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unternehmen März 2017

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<strong>unternehmen</strong> [!] Ausgabe 55 | <strong>März</strong> <strong>2017</strong><br />

[gründen]<br />

Blaubeuren, tüftelte der Existenzgründer<br />

dann an der Perfektionierung seines Produkts.<br />

Das Startkapital von 30.000 Euro, das er für die<br />

erste Kleinserie sowie für erste Marketing-<br />

Maßnahmen benötigte, hatte er schnell zusammen.<br />

„Die Anfangsfinanzierung stand relativ<br />

einfach und auch die Banken waren<br />

nicht abgeneigt, mich und mein Vorhaben zu<br />

unterstützen. Bereits die selbst genähten Prototypen<br />

haben hier schon einiges geholfen“,<br />

erklärt Marcus Ruoff. Die größte Schwierigkeit<br />

für einen Existenzgründer ist es nach seinen<br />

Worten, mit bescheidenen Mitteln einen<br />

gut funktionierenden Vertrieb aufzubauen.<br />

Keine Frage. Hilfe musste her. Und diese holte<br />

sich der 47-Jährige auf eine ganz besondere<br />

Art und Weise. Ruoff, der zurzeit noch als angestellter<br />

Online-Marketingmanager in Teilzeit<br />

arbeitet, stürzte sich Hals über Kopf in die<br />

„Höhle der Löwen“, bewarb sich mit ein paar<br />

knackigen Sätzen bei der Redaktion der<br />

gleichnamigen Vox-Gründershow – und wurde<br />

durch den Gittergang eingelassen. 186 seiner<br />

schlafbringenden Westen hatte er bis zur<br />

Aufzeichnung, im April 2016, bereits verkauft.<br />

Zu diesem Zeitpunkt war Ruoff seit drei<br />

Monaten auf dem Markt.<br />

RESPEKT JA, ANGST NEIN<br />

Im Fernsehstudio sah er sich mit einem Schlag<br />

15 Kameras und einem mehr als einstündigen<br />

Kreuzverhör der Investoren Judith Williams,<br />

Carsten Maschmeyer, Ralf Dümmel, Frank<br />

Thelen und Jochen Schweizer ausgesetzt –<br />

und das ganz ohne Pause. Gerade einmal 20<br />

Minuten davon wurden ausgestrahlt. Marcus<br />

Ruoff: „Wenn man solchen Profis gegenübersteht,<br />

muss man bei der Intensität der Befragung<br />

schon sehr genau aufpassen, dass man<br />

nicht den Faden verliert. Denn jede Frage der<br />

Löwen ist zielführend.“<br />

Dennoch: Angst hatte der Erfinder nicht, aber<br />

Respekt: „Wenn man von seinem Produkt<br />

überzeugt ist, kann einem nichts passieren.<br />

Jedoch muss man gut vorbereitet in die ‚Höhle<br />

der Löwen‘ gehen und auch eine gute Geschichte<br />

rund um<br />

sein Produkt haben.“<br />

Und die hatte er.<br />

Eine Geschichte,<br />

die sich quasi im<br />

Schlaf erzählen<br />

lässt. Auch wenn<br />

Carsten Maschmeyer<br />

Ruoffs<br />

Schlafweste als ein<br />

Nischenprodukt<br />

abtat und Judith<br />

Juror Carsten Maschmeyer<br />

war skeptisch.<br />

Williams sie gar als unsexy bezeichnete, so<br />

schnappte Vertriebsprofi Ralf Dümmel zu.<br />

Der Geschäftsführer der DS Produkte GmbH<br />

in Stapelfeld bei Hamburg ging zwar nicht auf<br />

das Angebot von Marcus Ruoff ein, der 200.000<br />

Euro für dringend erforderliche Marketingund<br />

Vertriebsmaßnahmen wollte und im Gegenzug<br />

15 Prozent Firmenanteile bot. Dümmel<br />

gab 300.000 Euro und forderte 30 Prozent<br />

des Unternehmens. Dieses Angebot ließ sich<br />

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