Caring for Pollinators - Bundesamt für Naturschutz
Caring for Pollinators - Bundesamt für Naturschutz
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Vorwort<br />
Blütenbestäuber nehmen eine Schlüsselfunktion in Ökosystemen ein und sichern wesentliche Anteile<br />
unserer Welternährung. Die Biodiversität der Bestäuber gilt als wichtiger Grundstein zum Erhalt<br />
der Artenvielfalt in Deutschland, im europäischen und im internationalen Kontext (CBD-target<br />
stopp the loss 2010). Der Rückgang natürlicher Bestäuber hat dazu geführt, dass 1998 in Sao<br />
Paulo im Rahmen der Internationalen Pollinator Initiative die "Sao Paulo Declaration on <strong>Pollinators</strong>"<br />
zum Schutz und zur nachhaltigen Nutzung von Bestäubern ausgearbeitet und während der<br />
COP5 unterzeichnet wurde. Seither arbeiten die Internationale Bestäuber-Initiative unter der Leitung<br />
der FAO und regionale Bestäuber-Initiativen an einer Absicherung dieser wichtigen Ökosystem-Dienstleitung.<br />
Neben der Honigbiene sind es vor allem zahlreiche wildlebende Bienen- und<br />
Fliegenarten, die maßgeblich die Bestäubung unserer Kultur- und Wildpflanzen sichern.<br />
Viele <strong>für</strong> die Bestäubung wichtige Tierarten sind jedoch von zahlreichen Gefährdungen wie z. B.<br />
Habitatverluste, Landnutzungswandel oder Pestizideinsatz bedroht. Hinzu kommen außerdem<br />
globale Veränderungen wie z. B. der Klimawandel und seine Folgen.<br />
So klein sie auch sein mögen, blütenbesuchende Insekten sind unabdingbar <strong>für</strong> die Bestäubung<br />
vieler Kulturpflanzen und haben daher einen hohen wirtschaftlichen Wert. Rund 35 % der Welt-<br />
Nahrungsproduktion hängen von blütenbesuchenden Insekten ab (Food and Agriculture Organization<br />
of the United Nations 2008). Daneben sind sie <strong>für</strong> den Erhalt der biologischen Vielfalt eines<br />
Großteils der wildlebenden Pflanzen und der davon abhängigen Tierarten wichtig. Nicht zu vergessen<br />
sind auch der ästhetische und der Erholungswert, den z. B. blüten- und artenreiche Wildwiesen<br />
bieten.<br />
Es ist unumstritten, dass die Anstrengungen zum Erhalt der Blütenbestäuber <strong>for</strong>tgeführt werden<br />
müssen, um den Gefährdungen entgegenzuwirken und die biologische Vielfalt zu erhalten. Das<br />
Side-event des <strong>Bundesamt</strong>es <strong>für</strong> <strong>Naturschutz</strong> und der Universität Bonn auf der 9. Vertragsstaatenkonferenz<br />
zum Erhalt der Biologischen Vielfalt (COP 9) im Mai 2008 hat hier neue Impulse gesetzt<br />
und einen Beitrag zur Vernetzung der Bestäuberinitiative gerade auch auf internationaler Ebene<br />
geleistet. Der vorliegende Band dokumentiert den derzeitigen Stand der Arbeiten der Bestäuberinitiativen,<br />
gibt Empfehlungen und zeigt den Handlungs- und Forschungsbedarf auf. Wir hoffen damit<br />
Anregungen und Handreichungen <strong>für</strong> den langfristigen Erhalt der Blütenbestäuber und ihren Ökosystemleistungen<br />
geben zu können. Unser Dank gilt den Bestäuberinitiativen, der Universität Bonn<br />
und allen Beteiligten, die zum Gelingen dieses Projektes beigetragen haben.<br />
Prof. Dr. Beate Jessel<br />
Präsidentin des <strong>Bundesamt</strong>es <strong>für</strong> <strong>Naturschutz</strong>