Kurzgeschichten - SpecFlash
Kurzgeschichten - SpecFlash
Kurzgeschichten - SpecFlash
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Dimensionen preschen würden.<br />
Was uns nicht viel nützen könnte.«<br />
»Du meinst also allen Ernstes,<br />
dass Sabotage im Spiel ist?«, fragte<br />
mich Marush ebenso leise.<br />
»Glaubt es mir oder nicht, aber<br />
ich kann euch auch sagen, wer<br />
eventuell dafür verantwortlich ist,<br />
obwohl ich es nicht beweisen<br />
kann.«<br />
»An Sabotage kann ich einfach<br />
nicht glauben«, erwiderte Max.<br />
»Anu-Esh-Varu war sehr beliebt<br />
und hatte keine Feinde an Bord.«<br />
»Das heißt nichts. Er hätte<br />
ebenso auf Nibiru Feinde haben<br />
können, von denen du nichts<br />
weißt.«<br />
»Gibt es hier einen Ort, an dem<br />
wir uns ungestört und abhörsicher<br />
unterhalten können?«, fragte<br />
Kevin jetzt plötzlich Max, in seiner<br />
Sprache und dabei sehr leise.<br />
»Ja, nur auf dem wissenschaftlichen<br />
Shem, den ich bereits startklar<br />
gemacht habe, weil wir als<br />
nächstes vor hatten, zur Erde aufzubrechen,<br />
um unsere Forschungen<br />
dort weiter zu treiben«,<br />
sagte Max jetzt ebenfalls sehr<br />
leise, wobei Marush im Hintergrund<br />
mit einigen Sezierungsinstrumenten<br />
klimperte, während wir<br />
uns unterhielten. Sie hatte sehr<br />
schnell begriffen, dass unsere<br />
Sicherheit an Bord des Mutterschiffes<br />
keinen extra-terrestrischen<br />
Pfifferling mehr wert war.<br />
»Wer außer euch weiß noch von<br />
dem startbereiten Shem?«, fragte<br />
ich nun ebenso leise.<br />
»Nur Max, Anu-Esh-Varu, meine<br />
Besatzung und ich, wobei ich persönlich<br />
die Ausrüstung erweitert<br />
und ergänzt habe. Meine Besatzung<br />
ist absolut zuverlässig«,<br />
nuschelte Marush mir zu.<br />
»Gut so!«<br />
»OK. Wir tun so, als wenn wir<br />
nichts vermuten«, schlug Peter<br />
vor. »Wie weit ist es von hier bis<br />
zum Shem?«<br />
»Etwa hundert Meter von hier,<br />
wenn wir durch die wissenschaftliche<br />
Abteilung gehen«, antwortete<br />
Marush.<br />
»Da wir nicht genau wissen, ob<br />
wir beobachtet werden, schlage<br />
ich vor, dass ihr so tut, als wenn ihr<br />
uns die wissenschaftliche Abteilung<br />
erklärt, währenddessen wir<br />
uns langsam und unauffällig dem<br />
Shem nähern. Ich werde euch dazu<br />
auffordern, uns das Schiff von<br />
innen zu zeigen. Das sollte nicht<br />
weiter auffallen, da man ja<br />
annimmt, dass wir uns noch in der<br />
Orientierungsphase befinden«,<br />
schlug ich auf Englisch vor. »Antu-<br />
Er-Marush, auf wie viele deiner<br />
Wissenschaftler kannst du dich<br />
blindlings verlassen?«<br />
»Das ist eine Frage, die sich mir<br />
noch nie gestellt hat. Ich kann<br />
deine Frage nicht befriedigend<br />
beantworten.«<br />
»Also auf niemanden!«<br />
kurzgeschichte<br />
Begegnungen - Teil 5<br />
von Michael Köckritz<br />
»Ich werde jetzt besonders aufpassen<br />
müssen«, antwortete sie in<br />
einem leichten Anflug von Nervosität.<br />
»Die hundert Meter werden uns<br />
wie eine Ewigkeit vorkommen«,<br />
orakelte Peter grinsend.<br />
Fast wie ein Spießrutenlauf<br />
Kevin stand der kalte Schweiß<br />
auf der Stirn. Er riss sich jedoch<br />
zusammen. Mein Adrenalin war<br />
auch bereits auf einem erhöhten<br />
Pegel. Ich konnte mir vorstellen,<br />
dass es Peter nicht anders ging.<br />
Max und Marush führten uns<br />
durch die Sektionen der wissenschaftlichen<br />
Abteilung und erklärten<br />
uns die verschiedenen Labore<br />
und Einrichtungen. Wir stellten<br />
überflüssige und dämliche Fragen,<br />
um etwaige Beobachter zu täuschen.<br />
Wir wollten damit erreichen,<br />
dass man uns<br />
unterschätzte. Ohne behindert zu<br />
werden, gelangten wie zum Shem.<br />
Hier fragten wir wieder der Kuh<br />
das Kalb ab, wobei Max unauffällig<br />
die Integrität des Schiffes untersuchte.<br />
Obwohl er keine<br />
Änderungen feststellen konnte,<br />
gab er uns trotzdem durch sein<br />
Mienenspiel zu verstehen, bei jeder<br />
Äußerung vorsichtig zu sein.<br />
»Wollt ihr einen Ausflug machen<br />
und euch einmal den großen Planeten<br />
außerhalb des Mutterschiffes<br />
von der Nähe<br />
betrachten?«, fragte Max laut und<br />
schauspielerisch.