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iconannual 2015 - The European Business and Investment Magazine

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International Finance & Projects<br />

Serbien<br />

Strukturelle Reformen als Investitionsanreiz<br />

Rezente Beispiele zeigen, wie<br />

Serbien die Wirtschaftskrise<br />

bekämpft und sich als Leader<br />

am Westbalkan etablieren<br />

will: Serbische Einkommen im<br />

öffentlichen Bereich und die Pensionen<br />

sind um zehn bzw. bis zu 23<br />

Prozent reduziert worden, die Privatisierung<br />

von staatlichen Unternehmen<br />

steht an, und die Korruptionsbekämpfung<br />

wurde als wichtigstes<br />

Ziel ausgegeben.<br />

Die Strategie der letzten Jahre,<br />

nämlich eine Steigerung von Ausl<strong>and</strong>sinvestitionen<br />

durch Förderungen<br />

zu erzielen, hat keine Früchte<br />

getragen. Bei der neuen serbischen<br />

Regierung hat daher ein Umdenken<br />

stattgefunden. Es genügt nicht,<br />

Investoren mit Geld zu locken sondern<br />

auch tatsächlich den Staat zu<br />

reformieren, so dass ausländische<br />

Investoren Serbien als langfristigen<br />

Investitionsst<strong>and</strong>ort wahrnehmen.<br />

Den größten Investitionsanreiz bilden<br />

nun die mutig angegangenen<br />

strukturellen Reformen.<br />

Die erste Anerkennung für die<br />

Durchführung von schweren Reformprozessen<br />

erhielt Serbien in<br />

Form eines Kredites im Wert von<br />

rund einer Milliarde Euro seitens<br />

des Internationalen Währungsfonds.<br />

Voraussetzung dafür war die<br />

Senkung des fiskalischen Defizits,<br />

die schon erwähnte Reform des öffentlichen<br />

Bereiches sowie die Beendigung<br />

der Aufnahme neuer öffentlicher<br />

Schulden.<br />

Die Strukturreformen wurden<br />

auch von der EU wahrgenommen.<br />

So hat Serbien die Empfehlungen<br />

der Group of States against<br />

corruption (GRECO) laut EU-Fortschrittsbericht<br />

ernst genommen.<br />

Ein effizientes System zur Überwachung<br />

und Umsetzung der Anti-Korruptions-Strategie<br />

muss nun<br />

geschaffen werden. Der erste Schritt<br />

in diesem Zusammenhang soll<br />

durch das neue Anti-Korruptions-<br />

Gesetz erfolgen, welches im Sommer<br />

dieses Jahres verabschiedet<br />

wird. Geplant sind detaillierte Bestimmungen<br />

über die Kontrolle des<br />

Vermögens von Staatsfunktionären<br />

sowie Richtlinien bei Interessenskollisionen.<br />

Hinsichtlich der Privatisierung<br />

von Staatsunternehmen sieht das<br />

neue Privatisierungsgesetz vor,<br />

dass alle potentiellen Investoren<br />

Strate gien zur Restrukturierung<br />

einreichen können. Auf der Privatisierungsliste<br />

stehen 584 Staatsunternehmen,<br />

davon sollen 161 restrukturiert<br />

werden.<br />

Ein weiterer wichtiger Schritt<br />

folgte im Immobiliensektor. Der<br />

schon immer als höchst bürokratisch<br />

geltende Bereich soll durch das<br />

neue Baugesetz vollkommen reformiert<br />

werden. Baugenehmigungen<br />

werden nunmehr im Eiltempo erteilt<br />

(28 Tage). Investoren sind nicht<br />

mehr für die Dokumentenbeschaffung<br />

verantwortlich, dies obliegt<br />

nun der lokalen Verwaltung.<br />

Dr. Gerald Ganzger<br />

Managing Partner<br />

der Wirtschaftsrechtskanzlei<br />

Lansky, Ganzger + partner<br />

Daniel Gros<br />

Leiter des SOE-Desk bei<br />

Lansky, Ganzger + partner<br />

Lansky, Ganzger & Partner<br />

Rechtsanwälte GmbH<br />

A-1010 Wien, Biberstraße 5<br />

T: +43 1 533 3330 – 0<br />

E: office@lansky.at<br />

W: www.lansky.at<br />

Foto: Arnold Pöschl<br />

Foto: Roman Zach-Kiesling<br />

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