KMH – Kleine und mittlere Hotels der Schweiz - Forschungsinstitut ...
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Volkswirtschaftliche Bedeutung <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>er Hotellerie 29<br />
4 Volkswirtschaftliche Bedeutung <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>er<br />
Hotellerie<br />
In <strong>der</strong> ökonomischen Theorie des einfachen Wirtschaftskreislaufs hat die Unternehmung für<br />
eine Volkswirtschaft zwei wesentliche Aufgaben: einerseits erzeugt sie mit Hilfe von Arbeit,<br />
Boden <strong>und</strong> Kapital Güter, die sie auf dem Gütermarkt verkauft, an<strong>der</strong>erseits beschäftigt sie<br />
Arbeiter von den Faktormärkten <strong>und</strong> bezahlt ihnen Löhne, die diese benötigen, um ihrerseits<br />
Güter zu kaufen (Mankiw, 2001 S. 23). Der Umfang dieser Tätigkeiten wird mit den Grössen<br />
„Wertschöpfung“ <strong>und</strong> „angebotene Anzahl Vollzeitstellen“ (VZÄ) gemessen. In den folgenden<br />
Abschnitten werden diese Zahlen für die <strong>Schweiz</strong>er Hotellerie geschätzt <strong>und</strong> verglichen.<br />
4.1 Definition von Wertschöpfung<br />
Wertschöpfung ist die Summe <strong>der</strong> während einer Periode geschaffenen wirtschaftlichen<br />
Werte (Meyers Lexikon Online, 2008). Im Englischen spricht man in diesem Zusammenhang<br />
vom Value added, vom hinzugefügten Wert, was die Bedeutung von Wertschöpfung sehr<br />
treffend beschreibt. Man kann zwei Arten von Wertschöpfung unterscheiden. Gemäss Müller<br />
(2005 S. 88) entspricht die Bruttowertschöpfung eines Betriebs dem Gesamtumsatz minus<br />
den Vorleistungen (von Dritten bezogene Güter <strong>und</strong> Dienstleistungen) <strong>und</strong> ist <strong>der</strong> in einer<br />
bestimmten Periode geschaffenen Wertzuwachs (Rütter, et al., 1996 S. 10).<br />
Abb. 20: Gesamtunternehmensleistung, Brutto- <strong>und</strong> Nettowertschöpfung<br />
Gesamtunternehmensleistung* (Umsatz)<br />
Bruttowertschöpfung<br />
Vorleistungen<br />
Abschreibungen<br />
Mitarbeiter<br />
(Löhne)<br />
Staat<br />
(Steuern)<br />
Fremdkapitalgeber<br />
Nettowertschöpfung<br />
(Zinsen)<br />
Eigenkapitalgeber<br />
(Dividende)<br />
Unternehmung<br />
(einbehaltener Gewinn)<br />
* Umfasst den Gesamtumsatz plus selbsterstellte Anlagen zum Eigengebrauch,<br />
plus/minus Lagerverän<strong>der</strong>ungen selbst erstellter Halb- <strong>und</strong> Fertigfabrikate plus<br />
neutrale Erträge, Beteiligungs-, Zins- <strong>und</strong> Kapitalerträge. Entspricht volkswirtschaftlich<br />
dem Bruttoproduktionswert<br />
Quelle: in Anlehnung an Rütter et. al. 1995, S. 19<br />
Wenn man von <strong>der</strong> Bruttowertschöpfung die Abschreibungen subtrahiert, erhält man die Nettowertschöpfung.<br />
Wie Abb. 20 zeigt, kann diese Nettowertschöpfung auf die folgenden Parteien<br />
aufgeteilt werden: Mitarbeitende (Löhne), Staat (Steuern), Fremdkapitalgeber (Zinsen),<br />
Eigenkapitalgeber (Dividenden) <strong>und</strong> Unternehmen (einbehaltener Gewinn). (Rütter, et al.,<br />
1995 S. 18ff)<br />
Für die folgenden Schritte wird nur die Bruttowertschöpfung als Indikator verwendet. Die<br />
Summe <strong>der</strong> direkten Bruttowertschöpfungen aller <strong>Schweiz</strong>er Betriebe entspricht dem Brutto-