12.03.2013 Views

Merano Magazine 01 2013

Merano Magazine 01 2013

Merano Magazine 01 2013

SHOW MORE
SHOW LESS

Create successful ePaper yourself

Turn your PDF publications into a flip-book with our unique Google optimized e-Paper software.

Inzwischen hat das Passerwasser wieder eine gute Wasserqualität (Güteklasse wenig<br />

belastet bis unbelastet) erreicht. Biologische Indikatoren dafür sind z. B. Makroinvertebraten,<br />

also wirbellose, tierische Kleinorganismen (Insektenlarven u. a.). Anzahl<br />

und Art dieser Lebewesen geben Auskunft über den ökologischen Zustand und die<br />

Qualität von Gewässern. Der Aufenthalt an Fließgewässern und allgemein an Naturgewässern<br />

hat einen hohen Erholungswert. Nicht zufällig entstand ein guter Teil der<br />

Promenaden entlang des Hausbaches. Abseits von dieser „Wasser-Geschichte“ gibt<br />

es noch die ganz triviale tägliche Versorgung von Meran mit Nutz- und Brauchwasser.<br />

Was selbstverständlich klingt, ist jedoch in Wirklichkeit die aufwendige Verteilung<br />

eines sehr wertvollen Gutes.<br />

Das Wasser kommt zu den Menschen<br />

In Südtirol fallen jährlich 5.000 Mio. m 3 Niederschläge. Im Vergleich dazu scheinen die<br />

150 Mio. Wasserverbrauch der Landwirtschaft, die 75 Mio. m 3 in der Industrie, die 45<br />

Mio. m 3 für Trinkwasser und die immerhin 3,5 Mio. m 3 für die Kunstschnee-Erzeugung<br />

wenig. Das Wasser dient also nicht nur zur Trinkwasserversorgung, sondern ist auch<br />

Nutzwasser bis hin zum Tränken des Viehs, die Fischzucht und für weitere Zwecke.<br />

Der Meraner Raum hebt sich durch einige Besonderheiten hervor. Während im<br />

Durchschnitt 60 % des Südtiroler Wassers aus Quellen stammen, ist es in Meran der<br />

außerordentlich hohe Anteil von bis zu 99 %. Es hat einen niedrigen Kalkgehalt, ist<br />

also ein sogenanntes weiches Wasser. Von den insgesamt 17.500 Quellen, die in Südtirol<br />

gezählt wurden, liegen einige sehr bekannte im Bezirk Meran. Diese wurden<br />

bereits sehr früh touristisch genutzt. Viele historisch verbürgte Quellen erkennt man<br />

bereits am Namen, wie Bad Egart (Partschins), Lotterbad (Ulten), das berühmte Mitterbad<br />

und Bad Lad (beide St. Pankraz) oder Bärenbad auf 1.548 Metern am Vigiljoch<br />

(Lana). Wo sie genau liegen, wissen die meisten zwar nicht, kann heute aber mithilfe<br />

einer Beschreibung der Landesagentur für Umweltschutz herausgefunden werden.<br />

Vinschgauer & Passeirer Quellwasser für Meran<br />

Die Stadtwerke Meran kümmern sich seit 1998 um die Wasserversorgung Merans, was<br />

auch heißt, dass sie für die Instandhaltung der Leitungen und die Technik des Netzes<br />

zuständig sind. Das Trinkwasser stammt dabei aus 25 Quellen, die sich allerdings, und<br />

vielleicht überraschenderweise hauptsächlich im Passeiertal und Vinschgau – also<br />

nicht in Meran – und daneben im Naiftal befinden. Von dort wird das Wasser mithilfe<br />

von kilometerlangen Leitungen nach Meran geführt und in sechs Speichern gesammelt,<br />

nämlich in jenen von Marling, Gratsch, Zenoberg, Waidmann, Grumser und Naif.<br />

Sechs Tiefbrunnen stehen als Reserve zur Verfügung. Die Quellen sind aufgrund der<br />

Wichtigkeit für die Trinkwasserversorgung geschützt. Die gesetzlich vorgesehenen<br />

Trinkwasserschutzgebiete sehen dabei drei klein- und großräumige Zonen vor.<br />

Bis vor nicht allzu langer Zeit wurde täglich der Wasserspeicher durch Mitarbeiter<br />

der Stadtwerke kontrolliert; seit Kurzem gibt es eine Fernkontrolle auch per Videoüberwachung.<br />

Dabei werden die Temperatur und die zu- wie abfließende Wassermenge<br />

überprüft. Einmal im Monat werden zudem die Quellen kontrolliert. Das Verteilernetz<br />

in Meran selbst ist rund 120 Kilometer lang. Die Meraner verbrauchen an<br />

die 150 bis 200 Liter Wasser am Tag, was in etwa mitteleuropäischen Durchschnittswerten<br />

entspricht. Durch die Bewässerung und den Tourismus können im Sommer<br />

Spitzenwerte von über 500 Litern am Tag erreicht werden.<br />

Meraner Thermal- und Mineralwasser<br />

28 www.meranomagazine.com<br />

Von den Südtirol-Quellen sind 30 von der Landesregierung als Mineralquelle eingestuft<br />

worden. Dazu gehören die genannten Quellen von Bad Lad, Bad Egart (Birkenquelle),<br />

Bärenbad, die Thermalquellen am Vigiljoch wie auch das Wasser des Tauferer<br />

Badls in Tscherms und jenes des Völlaner Badls oder von Bad Kochenmoos im<br />

Naturnser Gemeindegebiet bei Staben.<br />

Mineralwasser ist ein Produkt aus Regenwasser und Gestein im Untergrund und<br />

unterscheidet sich von Trinkwasser durch seine natürliche Reinheit, den Gehalt an<br />

Mineralstoffen und durch die positiven Wirkungen der Inhaltsstoffe. Diese Inhaltsstoffe<br />

dürfen nur unwesentlich schwanken. In den Dreißigerjahren des vorigen Jahrhunderts<br />

wurden auf der Bärenbadalm am Vigiljoch Wasseraustritte gefunden, die<br />

einen beträchtliche Radongehalt aufwiesen. Diese wurden eingefasst und analysiert.<br />

Nach den positiven Ergebnissen begann man am 6. Juni 1960 mit der Abfüllung des<br />

Wassers. Im Handel ist es als Meraner Mineralwasser bekannt.<br />

Täglicher Durchschnitts-<br />

verbrauch der Meraner<br />

Consumo medio giornaliero<br />

dei meranesi<br />

150-200 l<br />

Der Meraner Ver- A <strong>Merano</strong> il consumo<br />

brauch entspricht d'acqua è in linea<br />

dem europäischen con le medie europee.<br />

Durchschnitt, kann Tuttavia in estate si<br />

aber im Sommer auch possono raggiungere<br />

Spitzenwerte von bis<br />

zu 500 l erreichen.<br />

punte fino a 500 litri.<br />

Abfüllung<br />

Bottiglia classica<br />

Das Meraner Mineralwasser<br />

ist seit über 50<br />

Jahren im Handel.<br />

L’acqua minerale di<br />

<strong>Merano</strong> viene commercializzata<br />

da oltre<br />

mezzo secolo.<br />

6.6.1960<br />

Wasserqualität<br />

Qualità dell’acqua<br />

Passer und Etsch sind<br />

heute so sauber, dass man<br />

bedenkenlos darin baden<br />

und fischen kann.<br />

Passirio e Adige sono oggi<br />

acque pulite. A tal punto che vi<br />

si può fare il bagno o mettersi<br />

a pescare senza alcun timore.

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!