ig_1-2017_ingoettingen
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AUF EINE TASSE KAFFEE MIT: DAGMAR PAIRAN + ROBIN KREIDE<br />
Fotos:Malsch<br />
Ein echtes<br />
Abenteuer<br />
Seit 2007 geben Dagmar Pairan und Robin Kreide das Magazin in göttingen<br />
heraus. Über die Anfänge des regionalen Magazins für alle im besten Alter, die<br />
sich ändernde Sicht auf die Zielgruppe und ihre persönlichen H<strong>ig</strong>hl<strong>ig</strong>hts sprachen<br />
sie bei einer Tasse Kaffee mit dem Redaktionsteam.<br />
Wie war das vor 10 Jahren, als die<br />
erste Ausgabe eines Magazin für<br />
„Menschen im Besten Alter“ in der<br />
Region erschien?<br />
Pairan: Es war ein echtes Abenteuer.<br />
Unsere Zielgruppe war noch überhaupt<br />
nicht in den Köpfen. Wir mussten immer<br />
wieder erklären, wie wir auf die<br />
Idee gekommen waren, für Menschen<br />
jenseits der 50 ein regionales Magazin<br />
zu machen.<br />
Damals kam unsere Gesellschaft aus<br />
einer extrem jugendlichen Phase: Die<br />
Club- und Fitnesskultur hatte seit Mitte<br />
der 1990er-Jahre Deutschland geprägt.<br />
Alles war jung, jung, jung. Und da kamen<br />
wir mit den Alten.<br />
Unsere Zielgruppe<br />
war noch überhaupt<br />
nicht in den Köpfen.<br />
Dagmar Pairan<br />
Kreide: Vor allem kamen wir mit den<br />
jungen Alten. Das führte dazu, dass<br />
den einen unser Heft zu alt war, weil<br />
sie glaubten, ein regionales Magazin<br />
geht nur für Junge. Und den anderen<br />
waren wir zu jung. So mancher Anze<strong>ig</strong>enkunde<br />
war besorgt, weil man in<br />
seinen Augen nicht erkennen konnte,<br />
dass sich in göttingen an eine Zielgruppe<br />
jenseits der 50 richtet. Man<br />
wollte ein Magazin, das nach Senioren<br />
aussieht und wo das am besten<br />
auch noch groß drauf steht.<br />
Mancher von ihnen hätte es am liebsten<br />
gehabt, wenn wir ausschließlich<br />
Rollatoren getestet und Werbung für<br />
Essen auf Rädern und Bequemschuhe<br />
mit Klettverschluss im Heft gehabt<br />
hätten.<br />
Das hätte aber nicht zu Menschen<br />
jenseits der 50 gepasst?<br />
Pairan: Das Problem war, dass man<br />
sich an eine simple Einteilung in<br />
jung und alt gewöhnt hatte. Wenn<br />
man nicht mehr jung war, war man<br />
Senior, ganz einfach. Bei vielen<br />
Marketingverantwortlichen gibt es<br />
eine Sehnsucht nach Schubladen.<br />
Und die Schublade „Senior“ war toll,<br />
weil sie so wunderbar quadratisch,<br />
praktisch, gut war. Wir versuchten<br />
ihnen also zu erklären lassen, dass<br />
das mit der Zielgruppe „Menschen<br />
im besten Alter“ ein wen<strong>ig</strong> komplizierter<br />
war.<br />
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