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GUV 19.7 - Richtlinien für die Vermeidung von Zündgefahren infolge ...

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<strong>GUV</strong> <strong>19.7</strong><br />

7.2 Aufladbare Flüssigkeiten<br />

7.2.1 Aufladungsvorgang<br />

Flüssigkeiten können sich beim Strömen längs fester Wände, beim Aufreißen oder Versprühen<br />

sowie bei Rührvorgängen gefährlich aufladen.<br />

7.2.1.1 Strömen der Flüssigkeiten<br />

Strömt eine aufladbare Flüssigkeit längs einer festen Wand, z.B. der Wand einer Rohrleitung,<br />

der Behälterwand oder der Porenwände <strong>von</strong> Filtern, oder längs der Oberfläche<br />

einer anderen Flüssigkeit, so kann an der Grenzfläche eine Ladungstrennung erfolgen.<br />

Die Ladung eines Vorzeichens verbleibt z.B. auf der Wand oder fließt über <strong>die</strong> Wand<br />

zur Erde ab, während <strong>die</strong> Ladung des anderen Vorzeichens mit der strömenden Flüssigkeit<br />

transportiert wird.<br />

Durch Erdung werden lediglich <strong>die</strong> Ladungen <strong>von</strong> den leitfähigen Anlageteilen abgeleitet<br />

und so gefährliche Spannungen zwischen leitfähigen Teilen vermieden; <strong>die</strong> Aufladung<br />

der Flüssigkeit bleibt <strong>von</strong> <strong>die</strong>sen Erdungsmaßnahmen weitgehend unbeeinflußt.<br />

Der Ladungsausgleich kann bei Flüssigkeiten mit niedriger Leitfähigkeit erhebliche Zeit<br />

beanspruchen und zu gefährlichen Ladungsmengen in der Flüssigkeit führen, <strong>die</strong> sich<br />

nach Durchströmen einer Rohrstrecke im Behälter ansammelt. Auch in einem geerdeten<br />

Behälter mit leitfähigen Wänden verliert <strong>die</strong> Flüssigkeit ihre Ladung allein nach<br />

Maßgabe ihrer Leitfähigkeit, sofern keine Ladungen nachströmen.<br />

Die Höhe der Aufladung hängt <strong>von</strong> den Eigenschaften der Flüssigkeit, insbesondere<br />

<strong>von</strong> ihrer Leitfähigkeit und in geringerem Maße auch vom Wandmaterial ab. Die Art<br />

und Konzentration an Spurenkomponenten und Verunreinigungen, <strong>die</strong> fast immer in<br />

technischen Flüssigkeiten vorkommen, und das Vorhandensein <strong>von</strong> freiem Wasser<br />

oder einer anderen Flüssigkeit sowie <strong>von</strong> kolloidal gelösten Stoffen kann <strong>die</strong> Aufladung<br />

stark erhöhen.<br />

Beim Durchströmen <strong>von</strong> Mikrofilmen, z.B. Papier- und Kunststoffiltern, ist in der Regel<br />

mit starken Aufladungen zu rechnen. Jedoch bewirken Metallsiebfilter mit einer Filterfeinheit<br />

größer als 30 µm z.B. bei Kraftstoffen keine wesentlich höhere Aufladung als<br />

<strong>die</strong> Strömung in einem Rohr, sofern <strong>die</strong> Filter nicht übermäßig verschmutzt sind; <strong>die</strong><br />

Reinigung muß rechtzeitig erfolgen.<br />

In Rohrleitungen hängt das Ausmaß der Aufladung stark <strong>von</strong> der Strömungsgeschwindigkeit<br />

der Flüssigkeit ab. Der durch den Transport aufgeladener Flüssigkeit erzeugte<br />

elektrische Strom (Aufladungsstrom) steigt mit wachsender Geschwindigkeit und bei<br />

gleichbleibender Geschwindigkeit mit wachsendem Rohrdurchmesser an. Er nimmt bei<br />

gleichbleibender Förderrate in Querschnittsverengungen zu. Ferner kann sich <strong>die</strong> Aufladung<br />

in Armaturen mit starker Veränderung der Strömungsrichtung erhöhen.<br />

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