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unternehmen März 2017

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[finanzieren] Ausgabe 55 | <strong>März</strong> <strong>2017</strong> <strong>unternehmen</strong> [!]<br />

Im digitalen Schraubstock<br />

Immer mehr Unternehmen wollen in das Thema Digitalisierung investieren. Doch häufig melden deren<br />

Hausbank Bedenken an. Wer einige Punkte beachtet, steigert seine Chancen beträchtlich, eine Finanzierung auf<br />

die Beine zu stellen. Zwei Unternehmensberater und zwei Bank-Experten geben Tipps.<br />

Die Digitalisierung und Investitionen in die digitale Welt stehen<br />

bei mittelständischen Unternehmen in diesem Jahr<br />

ganz oben auf der Tagesordnung. Zu diesem Ergebnis kommt<br />

eine aktuelle Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft<br />

PwC, die 220 Geschäftsführer und Vorstände von<br />

Familien<strong>unternehmen</strong> und mittelständischen Gesellschaften zu ihrer<br />

Unternehmensagenda befragt hat. Über die Hälfte der Unternehmen<br />

wollen demnach in den kommenden Monaten ihre Produkte digitalisieren<br />

oder ihre Mitarbeiter entsprechend weiterbilden. Allerdings:<br />

Ein Großteil der Betriebe kann seine Digitalisierungsprojekte nicht so<br />

schnell abarbeiten wie geplant.<br />

Unternehmen mit durchschnittlicher Bonität,<br />

tun sich schwer, digitale Investitionen mit einem<br />

Kredit von der Hausbank finanzieren zu<br />

lassen. Sie stecken in einer Art digitalen Kreditklemme.<br />

MITTELSTÄNDLER VERLIEREN DEN ANSCHLUSS<br />

Dies prognostiziert auch die Beratungsgesellschaft EY (Ernst & Young)<br />

in einer weiteren Studie vom Herbst vergangenen Jahres. Für diese Untersuchung<br />

hatten die EY-Berater mehr als 700 Unternehmen des verarbeitenden<br />

Gewerbes und der Informationstechnologie interviewen<br />

lassen. Das Fazit: Viele Mittelständler drohen damit beim Megatrend<br />

Industrie 4.0, also beim Aufbau intelligenter Fabriken, individualisierter,<br />

hoch automatisierter Produktionsprozesse und bei der Vernetzung<br />

von Maschinen und Menschen, den Anschluss zu verlieren.<br />

In dem Grund dafür sind sich die Beratungsexperten einig: „Gerade bei<br />

kleineren und mittelgroßen Betrieben ist die Einstiegshürde nach wie<br />

vor sehr hoch“, beobachtet EY-Partner Christoph Kilger. „Sie haben oft<br />

nicht das nötige Geld oder die nötigen Leute,<br />

um ihre Produktion intelligenter zu machen.“<br />

Außerdem steht nach seinen Worten<br />

häufig nur die Optimierung der<br />

internen Prozesse im Fokus. Die Entwicklung<br />

neuer oder verbesserter Produkte oder<br />

eine Veränderung des eigenen Geschäftsmodells<br />

wird dagegen vernachlässigt –<br />

auch deshalb, weil diese Vorhaben größere<br />

Investitionen erfordern.<br />

EY-Partner<br />

Christoph Kilger<br />

Ein Kredit von der Hausbank wäre in vielen<br />

Fällen die klassische Finanzierungsvariante.<br />

Doch damit tun sich viele Institute<br />

schwer – vor allem bei Unternehmenskunden<br />

mit durchschnittlicher oder schlechter Bonität. Denn das Problem<br />

vieler digitaler Investitionen ist: Bei ihnen fallen häufig hohen einmalige<br />

Kosten an – etwa für externes Know-how und immaterielle Vermögensgegenstände,<br />

die sich im Fall einer Insolvenz kaum verwerten<br />

lassen. Ein Großteil der investierten Mittel ist faktisch verloren. Und<br />

20

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