unternehmen März 2017
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Anzeige<br />
Hilfe im Kampf gegen Viren<br />
Die digitale Welt wächst. Doch im sogenannten Internet der Dinge verbreiten sich auch Com puterviren,<br />
Würmer und Trojaner mit rasanter Geschwindigkeit. In Anbetracht der steigenden Bedrohungen von<br />
Rechnern und Netzwerken setzt die IHK Ulm auf eine umfassende Aufklärung und Weiterbildung.<br />
Der Kühlschrank piepst, wenn die Milch zur<br />
Neige geht – und bestellt automatisch nach.<br />
Das Hundehalsband erinnert Herrchen und<br />
Frauchen blinkend an einen Termin beim Tierarzt<br />
und der Regenschirm verfärbt sich blau,<br />
wenn Gewitterwolken aufziehen.<br />
Das Internet der Dinge, die zunehmende digitale<br />
Vernetzung von Gegenständen, kann Segen<br />
und Fluch zugleich sein. Denn es bietet auch<br />
eine Plattform für Cyber-Kriminelle, die mit<br />
schädlichen Software-Programmen vor nichts<br />
und niemandem Halt machen. Auch nicht vor<br />
der Region der Industrie- und Handelskammer<br />
Ulm (IHK). Doch diese ist nicht nur gewarnt,<br />
sondern auch aktiv und setzt mit verschiedenen<br />
Workshops und Veranstaltungen auf eine<br />
umfassende Aufklärung vor Hacker-Angriffen.<br />
So bietet die Kammer ab dem Herbst <strong>2017</strong> unter<br />
anderem die Weiterbildung zum „Informationssicherheitsbeauftragten<br />
IHK“ an. Dieser<br />
bundeseinheitliche Zertifikatslehrgang richtet<br />
sich branchenübergreifend an alle Mitarbeiter,<br />
die in ihrem Betrieb oder in ihrer Organisation<br />
für die Informationssicherheit verantwortlich<br />
sind.<br />
Denn die digitale Sicherheit kann nach Meinung<br />
von Gernot Schnaubelt nicht hoch genug<br />
eingeschätzt werden: „Wir müssen unsere Mitgliedsfirmen<br />
nicht<br />
nur über aktuelle<br />
Angriffsmuster<br />
informieren, sondern<br />
sie ganz gezielt<br />
auch für das<br />
Thema IT-Sicherheit<br />
sensibilisieren.<br />
Denn viele Unternehmen<br />
sind sich<br />
zwar der Tragweite<br />
des Problems<br />
Gernot Schnaubelt,<br />
IHK Ulm<br />
bewusst, wissen<br />
jedoch nicht, wie<br />
sie es lösen können. Da muss man unbedingt<br />
weiterdenken“, mahnt der IHK-Referent für IT<br />
und Umwelt an. „Vertrauliche Unterlagen und<br />
persönliche Daten können von Angreifern häufig<br />
fast ungehindert eingesehen, kopiert und<br />
manipuliert werden. Die Folgen kann man sich<br />
leicht ausrechnen.“ Dabei ist es für den IHK-<br />
Referenten beileibe nicht damit getan, hin und<br />
wieder die Passwörter zu ändern.<br />
Beim Kampf gegen Hacker lassen sich die IT-<br />
Die IHK informiert ihre Mitgliedsbetriebe nicht nur über aktuelle Angriffsmuster, sondern sensibilisiert<br />
sie auch gezielt für IT-Sicherheit.<br />
Foto: © putilov_denis / fotolia.com<br />
Spezialisten auf ein langes Katz- und Mausspiel<br />
ein. Gernot Schnaubelt: „Kaum sind neue<br />
Technologien gegen Netzattacken gefunden,<br />
werden Sie von Cyber-Kriminellen wieder ausgehebelt.“<br />
Gerade diese schier aussichtlos<br />
erscheinende Spirale fordert von allen Beteiligten<br />
höchste Aufmerksamkeit und auch die<br />
Bereitschaft, sich mit diesem leidigen Thema<br />
auseinanderzusetzen: „Hierfür will die IHK die<br />
Basis schaffen. Den Betrieben muss klar sein,<br />
dass es sich bei IT-Sicherheit beileibe nicht nur<br />
um einen unangenehmen Kostenfaktor handelt,<br />
sondern um einen Wertschöpfungsfaktor.<br />
Die zunehmende Digitalisierung ist mit einem<br />
unzureichendem Datenschutz nicht denk- und<br />
machbar“, hebt Schnaubelt hervor.<br />
Das Potenzial der Mitarbeiter nutzen<br />
Doch die modernsten Technologien, die zum<br />
Schutz beitragen, sind eben nur eine Seite.<br />
Auf der anderen Seite steht der Mensch. „Die<br />
Mitarbeiter stellen ein nicht zu unterschätzendes<br />
Sicherheitspotenzial dar. Denn wenn sich<br />
eine Schadsoftware einmal an Sicherungssystemen<br />
wie Firewalls vorbeigemogelt hat, dann<br />
hilft nur noch der gesunde Menschenverstand<br />
und ausreichend Kenntnis darüber, welche<br />
Links man anklicken darf und welche nicht“,<br />
erläutert Gernot Schnaubelt.<br />
Für den IT-Spezialisten der IHK Ulm ist es<br />
deshalb das A und O beim Schutz gegen<br />
Computerviren, Würmer und Trojaner, dass<br />
alle Beschäftigten eines Unternehmens, Geschäftsführung<br />
und Büromitarbeiter, die Risiken<br />
kennen, entsprechend handeln und so aus<br />
einem Fluch einen Segen machen.<br />
STEFAN LOEFFLER<br />
Betrug und<br />
digitale Attacken<br />
244 000 Delikte mit dem „Tatmittel<br />
Internet“ hat das Bundeskriminalamt<br />
im Jahr 2015 registriert. Unter diese<br />
Rubrik fallen auch Angriffe mit Trojanern,<br />
die Festplattenbereiche verschlüsseln,<br />
oder DDoS-Attacken, die<br />
Computer lahmlegen. Drei Viertel der<br />
Fälle waren Betrugsstraftaten.<br />
Quelle: Bundeskriminalamt<br />
IHK Ulm<br />
Olgastraße 95-101 · 89073 Ulm<br />
Telefon : 0731 / 173-0<br />
Telefax : 0731 / 173-173<br />
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