GUV 19.7 - Richtlinien für die Vermeidung von Zündgefahren infolge ...
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<strong>GUV</strong> <strong>19.7</strong><br />
Die Zahlenwertgleichung ist anzuwenden <strong>für</strong> Straßentank- und Eisenbahnkesselwagen<br />
aller Größen sowie <strong>für</strong> vergleichbare Behälter mit 2,9 m ≤ L ≤ 7,2 m. Für Behälter mit L<br />
kleiner 2,9 m kann <strong>für</strong> L der Wert 2,9 m, <strong>für</strong> Behälter mit L größer als 7,2 m darf <strong>für</strong> L<br />
nur der Wert 7,2 m eingesetzt werden.<br />
Bei unterteilten Tanks oder bei Tanks mit Schwallblechen ist L als Diagonale desjenigen<br />
Tankabteils zu ermitteln, in das das Füllrohr eingeführt wird.<br />
Die Ruheleitfähigkeit des Produktes ist häufig nicht bekannt oder sie kann in dem<br />
niedrigen Leitfähigkeitsbereich (≤ 10 pS/m) unter Praxisbedingungen <strong>für</strong> einen längeren<br />
Zeitraum in der Regel nicht gewährleistet werden. In <strong>die</strong>sen Fällen ist in <strong>die</strong> Zahlenwertgleichung<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Leitfähigkeit ein Wert <strong>von</strong> σv = 0,8 pS/m einzusetzen. Für<br />
Tankwagenkammern ist L = 2,9 m, <strong>für</strong> Kesselwagen ohne Schwallbleche L = 7,2 m anzunehmen.<br />
Damit ergeben sich <strong>für</strong> <strong>die</strong> Füllgeschwindigkeit v bzw. <strong>für</strong> <strong>die</strong> Förderrate G<br />
<strong>die</strong> nachstehend aufgeführten Werte:<br />
Straßentankwagen Eisenbahnkesselwagen<br />
Füllrohr Behälter mit L ≤ 2,9 m Behälter mit L ≥ 7,2 m<br />
Innen- v d = 0,38 m 2 /s v d = 0,60 m 2 /s<br />
durchmesser<br />
v G v G<br />
mm m/s m 3 /min m/s m 3 /min<br />
80 4,8 1,4 – –<br />
100 3,8 1,8 6,0 2,8<br />
150 2,5 2,7 4,0 4,2<br />
200 1,9 3,6 3,0 5,6<br />
250 – – 2,4 7,0<br />
Bei Untenbefüllung (Bodenbefüllung) sind <strong>die</strong> genannten Grenzwerte um 20 % herabzusetzen,<br />
wenn <strong>die</strong> Verminderung der Gefahr durch den Einfluß des geerdeten Füllrohres<br />
(Potentialerniedrigung) nicht durch gleichwertige Maßnahmen gewährleistet ist.<br />
Solange <strong>die</strong> Ausflußöffnung des Füllrohres noch nicht vollständig mit Flüssigkeit bedeckt<br />
ist, sind Gefahren <strong>infolge</strong> erhöhter Turbulenz der ausströmenden Flüssigkeit<br />
durch geeignete Gestaltung der Ausflußöffnung (siehe Abschnitt 7.2.4.1.1) oder durch<br />
Herabsetzen der Strömungsgeschwindigkeit zu vermeiden.<br />
Wegen unzureichender Erfahrung bei höheren Füllgeschwindigkeiten wird empfohlen,<br />
unabhängig <strong>von</strong> der Tankgröße und vom Füllrohrdurchmesser, Füllgeschwindigkeiten<br />
über 7 m/s zu vermeiden, auch wenn <strong>die</strong>se nach der Zahlenwertgleichung formal möglich<br />
sind.<br />
Das Absenken <strong>von</strong> Gegenständen in den Behälter, z.B. zur Entnahme <strong>von</strong> Proben oder<br />
zu Peil- und Meßzwecken, ist während des Befüllens und auch mehrere Minuten<br />
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