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Volltext [pdf] - Hannah-Arendt-Institut Dresden

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nen durch die nationalsozialistische Betriebsführung in einer sächsischen<br />

Fabrik. 217 Den Arbeitskräftemangel in der deutschen Wirtschaft und die<br />

daraus resultierende Entscheidung über den Einsatz von Sowjetbürgern<br />

in Industrie und Landwirtschaft stellt Dietrich Eichholtz ausführlich dar.<br />

In Zusammenhang damit beschreibt er die Lebens- und Arbeitsbedingungen<br />

der zur Zwangsarbeit herangezogenen Sowjetbürger. 218<br />

In den siebziger und achtziger Jahren wurden in der DDR weitere Arbeiten<br />

vorgelegt, die sich mit der Situation in den Gefängnissen, Zuchthäusern<br />

und vor allem Konzentrationslagern beschäftigten. Viele dieser Darstellungen<br />

thematisierten den Widerstandskampf in den<br />

Vernichtungslagern. Es überwogen hierbei Untersuchungen zum Konzentrationslager<br />

Buchenwald. 219 1984 wurde eine studentische Examensarbeit<br />

über das Stalag 304 Zeithain vorgelegt. Der Schwerpunkt<br />

dieser Arbeit liegt auf der Schilderung der Lebensverhältnisse in diesem<br />

Gefangenenlager. Dem Widerstand der Gefangenen wird in diesem Fall<br />

nur geringer Raum gewidmet. 220<br />

Retrospektiv bilanziert Ulrich Heß, Historiker aus der ehemaligen<br />

DDR, daß bei der Auseinandersetzung mit den Kriegsgefangenen und<br />

Zwangsarbeitern insbesondere die »Kontinuität der Ausländerbeschäftigung<br />

in der kapitalistischen Industrie und Landwirtschaft in diesem Jahrhundert«<br />

herausgearbeitet werden sollte. 221 Der zweite wichtige Punkt<br />

war die Darstellung des Widerstandes gegen den NS-Staat. Hierbei war<br />

vor allem der politisch motivierte, organisierte Widerstand von Interesse.<br />

222 In diesem Zusammenhang lehnte sich die DDR-Historiographie an<br />

die Forschungsinteressen der sowjetischen Historiker an. Die Bedeutung,<br />

die DDR-Historiker der Darstellung des Widerstandskampfes bei der Untersuchung<br />

der Geschichte der sowjetischen Kriegsgefangenen beimaßen,<br />

läßt sich exemplarisch aus einer Rezension Norbert Müllers von<br />

Christian Streits »Keine Kameraden« ersehen. Insgesamt bespricht Mül-<br />

217 Dörr: Zum Vorgehen.<br />

218 Vgl. Eichholtz: Geschichte der deutschen Kriegswirtschaft S. 193-226. Bei<br />

Lehmann: Deportation und Zwangsarbeit wird ebenfalls die Entscheidung über<br />

den Arbeitseinsatz von sowjetischen Kriegsgefangenen dargestellt. Vgl. ebd. S.<br />

189-192.<br />

219 Buchenwald. Mahnung und Verpflichtung. Dokumente; Dobrisch: Widerstand;<br />

Kühn/Weber. Einen Überblick bietet Kühnrich: Der KZ-Staat.<br />

220 Krause: Das sowjetische Kriegsgefangenenstammlager 304.<br />

221 Heß: Quellen.<br />

222 Vgl. Nolte: Der Mensch S. 137 und 143 und Hass: Der Zweite Weltkrieg S. 91.<br />

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