<br />

kämpften gegen den Faschismus in Polen, Bulgarien, der<br />

Tschechoslowakei, Jugoslawien, Frankreich und in anderen Ländern.«<br />

Tabubereiche werden in diesem Werk marginal berührt, wenn dadurch<br />

die eigene moralische und rechtliche Position bestärkt, oder, als Umkehrschluß,<br />

das unmoralische und völkerrechtswidrige Handeln anderer<br />

Staaten und Systeme verdeutlicht werden kann.<br />

Wenn die Anzahl der in Gefangenschaft umgekommenen Kriegsgefangenen<br />

überhaupt erwähnt wird, dann in der Regel, um das brutale Vorgehen<br />

und die Kriegsverbrechen der Deutschen zu dokumentieren. In<br />

der Enzyklopädie heißt es unter Berufung auf eine Erklärung des damaligen<br />

Generalstaatsanwaltes der UdSSR, R. A. Rudenko, von 1969 in dem<br />

gleichen Artikel: »die deutsch-faschistischen Eindringlinge vernichteten<br />

allein auf dem okkupierten Territorium der UdSSR 3,9 Mill. sowjetische<br />

Kriegsgefangene.« 193 Weitere Nennungen von Zahlen zu den Kriegsgefangenen,<br />

auch bezüglich der in den Gefangenenlagern umgekommenen,<br />

konnten nicht ermittelt werden.<br />

193 Ebenda. Gemeint ist folgende Erklärung: Rudenko: Zabveniju ne podležit S. 4.<br />

Der Autor des Artikels führt noch noch ein weiteres Werk an, in dem die gleiche<br />

Zahl genannt wird: Sovetskoj Sojuz S. 369.<br />

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