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Volltext [pdf] - Hannah-Arendt-Institut Dresden

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Die Flucht aus der Gefangenschaft glückte fünf Generälen. … 23 Generäle<br />

starben in der Gefangenschaft. Auf die Seite des Gegners gingen zwölf<br />

Generäle und Brigadekommandeure über – 15 % der in Gefangenschaft<br />

Geratenen. In die Heimat kehrten 37 Generäle und Brigadekommandeure<br />

zurück. Die Rechte von 26 wurden wieder hergestellt: von einem Drittel<br />

jener, die in Gefangenschaft gerieten.« 307<br />

Im umfangreichsten Bericht wurde Stalin durch SMERŠ über 36 Generäle,<br />

die sich in Gefangenschaft befunden hatten und im Mai-Juni 1945<br />

in die Sowjetunion repatriiert wurden, berichtet. Rešins und Stepanovs<br />

Erkenntnissen zufolge handelte es sich, mit einer Ausnahme, um alle in<br />

die UdSSR zurückgekehrten Generäle.<br />

Die erste größere Gruppe, über die Stalin am 21.12.1945 unterrichtet<br />

wurde, umfaßte elf Generäle, die als Deserteure und »Heimatverräter«<br />

nach ihrer Repatriierung verhaftet wurden. Allen elf Generälen wurde<br />

mangelnder Widerstand bei der Gefangennahme und zudem ein kooperatives<br />

Verhalten – sie hätten Informationen an die Deutschen weitergegeben<br />

– vorgeworfen. Vier dieser Generäle, P. A. Ponedelin, P. D. Artemenko,<br />

E. S. Zybin und N. K. Kirillov, waren schon in Abwesenheit,<br />

unter expliziter Bezugnahme auf den oben erwähnten »Befehl Nr. 270«<br />

zum Tode durch Erschießen verurteilt worden. Mit Ausnahme Artemenkos,<br />

der anscheinend nicht verheiratet war, wurden die Ehefrauen der<br />

Verurteilten, den Bestimmungen entsprechend, festgenommen. Eine der<br />

Frauen wurde zu fünf Jahren Arbeitslager, zwei der Frauen wurden zu<br />

fünf Jahren Verbannung verurteilt. Über das Strafmaß der weiteren sieben<br />

Generäle wurden keine Angaben gemacht. 308<br />

Die zweite Gruppe von Generälen umfaßte die übrigen 25 Personen,<br />

die nach ihrer Überprüfung wieder in die »Kader des Verteidigungsministeriums«<br />

aufgenommen wurden. SMERŠ handelte hierbei auf Anweisung<br />

Stalins, der eine Vorschlagsliste am 27.11.1945 hatte bestätigen<br />

lassen. Bei diesen Personen handelte es sich um 22 Generalleutnants sowie<br />

zwei Brigadekommandeure und einen Brigade-Militärarzt im Generalsrang.<br />

309<br />

307 Ebd. VIŽ, 10/1992, S. 32.<br />

308 Vgl. hierzu ebd., 10/92, S. 27-31.<br />

309 Vgl. ebd. S. 26-27. Insgesamt findet sich bei Rešin und Stepanov das Schicksal<br />

von 36 der 37 Generäle behandelt. Über den verbleibenden General konnten<br />

keine Informationen gefunden werden.<br />

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