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Digitalisierung des Wissens - VolkswagenStiftung

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Der Glaube an eine<br />

gute Zukunft für die<br />

Menschheit ist vorhanden:<br />

Abschlussbild der<br />

Teilnehmer der Winter<br />

School, die viele Bilder<br />

in ihrem Innern mit<br />

nach Hause genommen<br />

haben dürften.<br />

rung; erstarktes Selbstbewusstsein <strong>des</strong> Globalen<br />

Südens, aber zugleich Bewahrung <strong>des</strong> westlichen<br />

Wohlstandsmodells; Bewusstsein für ökologische<br />

Grenzen und zugleich für die enorme Innovationskraft<br />

moderner Gesellschaften. Einstige<br />

Horrorszenarien und die Vorstellung, dass langfristiges<br />

Planen möglich sei, haben viel von ihrer<br />

Wirkungsmacht eingebüßt. Jedoch: Der Glaube an<br />

die Gestaltbarkeit von Zukunft lebt weiter, jedenfalls<br />

unter den Teilnehmern der Winter School.<br />

Die Zeichen stehen auf Unsicherheit und Krise –<br />

damals wie heute<br />

Seinerzeit wurde der Forschungsantrag, der zu<br />

den „Grenzen <strong>des</strong> Wachstums“ führte, eher trotz<br />

als wegen <strong>des</strong> Votums der Gutachter angenom-<br />

Dennis Meadows inspirierte<br />

die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

der Winter School: Er<br />

zeigte die großen Herausforderungen<br />

auf – in gewohnt<br />

unkapriziöser Attitüde. Der<br />

Altmeister beeindruckte.<br />

men. Die Winter School erwies sich insofern als<br />

würdige Nachfolgerin: Hier lockte nicht der gesicherte<br />

Erfolg <strong>des</strong> Projekts, sondern eher das Gefühl,<br />

dass Fragen und Denkmuster gerade in solchen<br />

Zeiten der Krise einer neuerlichen Reflexion bedürfen.<br />

Dass man jedenfalls aus der Klemme, in der die<br />

Menschheit längst steckt, mit den eingeschliffenen<br />

Formeln kaum herausfinden wird, betonte nicht<br />

zuletzt Meadows immer wieder mit Nachdruck.<br />

So war es schließlich ein Ausweis <strong>des</strong> Erfolgs, dass<br />

Symposium und Winter School gleichermaßen ein<br />

in jeder Hinsicht grenzüberschreiten<strong>des</strong> Gespräch<br />

ermöglicht und zugleich die Notwendigkeit einer<br />

Fortsetzung aufgezeigt haben.<br />

Der Autor dieses Textes, Privatdozent Dr. Frank<br />

Uekötter, ist Dilthey-Fellow der <strong>VolkswagenStiftung</strong>;<br />

er hat die Winter School mit vorbereitet und geleitet.<br />

Die Veranstaltungsformate der Stiftung<br />

Mit Beginn <strong>des</strong> Jahres 2013 präsentiert sich die<br />

Stiftung im internationalen Tagungszentrum<br />

Schloss Herrenhausen in Hannover mit einer<br />

Reihe von bereits in den vergangenen drei<br />

Jahren etablierten Veranstaltungsformaten.<br />

Ziel ist es, gleichermaßen die <strong>Wissens</strong>chaft und<br />

deren Erkenntnisse stärker in die Gesellschaft<br />

hineinzutragen wie den innerwissenschaftlichen<br />

Diskurs zu aktuellen Forschungsfragen<br />

voranzutreiben. Die einzelnen Angebote richten<br />

sich beispielsweise an <strong>Wissens</strong>chaftlerinnen<br />

und <strong>Wissens</strong>chaftler, an Forschungs- und<br />

Hochschulpolitiker, Führungskräfte aus Wirtschaft<br />

und Gesellschaft oder auch Bürgerinnen<br />

