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Kurzgeschichten - SpecFlash

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ckieren werden. Andererseits hat<br />

er sie geschaffen und womöglich<br />

mit böser Kraft gefüllt. Dann<br />

schneiden wir uns mit solchen<br />

Manövern selbst ins Fleisch. Entscheidet<br />

selbst, was ihr mit euren<br />

Möglichkeiten tut. Vertraut eurer<br />

Intuition!«<br />

Mehr sagte er nicht. Mehr sagte<br />

er nie. Es war an der Zeit den<br />

Kampf zu beginnen.<br />

Die Eingangstür war unverschlossen.<br />

Chi-Ven trat als erster in den<br />

Turm. Die Anderen folgten dicht<br />

hinter ihm. Es war kein Dämon zu<br />

sehen. Es war überhaupt niemand<br />

zu sehen. Nur viele leuchtende<br />

Dinge hingen überall im Turm, wo<br />

sie auf die Entfesselung ihrer<br />

Kräfte zu warten schienen. Einige<br />

drehten sich, manche gaben seltsame<br />

Geräusche von sich, das eine<br />

oder andere pulsierte oder<br />

änderte beständig seine Gestalt.<br />

»Nicht ablenken lassen«, zischte<br />

Chi-Ven. »Verteilt euch. Der<br />

Dämon ist unsichtbar, möglicherweise<br />

teils gestaltlos. Zwingen wir<br />

ihn…«<br />

Der Rest seiner Ansage entfiel,<br />

als ihn eine unsichtbare Kraft traf,<br />

in die Höhe zog und gegen die<br />

Wand schmetterte. Der Schmerz<br />

drohte ihm das Bewusstsein zu<br />

rauben, aber Chi-Ven überwand<br />

ihn und unterdrückte jede körperliche<br />

Empfindung. Seine Flügel<br />

waren gebrochen, doch verfügte<br />

sein Körper über enorme Selbstheilungskräfte,<br />

die er augenblick-<br />

lich in Rücken und Flügeln<br />

aktivierte, während er fast noch<br />

gleichzeitig von der Wand sprang,<br />

vorwärts stürzte und sein weißes<br />

Schwert durch die Luft schneiden<br />

ließ. Der Dämon hatte ihn jedoch<br />

für einen Moment zu lange in die<br />

Defensive getrieben. Sein Hieb traf<br />

kein Ziel, stattdessen wurde er<br />

selber von oben am Kopf getroffen<br />

und mit der Kraft eines fallenden<br />

Felsens zu Boden gepresst. Er<br />

hörte wie seine Kampfgenossen<br />

Zaubersprüche sprachen und<br />

Waffen durch die Luft wirbelten,<br />

doch das alles schien in Zeitlupe zu<br />

geschehen, während er selbst<br />

gelähmt war und sein Körper zu<br />

brennen begann. Es war kein sichtbares<br />

Feuer. Es war die Macht der<br />

Höllen unter seiner Haut. Mit<br />

seinen letzten Gedanken versuchte<br />

er seinen Gefährten Kräfte<br />

des Himmels zu übertragen. Und<br />

doch wusste er, dass sie keine<br />

echte Chance hatten. Nicht,<br />

nachdem er selbst keine gehabt<br />

hatte.<br />

Vian blickte auf Chi-Vens reglosen<br />

Körper, unfähig sich zu<br />

bewegen. Aus den Augenwinkeln<br />

sah er wie nach und nach auch die<br />

anderen erstarrten, als sie<br />

erkannten, was geschehen war. Er<br />

sah es und doch erreichte es kaum<br />

sein Bewusstsein. Tormen hatte<br />

recht gehabt. Die Artefakte, auf<br />

die er vor wenigen Stunden noch<br />

sehnsüchtig gewartet hatte,<br />

hatten einen allzu großen Preis.<br />

kurzgeschichte<br />

Der Preis der Macht<br />

von Simon Anhut<br />

Die Einsicht traf ihn trotz des<br />

langen Weges hierher und trotz<br />

Chi-Vens schließlich doch noch<br />

gegebenen Erklärungen unvorbereitet,<br />

als er die Leiche des Halbengels<br />

wenige Schritte vor sich sah.<br />

Irgendwo stieß jemand einen<br />

Kampfschrei aus und es kam<br />

wieder Bewegung in die Versammelten.<br />

Auch Vian brachte wie<br />

automatisch seinen Zauberstab in<br />

Position.<br />

Dann folgte ein anderer Schrei.<br />

Wollte man den ersten einen<br />

Schrei nennen, konnte man es mit<br />

dem zweiten kaum noch tun. Das<br />

Brüllen des Dämons zerriss Vians<br />

Trommelfell ebenso wie es die<br />

Wände des Turms sprengte. Steine<br />

prasselten hernieder und zerfetzten<br />

die Artefakte, auf die sie<br />

trafen. Wie in einem Feuerwerk<br />

stieben die Energien davon, die in<br />

ihnen gebannt waren. Vian<br />

wusste, dass er sich keine Vorstellung<br />

davon machte, was sie anrichten<br />

konnten.<br />

Plötzlich sah er Le Merk. Er<br />

wusste nicht, woher der Magier<br />

aufgetaucht war, aber er versuchte<br />

offensichtlich den Dämon<br />

zu bändigen. Der nahm plötzlich<br />

Gestalt an, in einer widerlichen<br />

gigantischen Erscheinung. Es war<br />

ein schreckliches Bild. Und das<br />

letzte, das Vian sah, bevor ein<br />

Stein ihn hart am Kopf traf und ihm<br />

das Bewusstsein raubte.

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