VPLT Magazin 100

ECONOMIC Versicherungen
Was ich damit sagen will: Versicherungen sind immer
nur ein Teil des Risikomanagements einer Firma. Zuerst
muss sie auf Prävention Wert legen, also vor dem Schaden
klug sein, Mitarbeiter schulen, die richtige Technik
verwenden und so weiter. Der zweite Punkt ist die richtige
Vertragsgestaltung, um Risiken weiter einschränken
zu können. Als dritte Säule im Risikomanagement
kommt dann die Versicherungsberatung und -lösung.
Die schließt auch nicht alle Lücken. Aber sie kann auf
verbleibende Lücken hinweisen und dort, wo Versicherbarkeit
besteht, die finanziellen Folgen absichern. Versicherungen
können keine Schäden verhindern! Digitalisierung
birgt eben die Gefahr hoher Datenverluste.
Hinzu kommen enorme Imageschäden, wenn die Firma
ihre Kunden informieren muss, dass sich deren Daten
nun plötzlich im Darknet befinden.
Elektronikversicherungen, Betriebsunterbrechung, Haftpflichtversicherungen
mit IT-Bausteinen sind schon lange
am Markt. Es gibt umfangreiche Cyberversicherungen.
Die sind immer noch recht neu, aber Versicherer
haben bereits viel Schadenserfahrung gesammelt. Sie
bringen hier leistungsstarke technische Dienstleister als
Forensiker an den Start, wenn der Schaden doch eingetreten
ist. IT-Strukturen nehmen bei Festivals konstant
zu. Für Ausfallversicherungen gibt es gute kurzfristige
Cyberpolicen als Ergänzungsbausteine.
• Sie kennen den Markt schon seit vielen Jahren: Welche
Fehler machen Unternehmen generell, wenn sie
Versicherungen abschließen?
Oft schließen sie sie erst ab, wenn sie zeitlich unter
Druck stehen. Aber zum Beispiel eine Ausfallversicherung,
die sechs Monate früher startet, kostet nicht
mehr als die, die man drei Wochen vor dem Event
abschließt. Wer frühzeitig abschließt, verfügt über
Deckung für alle versicherten Ereignisse, die in den
kommenden Monaten den Ausfallschaden bedingen
könnten. Das sind in sechs Monaten ganz sicher mehr
als in drei Wochen. Positiv nehme ich den Trend wahr,
dass immer mehr Auftraggeber von ihren Subunternehmern
den Nachweis einer Haftpflichtversicherung
verlangen. Unsere geduldige Beratung fruchtet. Wer
den Schaden verursacht, sollte auch dafür finanziell
einstehen können! Die Versicherer stellen diesen
Nachweis auf Anforderung aus und das nur, wenn der
Beitrag bezahlt ist.
Ich vermisse bisher in jeder Event-Planungssoftware,
die ich auf Messen gesehen habe, das Versicherungsthema.
Es ist nicht einmal als To-do aufgezählt. Dabei
ist es so wichtig in der Produktionsplanung.
• Ich möchte als Geschäftsführer im Eventbereich passende
Versicherungen abschließen – an wen wende ich
mich?
Es gibt immer noch sehr viele kleine und mittlere Betriebe
oder private Veranstalter, die dafür ihre Haus- und
Hofvermittler ansprechen. Das Problem ist: Die kennen
überhaupt nicht den Markt der Anbieter für Veranstaltungsversicherungen.
Sie haben keine bedarfsgerechten
Angebote und die vorhandenen Standards sind dann
auch noch teurer als die Spezialprodukte. Typisches
Beispiel sind Veranstalterhaftpflichtversicherungen, die
man bei fast jedem Versicherer finden kann. Aber sie
sind schlechter im Versicherungsumfang und zudem
noch teurer.
Die Veranstaltungsbranche ist eben ein sehr spezieller
Bereich. Ich empfehle daher immer, nach den wenigen,
aber im Internet gut sichtbaren Spezialmaklern für
Eventversicherungen zu suchen oder mal in der Branche
nach ihnen zu fragen. Ich glaube, ich kann hier auch
für meine Kollegen sprechen. Wir kennen uns alle und
unsere Konzepte. Wir sprechen die Sprache der Veranstaltungsbranche,
sind Mitglieder in deren Fachverbänden.
Auch mal etwas Grundsätzliches zu uns Maklern:
Als Makler sind wir Berater und Sachwalter des Kunden
– keine Agenten eines Versicherers oder mehrerer Versicherer.
Wir stehen für uns selbst ein. Wir unterliegen
einer Versicherungspflicht, wie die Steuerberater oder
Rechtsanwälte, um unseren Beruf ausüben zu dürfen.
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