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10 - Golf Nordhessen

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GOLFbusiness<br />

Die Börsen fahren weltweit Achterbahn. Von<br />

diesem Phänomen konnten sich die Menschen<br />

rund um den Globus in den letzten Monaten<br />

und Jahren häufiger überzeugen als es<br />

vielen recht war. Wie geht es weiter? Welche<br />

Strategien führen ans Ziel? Inwieweit ist ein<br />

Ende der Turbulenzen in Sicht? Rolf Kieckebusch,<br />

Vorstandsmitglied der Kirix AG, nimmt<br />

Stellung.<br />

Herr Kieckebusch, die Ratlosigkeit angesichts<br />

des scheinbar irrationalen und sich<br />

rasant ändernden Umfelds für Kapitalanlagen<br />

ist größer denn je. Haben Sie so etwas<br />

in Ihrer beruflichen Laufbahn schon einmal<br />

erlebt?<br />

Ausschläge an den Kapitalmärkten hat es<br />

schon immer gegeben. Doch was wir derzeit<br />

feststellen, sind unnatürlich schnelle und<br />

nahezu undurchschaubare Veränderungen des<br />

Entscheidungsumfeldes.<br />

Wertfindungsprozesse scheinen zunehmend<br />

beliebig abzulaufen. Dauerhafte Werte, an<br />

deren Existenz viele geglaubt haben, scheint<br />

es nicht mehr zu geben.<br />

Immobilienfonds erleiden Wertverluste, Aktien<br />

werden von den Marktteilnehmern exzessiv<br />

hoch bewertet, um sie Tage später zu<br />

Ausverkaufspreisen wieder auf den Markt zu<br />

werfen. Selbst mündelsichere Wertpapiere,<br />

wie Staatsanleihen und Pfandbriefe, haben<br />

längst ihren Nimbus als solide Wertanlage<br />

eingebüßt.<br />

Gold hingegen ist momentan der große<br />

Krisengewinner. Denn möglicherweise ist es<br />

schon bald wieder zu einem Bruchteil des<br />

aktuellen Wertes zu haben...<br />

Was raten Sie als Vermögensverwalter den<br />

Sparerinnen und Sparern, die heute ihr Geld<br />

anlegen, Vermögen bilden und für das Alter<br />

vorsorgen wollen?<br />

Seit der Unternehmensgründung vor elf Jahren<br />

war es stets unsere Philosophie, die uns<br />

anvertrauten Anlagegelder stark zu diversifizieren.<br />

Schon lange bevor es „in Mode“ kam,<br />

haben wir für unsere Mandanten Währungsanleihen<br />

stabiler Staaten wie Norwegen,<br />

Dänemark oder Australien erworben.<br />

Uns gefallen inflationsgeschützte (Bundes-)<br />

42 www.golfnordhessen.de<br />

Wirtschaft<br />

den exPerten geFragt: intervieW mit kirix-vorstandsmitglied rolF kieckeBusch<br />

„Haben immer schon stark diversifiziert“<br />

von rainer lomen<br />

Kirix-Vorstand Rolf Kieckebusch betont: „Was wir derzeit beobachten, sind mitunter unnatürlich<br />

schnelle und nahezu undurchschaubare Veränderungen des Entscheidungsumfeldes.“<br />

Anleihen sowie Unternehmensanleihen von<br />

Firmen mit stabilem Cash-Flow. Edelmetalle<br />

bleiben interessant, solange die Verschuldung<br />

der Staaten weiter steigt. Bei Aktienanlagen<br />

haben wir die Gewichtung bereits<br />

vor Monaten reduziert und konzentrieren<br />

unsere Auswahl auf Unternehmen mit einem<br />

stabilen und nachhaltigen Geschäftsmodell.<br />

Diese Strategie hat uns aktuell, aber auch<br />

schon in den Abschwungphasen 2002 und<br />

2008, vor größeren Verlusten geschützt.<br />

Ist es für Sie vorstellbar, künftig gar keine<br />

Aktien mehr zu halten?<br />

Sowohl unsere Vertragsgestaltungen als<br />

auch unsere völlige Unabhängigkeit von den<br />

Interessen Dritter lassen diese Möglichkeit<br />

zu. In der Regel ergibt es jedoch keinen Sinn,<br />

alles zu verkaufen. Gerade im gegenwärtigen<br />

Umfeld ist die Aktie eines sehr guten Unternehmens<br />

– zum Beispiel des schweizerischen<br />

Nahrungsmittelherstellers Nestlé oder des<br />

hiesigen Düngemittelkonzerns K+S – oft die<br />

bessere Wahl.<br />

Wann werden die Märkte aus Ihrer Sicht wieder<br />

in ruhigeres Fahrwasser kommen?<br />

Die starken Schwankungen werden wohl<br />

erst dann nachlassen, wenn überzeugende<br />

Lösungen für die Defizitprobleme der betroffenen<br />

EU-Staaten gefunden werden. Der<br />

Schuldenschnitt für Griechenland, möglicherweise<br />

gar dessen Austritt aus der Euro-Zone,<br />

dürfte zunächst jedoch weitere Turbulenzen<br />

an den Börsen auslösen.<br />

Wir konzentrieren uns derzeit in erster Linie<br />

auf den realen Kapitalerhalt der durch uns<br />

verwalteten Vermögen.<br />

Foto: nh

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