Heft 2, Jahrgang 141 - Canisianum
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DIPLOMARBEITEN UND DISSERTATIONEN (ABSTRACTS)<br />
wächst die Glaubensgemeinschaft. Und aus<br />
dieser Mitte, in der die reale Vereinigung der<br />
Christen mit Christus und untereinander vollzogen<br />
wird, erwächst die täglich gelebte Liebe<br />
in die Gesellschaft und in die Welt hinein. Das<br />
eucharistische Geschehen wirkt in jedem einzelnen<br />
Christen im Alltag in Taten weiter. Hier<br />
kann von einer „Bewährung des Wortes“<br />
gesprochen werden. Die konkrete Verwirklichung<br />
der Kirche in der Eucharistie lebt in<br />
konkreten Handlungen im Alltag weiter. Das<br />
Beziehungsgeschehen Gottes und seine<br />
Liebe zu seinen Geschöpfen drängen den<br />
Menschen förmlich zu Werken der Liebe. Sie<br />
Lwano Manzanza Frédéric<br />
La célébration eucharistique comme<br />
anticipation du banquet céleste.<br />
Une analyse systématique de la<br />
célébration actuelle de l´eucharistie<br />
Mag.theol.<br />
Lwano Manzanza<br />
Frédéric<br />
Das Thema meiner Diplomarbeit gliedert sich<br />
in drei Kapitel, die sich auf drei Fragekreise<br />
konzentrieren: die Frage nach dem Ort der<br />
Eucharistiefeier (nicht im räumlichen, sondern<br />
im theologischen Sinn), die Frage nach den<br />
Teilnehmern und die Frage nach der Art und<br />
Weise der Teilnahme an der Eucharistiefeier<br />
in ihrem Verhältnis zur Kommunion.<br />
Im ersten Kapitel stelle ich die Eucharistie als<br />
„locus eschatologicus“ vor. Denn in jeder<br />
gehört nicht nur als Beiwerk zur Eucharistie,<br />
sondern die Liturgie der Eucharistie wird erst<br />
im „alltäglichen Gottesdienst“ vollendet. Was<br />
die Christen in der Eucharistie feiern, soll in<br />
den Christen auch außerhalb des Kirchenraums<br />
sichtbar werden und in die Gesellschaft<br />
hineinwirken. Man kann sagen, dass ein mit<br />
Liebe Beschenkter auch anderen Liebe<br />
schenken will. Denn Liebe kann nicht in sich<br />
verschlossen bleiben, sondern sie öffnet sich<br />
für andere und verschenkt sich selbst anderen.<br />
Im Raum der Liebe findet der Mensch die<br />
Erfüllung seiner tiefsten Sehnsucht.<br />
Eucharistie erfahren wir im Voraus, was im<br />
himmlischen Jerusalem gefeiert wird. Dies ist<br />
für mich ein Beweis dafür, dass es nur eine<br />
Liturgie gibt: die Liturgie auf der Erde in der<br />
Phase des Protons und die himmlische<br />
Liturgie als ihr Eschaton. Damit ist ausgedrückt,<br />
dass die irdische Eucharistiefeier<br />
schon und noch nicht das himmlische Mahl ist.<br />
Jede Eucharistiefeier steht in dieser eschatologischen<br />
Dimension, denn sie kann nicht vom<br />
himmlischen Mahl, deren Antizipation sie ist,<br />
getrennt werden. Die verschiedenen konstituierenden<br />
Elemente der Eucharistiefeier (Worte,<br />
Riten, Symbole usw.) zeigen klar, dass<br />
jede Eucharistiefeier eine Antizipation des<br />
himmlischen Mahles ist. Bei jeder Eucharistie<br />
versammelt sich die ganze Kirche in ihrer irdischen<br />
und himmlischen Dimension. Gott ist<br />
der Gastgeber, Jesus Christus der Zelebrant<br />
par excellence. Das Volk Gottes ist der Teilnehmer.<br />
Gott wird verherrlicht, Mensch und<br />
Welt werden geheiligt. Wir essen schon hier<br />
die himmlische Speise.<br />
Das Zweite Kapitel betrachte ich als Folge des<br />
ersten Kapitels. Im Zusammenhang mit diesen<br />
drei Fragekreisen stelle ich die in der<br />
römisch-katholischen Kirche seit dem Zweiten<br />
Vaticanum geltende Ordnung in Frage.<br />
In welchem Rahmen soll die Eucharistie gefeiert<br />
wird? Wer ist Teilnehmer und wie soll man<br />
an der Eucharistie teilhaben, oder wie soll<br />
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