Catalogue 217: CHF 20. - Harteveld Rare Books Ltd.
Catalogue 217: CHF 20. - Harteveld Rare Books Ltd.
Catalogue 217: CHF 20. - Harteveld Rare Books Ltd.
Create successful ePaper yourself
Turn your PDF publications into a flip-book with our unique Google optimized e-Paper software.
�<br />
26 <strong>Harteveld</strong> <strong>Rare</strong> <strong>Books</strong> <strong>Ltd</strong>., CH-1700 Fribourg<br />
men. Die vorliegende Kopie wurde von Jakob Gehret, Notar<br />
von Sanen, im Jahre 1776 erstellt und signiert (Anlass für die<br />
Kopie könnte der Grossbrand des Schlosses Rued ein Jahr zuvor<br />
sein). Schloss und Herrschaft Rued gehörten bis ins 14.<br />
Jh. den Herren von Rued, wurden danach mehrfach verkauft<br />
(hier setzt in etwa das Urbar ein) und kamen ab dem frühen<br />
16. Jh. zum Berner Geschlecht May. Bis zum Ende des Ancien<br />
Régime waren sie Teil des Berner Aargaus. Die kopierten Dokumente<br />
reichen von 1387 bis 1634 und wurden um 1851/52<br />
noch um 2 Abschriften ergänzt: einem Kaufbrief von 1330 und<br />
einem Teilungsvergleich von 1806. Der Einband trägt wohl<br />
fälschlicherweise ein handgeschriebenes Titelschild, welches<br />
das Buch als Jahresrechnung eines Landschreibers für das Jahr<br />
1788 präsentiert.<br />
136. Villigen. - Pergamenturkunde von 1712. Gültbrief<br />
des Caspar Brack und seiner Mitbürger Fridli Finsterwald<br />
und Hans Jogli Vogt der Wirt, alle aus Villigen. Brack<br />
schuldet dem Johannes Rengger, Bürger von Brugg, die<br />
Summe von 50 Gulden und zahlt ihm deswegen einen<br />
jährlichen Zins jeweils an Ostern. Als Sicherheiten setzen<br />
sie ihre Felder und Rebberge in Villigen. Das Siegel<br />
des Berner Vogts von Grafenried fehlt leider. Interessanter<br />
Zinsbrief aus der Region Schenkenberg, aus der<br />
Zeit als der Argau noch Untertanengebiet von Bern war.<br />
66x21 cm, gefaltet, handschriftlich in brauner Tinte geschrieben.<br />
HRB 2039.1 450.-<br />
137. Zofingen. - Aufwändiger handgeschriebener Kaufvertrag<br />
von 1749 auf Papier. Der Schneider Johannes<br />
Müller verkauft dem Gerber Johannes Bosshardt ein<br />
Haus im unteren Teil der Stadt. Beide sind Bürger von<br />
Zofingen. 34x21.5 cm, 3 gebundene Seiten in schöner<br />
deutscher Notariatsschrift und mit kalligraphischer Titelzeile.<br />
Intaktes Papiersiegel des Schultheissen Johann<br />
Jakob Imhof und ein weiteres kleines Siegel, 2fach gefaltet,<br />
Ecke des letzten Blattes angerissen (kein Textverlust).<br />
Schönes Exemplar. HRB 2230.1 350.-<br />
138. Zofingen. - Wappentafel der gegenwärtigen bürgerlichen<br />
Geschlechter der Stadt Zofingen (aus 9 Teilen zusammengesetzt<br />
und aufgezogen). Lips, lith Bern. Hrsg.<br />
& Verleger G. Schauenberg-Ott Zofingen, o.J. um 1880,<br />
48.3 x 63.5 cm. HRB 2024.1 450.-<br />
BE<br />
139. Aefligen. - Mehrere handschriftliche Dokumente<br />
des 19. Jh. der Familie Lehmann aus Aefligen (BE), v.a.<br />
eine Seckelmeisterrechnung der Gemeinde Aefligen und<br />
Scheidungsprozessakten. HRB 68415 350.-<br />
Seckelmeisterrechnung für die Gemeinde Aefligen für die Jahre<br />
1835 und 1836 von Seckelmeister David Lehmann, Bauer<br />
