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Volltext [pdf] - Hannah-Arendt-Institut Dresden

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und Durchführung der Repatriierung der ehemaligen sowjetischen<br />

Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter statt. Die Gründe hierfür dürften<br />

in erster Linie in der unrühmlichen eigenen Rolle bei der Repatriierung<br />

liegen. Erst Mitte der siebziger Jahre begann die Auseinandersetzung mit<br />

diesem Kapitel der eigenen Geschichte.<br />

Es darf für alle beteiligten Länder aber auch nicht außer acht gelassen<br />

werden, daß der Wissenschaft eine adäquate Behandlung des Themas in<br />

Ermangelung der einschlägigen Quellen zumindest erschwert, wenn<br />

nicht – wie lange Zeit in der UdSSR – unmöglich war. In der Bundesrepublik<br />

lagen die entsprechenden Aktenmaterialien häufig erst in den<br />

60er Jahren, nach deren Rückgabe vor allem aus den USA vor. In Großbritannien<br />

waren die entsprechenden Bestände des Public Record Office<br />

für dreißig Jahre gesperrt. In der UdSSR/Rußland sind einige wichtige<br />

Bestände zum Teil noch immer unter Verschluß bzw. sind erst in den<br />

letzten Jahren der Forschung zugänglich gemacht worden.<br />

Dennoch muß abschließend konstatiert werden, daß die alleinige Betonung<br />

von Mängeln in der Quellenlage als Entschuldigungsgrund für die<br />

entsprechenden langjährigen Forschungsdefizite nicht ausreicht. Allzu oft<br />

spielten politische Erwägungen und Wünsche eine große Rolle. Das Beispiel<br />

der Geschichte der sowjetischen Kriegsgefangenen verdeutlicht so<br />

auch exemplarisch die Möglichkeiten und Grenzen der Geschichtsschreibung<br />

sowie die äußeren Zwänge, denen sich die Forschung häufig<br />

beugen muß.<br />

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