Journal asmac No 5 - octobre 2022
Forme - Calculer, voler, façonner Politique - Lits bloqués – il est urgent d’agir Diabète - Nouvelles formes de traitement Vitamines/minéraux - Alimentation en cas de diabète sucré
Forme - Calculer, voler, façonner
Politique - Lits bloqués – il est urgent d’agir
Diabète - Nouvelles formes de traitement
Vitamines/minéraux - Alimentation en cas de diabète sucré
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Perspectives<br />
Kasten 1. Vorsichtsmassnahmen unter Behandlung mit SGLT-2-Hemmern.<br />
Risikopersonen / Risikosituationen für Komplikationen<br />
(Infekte / Ketoazidose) identifizieren<br />
• Gehäufte urogenitale Infekte, Prädisposition<br />
für Infekte z. B. schwere obstruktive Uropathie<br />
• Nicht-erkannter Typ-1-Diabetes<br />
• Akute Erkrankungen, z. B. mit Dehydratation<br />
(Gastroenteritis)<br />
• Chirurgische Eingriffe<br />
• Stoppen / ausgeprägte Dosisreduktion von Insulin<br />
• Fortgeschrittene Niereninsuffizienz bzw. rasche<br />
Verschlechterung der Nierenfunktion<br />
• Patienten mit «kritischer» PAVK, St. n. Amputation,<br />
Polyneuropathie, diabetisches Fusssyndrom<br />
• Patienten mit grossem Sturzrisiko<br />
• Therapien mit Risiko für Volumendepletion<br />
(Schleifendiuretika)<br />
Massnahmen<br />
• Auf Ausführliche Information des Patienten über Nebenwirkungen,<br />
Symptome des Infektes bzw. der Ketoazidose,<br />
unbedingte <strong>No</strong>twendigkeit des Stoppens bei akuter<br />
Erkrankung / Operation<br />
• Stoppen von SGLT-2-Hemmern bei Patienten mit akuter<br />
Erkrankung / hospitalisierten Patienten<br />
• Regelmässige Fusskontrollen bei Patienten mit diabetischem<br />
Fusssyndrom bzw. bekannter PAVK, Behandlung<br />
einer klinisch relevanten PAVK<br />
• Keine Verordnung von SGLT-2-Hemmern bei Patienten<br />
mit Typ-1-Diabetes (keine zugelassene Indikation)<br />
• Kennen der Symptome einer Ketoazidose und im Zweifelsfall<br />
immer Ausschluss einer Azidose mittels Blutgasanalyse<br />
dem entsprechenden Medikament gesenkt<br />
werden kann. Dabei ist zu beachten,<br />
dass bei hohen HbA1c-Ausgangswerten<br />
die Senkung des glykierten Hämoglobins<br />
immer deutlicher ausfallen wird. Bei anfänglichen<br />
HbA1c-Werten über 9 % kann<br />
der Beginn einer dualen Therapie (z. B.<br />
Metformin in Kombination mit einem<br />
zweiten Antidiabetikum) von Anfang<br />
an evaluiert werden, um eine raschere<br />
HbA1c-Senkung zu erreichen [19]. Das<br />
Therapieansprechen sollte mit regelmässigen<br />
HbA1c-Messungen (alle 3 – 6 Monate)<br />
kontrolliert werden und bei Nichterreichen<br />
der HbA1c-Ziele eine kontinuierliche<br />
Anpassung der Behandlung erfolgen.<br />
Abbildung 3. SGLT-2-Inhibitoren: Wirkungen auf Blutzuckerstoffwechsel und auf kardiale / renale<br />
Physiologie (NHE: sodium-hydrogen exchanger).<br />
mendepletion (z. B. durch additive Gabe<br />
von Schleifendiuretika).<br />
Praktisches Vorgehen<br />
Das primäre Ziel einer effektiven und<br />
nachhaltigen Diabetesbehandlung ist die<br />
Reduktion der kardiovaskulären Morbidität<br />
und Mortalität, die Verhinderung bzw.<br />
die Verlangsamung der mikrovaskulären<br />
Diabeteskomplika tionen (z. B. diabetische<br />
Nephropathie oder Retinopathie) unter<br />
Vermeidung therapiespezifischer Nebenwirkungen<br />
wie Hypoglykämie oder Gewichtszunahme.<br />
Für jeden Patienten soll<br />
individuell ein HbA1c-Zielbereich festgelegt<br />
werden. Dieser fällt bei jüngeren<br />
Diabetikern ohne fortgeschrittene Sekundärerkrankungen<br />
tiefer aus (unter 7 %,<br />
bzw. unter 6.5 % wenn dieses Ziel ohne<br />
Hypoglykämie-verursachende Therapie<br />
erreicht werden kann) als bei Älteren mit<br />
Vorerkrankungen bzw. Personen mit hohem<br />
Hypoglykämierisiko (um 8 %).<br />
Bei der Wahl der Substanzen muss auf<br />
die antidiabe tische Potenz geachtet werden<br />
(vgl. Tab. 2, Spalte HBA1c-Senkung),<br />
d. h. es sollte in etwa abgeschätzt werden,<br />
um wieviel Prozentpunkte das HbA1c mit<br />
Wahl des Antidiabetikums<br />
(vgl. Abb. 4)<br />
Grundlage jeder Behandlung bei Typ-2-Diabetes<br />
stellt das Umsetzen der lebensstiländernden<br />
Massnahmen (Gewichtsreduktion,<br />
Ernährungsumstellung, regelmässige<br />
Bewegung) und die multifaktorielle<br />
Behandlung der kardiovaskulären Risikofaktoren<br />
(Statingabe, Blutdruckkontrolle,<br />
Rauchstopp) dar.<br />
Bei der medikamentösen Behandlung<br />
(Erstbehandlung bzw. Ausbau der Therapie)<br />
müssen folgende Fragen gestellt werden:<br />
1. Braucht der Patient Insulin?<br />
2. Liegt eine Nierenfunktionseinschränkung<br />
vor?<br />
3. Hat der Patient ein hohes kardiovaskuläres<br />
Risiko, bestehen kardiovasku läre<br />
Erkrankungen (etablierte KHK oder<br />
Herzinsuffizienz) oder eine fortgeschrittene<br />
diabetische Nephropathie?<br />
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5/22 vsao /<strong>asmac</strong> <strong>Journal</strong>