und Gemeinderat in Aefligen, 53 S. + 2 leere Bl., Originalkartonumschlag<br />
marmoriert, etwas abgegriffen, allgemein guter<br />
Zustand, gut lesbare Schreiberschrift, zwischen den Seiten 2<br />
Exempl. eines vorgedruckten Formularblattes “Unterstützungstabelle”,<br />
ausgefüllt für die Gemeinde Bollingen (Erhebung der<br />
bedürftigen Haushaltungen und Massnahmen der Gemeinde<br />
zur Unterstützung), s.d.<br />
Prozessakten für Jakob Lehmann, Davids sel(igen Sohn),<br />
Landwirt von Aefligen gegen Elisabeth Lehmann, geb. Hager,<br />
Klägerin, 1876/77, 78 S., Originalkartonmappe mit eingebundenen<br />
Protokollauszügen und eingeklebten Belegen und Attestaten,<br />
Umschlag fleckig, ansonsten guter Zustand, gut lesbare<br />
Schreiberschrift, zwischen den Seiten 20 Briefe, Rechnungen<br />
und andere Papiere (nur ein Teil zum Prozess, der Rest betreffend<br />
Anna Maria Lehmann aus Oberburg, ca. 1900). Die Ehefrau<br />
von Jakob Lehmann beantragt die Scheidung von ihrem<br />
Ehemann und will das Sorgerecht für die 2 Kinder. Prozessakte<br />
umfasst Klage und Wiederklage am Amtsgericht Burgdorf.<br />
140. Affoltern im Emmental.<br />
- Mein Hanns Kneubühlers<br />
zu Affoltern, nun geseßen im<br />
Kloster, Waisen-Rechnungen.<br />
Um alles dasjenige, was ich als<br />
Waysen-Vogt der Er. Gemeind<br />
Affolteren, zu handen dennen<br />
hienach beschriebenen Vogts<br />
anbefohlenen in Einnehmmen<br />
und Ausgeben verhandlet<br />
habe. Original-Handschrift<br />
der Jahresrechnung des Waisenhauses von Affoltern.<br />
1786 - 1788, gr. in-8vo, Titelbl. + 84 S., schöne deutsche<br />
Kurrentschrift des 18. Jh. (max. ca. 18 Linien/S.), 4<br />
Seiten mit Bleistiftspuren eines Kindes (berühren nicht<br />
den Text), zw. den Seiten 6 gefalt. ms Quittungen (datiert<br />
1777/78), ansonsten guter Zustand, Orig. Pappeinband d.<br />
Z. mit farbigem Muster, an den Ecken etwas beschabt,<br />
am vord. Scharnier etwas gespalten, gutes Exemplar.<br />
HRB 88298 750.-<br />
Der Waisenvogt von Affoltern widmete jedem seiner Schutzbefohlenen<br />
eine Doppelseite, wo jeweils die Einnahmen des letzten<br />
Jahres, der Zinsgewinn sowie die neuen Ausgaben aufgeführt<br />
wurden. Vor allem die Ausgaben-Seite ist interessant. Da<br />
werden Begräbnisse und Arztrechungen bezahlt, der Hauszins<br />
beglichen und der Waisenvogt selbst kassiert ebenfalls seine<br />
Vogt-Restanz. Interessantes Dokument aus dem Emmental.<br />
141. Bern. - Kirchenfeld Brücke, Konstruktion - Original<br />
Fotografie (um 1900) 18.5 x 25.8 cm, auf Karton<br />
aufgezogen. HRB 405.1 150.-<br />
Ein Projekt der bernischen Eisenfirma Gottlieb Ott, wurde von<br />
der Company ausgewählt und<br />
von allen Instanzen gutgeheissen.<br />
Die elegante, ursprünglich<br />
rein eiserne Konstruktion wurde<br />
von den Ingenieuren MORITZ<br />
PROBST von Ins und JULES<br />
RÖTHLISBERGER von Neuenburg<br />
entworfen. Bloss fünf Tage nach der entscheidenden Gemeindeversammlung<br />
begann der Brückenbau am 15. Dezember<br />
1881, am 15. September 1883 war die Brücke vollendet.<br />
(Aus «Kirchenfeld und Brunnadern in Bern», Jürg Schweizer,<br />
Schweizerischer Kunstführer ISBN 3-85782-488-3)