und Bürger, die an aktuellen Forschungsfragen<br />

interessiert sind. Zu diesen Angeboten zählen –<br />

neben der seit Jahrzehnten etablierten Initiative<br />

„Symposien und Sommerschulen“ – die Herrenhäuser<br />

Gespräche, die Reihe Herrenhäuser<br />

Forum sowie die Herrenhäuser Konferenzen,<br />

die explizit <strong>Wissens</strong>chaftler adressieren.<br />

Eine Marke wird etabliert:<br />

die Herrenhäuser Gespräche.<br />

Mit den Herrenhäuser Gesprächen präsentieren<br />

die <strong>VolkswagenStiftung</strong> und NDR Kultur<br />

aktuelle Themen aus <strong>Wissens</strong>chaft und Kultur,<br />

die unsere Gesellschaft bewegen. Ganz im Sinne<br />

von Gottfried Wilhelm Leibniz positioniert sich<br />

Herrenhausen damit als ein Ort <strong>des</strong> intellektuellen<br />

Diskurses, der weit über die Grenzen der<br />

Stadt Hannover hinaus eine breite Öffentlichkeit<br />

zum Mit- und Nachdenken anregt.<br />

Mit drei verschiedenen Schwerpunkten sollen<br />

die Herrenhäuser Foren – sozusagen als Dachmarke<br />

für unterschiedliche Zielrichtungen – ein<br />

breites Publikum für wissenschaftliche Fragen<br />

interessieren. Das Forum für Zeitgeschehen<br />

greift jeweils aus aktuellem Anlass historische<br />

Ereignisse auf und diskutiert deren Bedeutung<br />

für Gegenwart und Zukunft. Ausgehend vom<br />

aktuellen Stand der Forschung erörtern <strong>Wissens</strong>chaftler<br />

und <strong>Wissens</strong>chaftlerinnen im<br />

Forum Mensch – Natur – Technik das komplexe<br />

Zusammenspiel von natürlichen Gegebenheiten<br />

und technologischen Interventionen sowie<br />

deren Aus- und Wechselwirkungen auf uns und<br />

unsere Lebenswelten. Zentrale ökonomische<br />

und politische Herausforderungen sowie Fragen<br />

unseres gemeinschaftlichen Zusammenlebens<br />

stehen im Mittelpunkt der Diskussionen im<br />

Forum Politik – Wirtschaft – Gesellschaft.<br />

Ende 2012 fand die erste Herrenhäuser Konferenz<br />

statt. Vom 12. bis 14. Dezember ging es<br />

zum Thema „Downscaling Science“ einerseits<br />

um die Frage, welche Lösungsstrategien die<br />

„Nanowissenschaften“ zur Bewältigung globaler<br />

Herausforderungen bieten, wo sie derzeit an<br />

ihre Grenzen stoßen und welches momentan<br />

die wichtigsten und schwierigsten Hürden sind,<br />

die es zur signifikanten Weiterentwicklung <strong>des</strong><br />

Gebietes zu überwinden gilt. Andererseits richtete<br />

sich das Interesse der Teilnehmer darauf,<br />

ob nicht neue Wege in der <strong>Wissens</strong>chaft und<br />

<strong>Wissens</strong>chaftspolitik im Sinne eines „Downscaling<br />

Science“ gefunden und beschritten werden<br />

können – insbesondere angesichts sich stetig verteuernder<br />

Forschung und Lehre bei gleichzeitig<br />

knapper werdenden Mitteln. Jährlich drei bis fünf<br />

solcher Veranstaltungen soll es künftig geben. Sie<br />

richten sich an hochkarätige Teilnehmer aus der<br />

<strong>Wissens</strong>chaft und fokussieren mit besonderem<br />

Aktualitäts- und Zukunftsbezug wissenschaftliche<br />

Themen von – zumin<strong>des</strong>t perspektivisch –<br />

hoher gesellschaftlicher Relevanz. cj<br />

88 Impulse 2013 89

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