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Sind wir Ausländer? - CARITAS - Schweiz

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Caritas-Fairtrade<br />

diE EntdECkung dEs<br />

BamBus<br />

Die Firma Ekobo setzt ganz auf den<br />

rohstoff Bambus. Die bei Caritas­Fairtrade<br />

erhältlichen lackierten Salatschalen<br />

aus dem leichten Holz stehen nicht<br />

nur für Eleganz und nachhaltigkeit,<br />

sondern sichern auch unzähligen Kunsthandwerkern<br />

eine Existenz.<br />

Bambus gehört zu den ökologischsten pflanzlichen<br />

Rohstoffen: «Die Pflanze wächst<br />

schnell, braucht kein Pestizid und produziert<br />

30 Prozent mehr Sauerstoff als ein herkömmlicher<br />

Baum», sagt David Chaouat<br />

von der Caritas-Partnerfirma Ekobo. Die in<br />

Paris ansässige Firma arbeitet mit Bambus-<br />

Produzenten in Vietnam zusammen, welche<br />

das Material aus weit entlegenen Dörfern<br />

auf dem Flussweg an ihren Bestimmungsort<br />

transportieren. Die Bambus-Stäbe bleiben<br />

vier bis fünf Monate im Wasser, was ihre Lebensdauer<br />

verlängert und sie auf natürliche<br />

Weise gegen Insektenbefall schützt. Dann<br />

werden die Stäbe an der Luft getrocknet, mit<br />

Bilder: Ekobo<br />

Fluss lackiert <strong>wir</strong>d. Die ersten Lackschichten<br />

machen das Produkt weich und wasserdicht,<br />

eine nächste Schicht stärkt es. In<br />

«Eine Bambus-Pflanze produziert rund 30 Prozent mehr<br />

Sauerstoff als ein herkömmlicher Baum.»<br />

einer Machete in Streifen geschnitten und<br />

gerollt, damit das Material biegsam <strong>wir</strong>d.<br />

Bis zu 14 lack­Schichten<br />

Nun ist es an den Kunsthandwerkern, aus<br />

den Streifen eine Salatschale zu formen, die<br />

moderne westliche Ästhetik und asiatische<br />

Tradition in sich vereint. Die Bambus-Streifen<br />

werden um eine Steinform gelegt, mit<br />

Harz zusammengeklebt, getrocknet, geschliffen<br />

und poliert. Danach beginnt ein<br />

anspruchsvoller Prozess, bei dem die Schale<br />

12 bis 14 Mal mit verschiedenen Mischungen<br />

aus Harz vom Sumac-Baum, Cashewfasern,<br />

Bambus-Sägemehl sowie Auenerde<br />

aus dem chinesisch-vietnamesischen Roten<br />

weiteren zehn Arbeitsschritten <strong>wir</strong>d das<br />

Produkt nach dem Lackieren abgeschmirgelt,<br />

gewaschen und getrocknet. Diese Phase<br />

dauert 30 bis 60 Tage. Schliesslich erhält die<br />

Schale zwei letzte Lackschichten, die ihr eine<br />

einzigartige Farbe verleihen.<br />

Abwanderung verhindern<br />

Bei diesem aufwändigen Verfahren arbeitet<br />

Ekobo mit rund 300 vietnamesischen<br />

Handwerkern zusammen, die dank der Zusammenarbeit<br />

mit Ekobo ihr Einkommen<br />

verdoppelt haben. «Wir garantieren den Herstellern<br />

langfristige Abnahme, regelmässige<br />

Aufträge über das Jahr und ermöglichen auf<br />

diese Weise höhere Löhne als marktüblich»,<br />

Bilder: Im Caritas-Fairtrade sind von der Firma<br />

Ekobo erhältlich: Salatschüsseln, Salatbesteck<br />

und Schalen aus Vietnam in zwei Ausführungen<br />

sowie in den Farben Rot und Lime.<br />

sagt David Chaouat. So erhält die Firma einerseits<br />

das uralte Bambus-Handwerk in den<br />

Dörfern, und verhindert andererseits die Abwanderung<br />

der Handwerker in die grossen<br />

Städte. Schliesslich steht Ekobo für die Verbesserung<br />

der lokalen Arbeitsbedingungen,<br />

die Abschaffung der Kinderarbeit und eine<br />

umweltfreundliche Produktion. Jene Kunsthandwerker,<br />

die ein eigenes Geschäft eröffnen<br />

möchten, erhalten Beratung und finanzielle<br />

Unterstützung. (dos)<br />

«Menschen» 4/12 Caritas 29

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