Kurzgeschichten - SpecFlash
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Heute:<br />
Melancholia - so hätte bereits der<br />
erste Roman von Jean-Paul Startre<br />
heißen sollen. Allerdings befand<br />
der Verleger damals (Anm.: im Jahre<br />
1938) , dass La nausée besser passt.<br />
Also „Die Übelkeit“ oder, wie das<br />
Buch bei uns in Deutschland im<br />
Handel heißt: „Der Ekel“. Am 06.<br />
Oktober 2011 kommt nun Lars von<br />
Trier an und will ebenfalls ein<br />
Werk mit diesem Namen veröffentlichen.<br />
Zu überlegen wäre nun,<br />
ob nicht auch hier „Der Ekel“<br />
besser gepasst hätte …<br />
"Ein schöner Film über das Ende<br />
der Welt" (Anm.:<br />
http://www.kino.de/kinofilm/melancholi<br />
a/131146.html), so fasst der<br />
dänische Regisseur den Inhalt<br />
seiner MELANCHOLIA kurz und<br />
knapp zusammen. So ganz im<br />
Reinen mit sich selbst scheint der<br />
Gute gerade nicht zu sein (Anm.:<br />
aber war er das jemals?). Aber fangen<br />
wir einfach mal ganz von vorne an:<br />
Da wäre die zierliche Blondine<br />
Justine, gespielt von Kirsten Dunst,<br />
dem ehemaligen Spiderman-Liebchen.<br />
Diese junge Dame ist gerade<br />
im Begriff, den Bund des Lebens zu<br />
beschließen. Unglücklicherweise<br />
steht ihre Liebe unter keinem<br />
guten Stern. Und das ist bei<br />
Weitem nicht bloß metaphorisch<br />
gemeint. Denn ein Planet nähert<br />
sich unaufhaltsam der guten<br />
Mutter Erde – Kurs auf Kollision.<br />
Was also Asterix und Obelix schon<br />
immer befürchtet haben, scheint<br />
nun wahr zu werden: Der Himmel<br />
Krankes Kino: Diagnosen & Prognosen<br />
fällt uns auf den Kopf. Und als<br />
wäre das noch nicht genug, hat<br />
Justine auch noch massive Probleme<br />
mit ihrer Schwester Claire<br />
(Charlotte Gainsbourg), wobei es<br />
um die Missgeschicke der Tugend<br />
gehen könnte. Ach, ja … und Kiefer<br />
„24“ Sutherland ist auch noch mit<br />
dabei – kernig wie immer. -> Zugegeben,<br />
das klingt jetzt alles ein<br />
wenig verworren, aber so etwas<br />
sind wir ja mittlerweile schon<br />
gewohnt, wenn Lars von Trier<br />
einen Film macht – denken wir<br />
doch an dieser Stelle nur an BREA-<br />
KING THE WAVES, DANCER IN THE<br />
DARK, DOGVILLE, oder den ANTI-<br />
CHRISTen.<br />
NUN DIE GROBEN FAKTEN:<br />
Was die Erwartungshaltung nun<br />
empfindlich stört, oder zumindest<br />
auf irritierende Art beeinflusst, ist<br />
die vor einiger Zeit geäußerte<br />
Aussage des exzentrischen Filmemachers,<br />
dass er nie wieder Happy<br />
Ends in seinen Filmen plane (Anm.:<br />
http://www.moviepilot.de/news/kirstendunst-wird-fuer-lars-von-trier-melancholisch-106132).<br />
Gab es denn so was<br />
bislang schon bei ihm? (Vielleicht<br />
aus der Sicht von Masochisten …)<br />
Darüber hinaus ließ der dänische<br />
Meister verlauten, dass sein jüngster<br />
Film optisch nicht so stilisiert<br />
ausfallen werde wie sein letzter,<br />
dieser Antichrist, der immerhin<br />
„meistgehasste Film 2009“ (Anm.:<br />
Stefan Volk: Skandalfilme. Cineastische<br />
Aufreger gestern und heute. Marburg<br />
2011, S. 271) . Denn rückblickend soll<br />
kolumne<br />
von Trier dieses skandalöse Psycho-Horror-Drama<br />
rein ästhetisch<br />
gleich gar nicht (mehr) in den Kram<br />
gepasst haben. Deswegen nun<br />
eine radikale Kehrtwendung, was<br />
die formale Gestaltung angeht:<br />
MELANCHOLIA soll „sogar eine<br />
beabsichtigte Hässlichkeit verpasst<br />
bekommen“ (Anm.:<br />
http://www.moviepilot.de/news/lars-vontrier-verraet-details-ueber-melancholia-<br />
107502). Hierzu ein weiterer O-Ton<br />
des Regisseurs: "Scheiße. Ich hoffe<br />
zumindest, dass er etwas beschissener<br />
aussieht als der, den ich<br />
zuvor gemacht habe" (Anm.:<br />
http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,151<br />
8,709708,00.html). Derartige Aussagen<br />
stimmen freilich nachdenklich.<br />
Waren doch, bei eingehender<br />
Betrachtung, Überlegung und<br />
Reflexion die stilisierten Aufnahmen<br />
von Kameramann Anthony<br />
Dod Mantle mitunter noch das<br />
Beste am Machwerk „Antichrist“ -<br />
gelangen hier doch mit einer hochauflösenden<br />
Digitalkamera u. a.<br />
äußerst beeindruckende Bilder in<br />
‚Super Slow Motion’ (Von Gainsbourg<br />
und Defoe beim tête-à-tête<br />
unter der Dusche). Aber damit will<br />
Lars von Trier nun nichts mehr zu<br />
tun haben. Er bedauert sogar mittlerweile,<br />
dass er beim ANTICHRIS-<br />
Ten die Aufnahmen nicht besser<br />
kontrollieren, oder am besten<br />
gleich ganz selbst machen konnte<br />
(Anm.: So geschehen bei DOGVILLE).<br />
(Angeblich aufgrund von Depressionen,<br />
die ihn damals plagten und<br />
weswegen er zu sehr gezittert