29.02.2012 Views

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An manchen Orten, wie Vrindavan oder<br />

Mathura, wo Gott Krishna aufwuchs, zieht<br />

sich das Festival über 16 Tage hin.<br />

am vorabend, in anderen gegenden auch<br />

am abend des holi, prasseln überall im land,<br />

aber auch darüber hinaus in nepal und sogar<br />

in der hinduistischen Diaspora von grossbritannien<br />

die Freudenfeuer zum gedenken an<br />

den Flammentod der fürchterlichen holika.<br />

sie war, folgt man der vaishnava theologie,<br />

die tochter des Dämonen königs hiranyakashipu,<br />

die, wie ihr vater, im besitz eines Knochens<br />

von brahma war, der sie unsterblich<br />

machen sollte. Der grosse Dämon wetterte<br />

gegen himmel und erde und forderte die<br />

menschen auf, ihren göttern nicht länger<br />

zu huldigen und stattdessen ihn anzubeten.<br />

Jedoch sein eigener sohn, Prahlada, war ein<br />

Jünger vishnus. er sollte vergiftet werden,<br />

aber in seinem mund verwandelte sich das<br />

gift in süssen nektar, elephanten sollten ihn<br />

zu tode trampeln, er überlebte unverletzt.<br />

selbst die hungrigen giftschlangen, mit<br />

denen zusammen man ihn in einen dunklen<br />

raum sperrte, konnten ihm nichts anhaben.<br />

alle versuche hiranyakashipus, seinen sohn<br />

zu töten, blieben erfolglos. Da verdammte<br />

er ihn auf einen scheiterhaufen, auf dem<br />

schoss seiner dämonischen schwester<br />

holika sitzend, die sich dank des Knochens<br />

dem Feuer gefeit fühlte. Prahlada bat vishnu<br />

um schutz und beugte sich dem Willen des<br />

vaters. als die Feuer entfacht waren, erlebte<br />

die staunenden menschenmenge, wie holika<br />

in den Flammen verging und Prahlada unbeschadet<br />

überlebte. Die verbrennung holikas<br />

liegt dem Fest des holi zugrunde.<br />

Der orgiastischen Farbenschlacht geht<br />

eine andere legende voraus. sie erinnert<br />

an die tiefe liebe zwischen gott Krishna<br />

und rhada. Danach hatte sich Krishna über<br />

den Kontrast zwischen seiner dunklen und<br />

der hellen hautfarbe rhadas beklagt. seine<br />

mutter entschloss sich kurzerhand, rhadas<br />

gesicht Farbe zu verleihen. aus dieser geste<br />

entwickelte sich diese völlig hemmungslose<br />

zeremonie, bei der Jahr für Jahr, am ende<br />

der Wintersaison, der ganze subkontinent in<br />

einen einzigen Farbenrausch verfällt.<br />

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