Journal asmac No 5 - octobre 2022
Forme - Calculer, voler, façonner Politique - Lits bloqués – il est urgent d’agir Diabète - Nouvelles formes de traitement Vitamines/minéraux - Alimentation en cas de diabète sucré
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Politique - Lits bloqués – il est urgent d’agir
Diabète - Nouvelles formes de traitement
Vitamines/minéraux - Alimentation en cas de diabète sucré
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Perspectives<br />
Abbildung 4. Auswahl des Antidiabetikums (CV: kardiovaskulär; MI: Myokardinfarkt).<br />
mer kombinieren. Bei Vorliegen einer fortgeschrittenen<br />
diabetischen Nephro pathie<br />
(Makroalbuminurie / nephrotisches Syndrom)<br />
und bereits bestehender Behandlung<br />
mit einem ACE-Hemmer oder einem<br />
Sartan kann eine SGLT-2-Inhibitor-Therapie<br />
mit Canagliflozin evaluiert werden, das<br />
für diese Indika tion neu zugelassen ist. In<br />
allen anderen Fällen ist man in der Wahl<br />
des zweiten bzw. dritten Antidiabetikums<br />
frei (z. B. DPP-IV-Hemmer) oder richtet<br />
sich nach zusätz lichem Therapienutzen<br />
(z. B. GLP-1-Agonist bei Wunsch nach effektiver<br />
Gewichtsreduk tion).<br />
Beginn einer Injektionstherapie<br />
(vgl. Abb. 5)<br />
Ist die Stoffwechselkontrolle unter 2 – 3<br />
oralen Antidiabe tika ungenügend und das<br />
definierte HbA1c-Ziel nicht erreicht, stellt<br />
der nächste Schritt der Beginn einer Injektionstherapie<br />
dar. In der Vergangenheit<br />
war dieser gleichbedeutend mit dem Einleiten<br />
einer Insulintherapie. Heute wird<br />
jedoch in den meisten Fällen – und bei<br />
fehlenden Indikationen für eine Insulintherapie<br />
(vgl. Kasten 2) – der Beginn einer<br />
Behandlung mit einem GLP-1-Agonisten<br />
empfohlen [21]. Die Vorteile gegenüber<br />
der Insulintherapie sind das fehlende<br />
Hypoglykämierisiko und der positive Effekt<br />
auf den Gewichtsverlauf. Die GLP-1-<br />
Agonisten therapie kann im Verlauf problemlos<br />
mit einem Basisinsulin ergänzt<br />
werden. Der Nutzen der Kombinationstherapie<br />
ist inzwischen gut belegt. Pharmakologisch<br />
wirken beide Substanzen<br />
über verschiedene Mechanismen blutzuckersenkend<br />
und synergistisch. Die Beeinflussung<br />
der zentralen Appetit- und<br />
Sättigungsregulation durch den GLP-1-Rezeptoragonist<br />
hilft jedoch, eine Gewichtszunahme<br />
unter Insulintherapie zu verhindern.<br />
Immer mehr Daten belegen nun<br />
auch den Nutzen einer solchen Kombinationstherapie<br />
hinsichtlich Gewichtsverlauf,<br />
Insulindosis, Stoffwechselkontrolle<br />
und Hypoglykämierisiko [20 – 22].<br />
Dr. med. Stefan Fischli<br />
Abteilung für Endokrinologie, Diabetologie<br />
und klinische Ernährung<br />
Departement Medizin<br />
Luzerner Kantonsspital<br />
6000 Luzern 16<br />
stefan.fischli@luks.ch<br />
Kasten 2. Indikationen für eine Insulintherapie.<br />
• Akutsituationen (z. B. Herzinfarkt,<br />
Hirnschlag, Operation)<br />
• Schwere Entgleisungen<br />
(Blutzucker > 20 – 25 mmol / l,<br />
HbA1c > 12 %)<br />
• Anabolismus gewünscht<br />
(Ältere, Tumorpatienten)<br />
• Kontraindikationen für orale<br />
Antidiabetika<br />
• Schmerzhafte Polyneuropathie<br />
• Schwere Entgleisung unter<br />
Glukokortikoidtherapie<br />
• Pankreatopriver Diabetes<br />
• Schwangerschaft<br />
• Hinweise auf absoluten Insulinmangel<br />
(Verdacht auf D. mellitus<br />
Typ 1)<br />
– Akuter Beginn<br />
– Gewichtsverlust unabhängig<br />
von Ausgangsgewicht<br />
– Ketonkörper nachweisbar<br />
36<br />
5/22 vsao /<strong>asmac</strong> <strong>Journal</strong>