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Inzwischen hat das Passerwasser wieder eine gute Wasserqualität (Güteklasse wenig<br />
belastet bis unbelastet) erreicht. Biologische Indikatoren dafür sind z. B. Makroinvertebraten,<br />
also wirbellose, tierische Kleinorganismen (Insektenlarven u. a.). Anzahl<br />
und Art dieser Lebewesen geben Auskunft über den ökologischen Zustand und die<br />
Qualität von Gewässern. Der Aufenthalt an Fließgewässern und allgemein an Naturgewässern<br />
hat einen hohen Erholungswert. Nicht zufällig entstand ein guter Teil der<br />
Promenaden entlang des Hausbaches. Abseits von dieser „Wasser-Geschichte“ gibt<br />
es noch die ganz triviale tägliche Versorgung von Meran mit Nutz- und Brauchwasser.<br />
Was selbstverständlich klingt, ist jedoch in Wirklichkeit die aufwendige Verteilung<br />
eines sehr wertvollen Gutes.<br />
Das Wasser kommt zu den Menschen<br />
In Südtirol fallen jährlich 5.000 Mio. m 3 Niederschläge. Im Vergleich dazu scheinen die<br />
150 Mio. Wasserverbrauch der Landwirtschaft, die 75 Mio. m 3 in der Industrie, die 45<br />
Mio. m 3 für Trinkwasser und die immerhin 3,5 Mio. m 3 für die Kunstschnee-Erzeugung<br />
wenig. Das Wasser dient also nicht nur zur Trinkwasserversorgung, sondern ist auch<br />
Nutzwasser bis hin zum Tränken des Viehs, die Fischzucht und für weitere Zwecke.<br />
Der Meraner Raum hebt sich durch einige Besonderheiten hervor. Während im<br />
Durchschnitt 60 % des Südtiroler Wassers aus Quellen stammen, ist es in Meran der<br />
außerordentlich hohe Anteil von bis zu 99 %. Es hat einen niedrigen Kalkgehalt, ist<br />
also ein sogenanntes weiches Wasser. Von den insgesamt 17.500 Quellen, die in Südtirol<br />
gezählt wurden, liegen einige sehr bekannte im Bezirk Meran. Diese wurden<br />
bereits sehr früh touristisch genutzt. Viele historisch verbürgte Quellen erkennt man<br />
bereits am Namen, wie Bad Egart (Partschins), Lotterbad (Ulten), das berühmte Mitterbad<br />
und Bad Lad (beide St. Pankraz) oder Bärenbad auf 1.548 Metern am Vigiljoch<br />
(Lana). Wo sie genau liegen, wissen die meisten zwar nicht, kann heute aber mithilfe<br />
einer Beschreibung der Landesagentur für Umweltschutz herausgefunden werden.<br />
Vinschgauer & Passeirer Quellwasser für Meran<br />
Die Stadtwerke Meran kümmern sich seit 1998 um die Wasserversorgung Merans, was<br />
auch heißt, dass sie für die Instandhaltung der Leitungen und die Technik des Netzes<br />
zuständig sind. Das Trinkwasser stammt dabei aus 25 Quellen, die sich allerdings, und<br />
vielleicht überraschenderweise hauptsächlich im Passeiertal und Vinschgau – also<br />
nicht in Meran – und daneben im Naiftal befinden. Von dort wird das Wasser mithilfe<br />
von kilometerlangen Leitungen nach Meran geführt und in sechs Speichern gesammelt,<br />
nämlich in jenen von Marling, Gratsch, Zenoberg, Waidmann, Grumser und Naif.<br />
Sechs Tiefbrunnen stehen als Reserve zur Verfügung. Die Quellen sind aufgrund der<br />
Wichtigkeit für die Trinkwasserversorgung geschützt. Die gesetzlich vorgesehenen<br />
Trinkwasserschutzgebiete sehen dabei drei klein- und großräumige Zonen vor.<br />
Bis vor nicht allzu langer Zeit wurde täglich der Wasserspeicher durch Mitarbeiter<br />
der Stadtwerke kontrolliert; seit Kurzem gibt es eine Fernkontrolle auch per Videoüberwachung.<br />
Dabei werden die Temperatur und die zu- wie abfließende Wassermenge<br />
überprüft. Einmal im Monat werden zudem die Quellen kontrolliert. Das Verteilernetz<br />
in Meran selbst ist rund 120 Kilometer lang. Die Meraner verbrauchen an<br />
die 150 bis 200 Liter Wasser am Tag, was in etwa mitteleuropäischen Durchschnittswerten<br />
entspricht. Durch die Bewässerung und den Tourismus können im Sommer<br />
Spitzenwerte von über 500 Litern am Tag erreicht werden.<br />
Meraner Thermal- und Mineralwasser<br />
28 www.meranomagazine.com<br />
Von den Südtirol-Quellen sind 30 von der Landesregierung als Mineralquelle eingestuft<br />
worden. Dazu gehören die genannten Quellen von Bad Lad, Bad Egart (Birkenquelle),<br />
Bärenbad, die Thermalquellen am Vigiljoch wie auch das Wasser des Tauferer<br />
Badls in Tscherms und jenes des Völlaner Badls oder von Bad Kochenmoos im<br />
Naturnser Gemeindegebiet bei Staben.<br />
Mineralwasser ist ein Produkt aus Regenwasser und Gestein im Untergrund und<br />
unterscheidet sich von Trinkwasser durch seine natürliche Reinheit, den Gehalt an<br />
Mineralstoffen und durch die positiven Wirkungen der Inhaltsstoffe. Diese Inhaltsstoffe<br />
dürfen nur unwesentlich schwanken. In den Dreißigerjahren des vorigen Jahrhunderts<br />
wurden auf der Bärenbadalm am Vigiljoch Wasseraustritte gefunden, die<br />
einen beträchtliche Radongehalt aufwiesen. Diese wurden eingefasst und analysiert.<br />
Nach den positiven Ergebnissen begann man am 6. Juni 1960 mit der Abfüllung des<br />
Wassers. Im Handel ist es als Meraner Mineralwasser bekannt.<br />
Täglicher Durchschnitts-<br />
verbrauch der Meraner<br />
Consumo medio giornaliero<br />
dei meranesi<br />
150-200 l<br />
Der Meraner Ver- A <strong>Merano</strong> il consumo<br />
brauch entspricht d'acqua è in linea<br />
dem europäischen con le medie europee.<br />
Durchschnitt, kann Tuttavia in estate si<br />
aber im Sommer auch possono raggiungere<br />
Spitzenwerte von bis<br />
zu 500 l erreichen.<br />
punte fino a 500 litri.<br />
Abfüllung<br />
Bottiglia classica<br />
Das Meraner Mineralwasser<br />
ist seit über 50<br />
Jahren im Handel.<br />
L’acqua minerale di<br />
<strong>Merano</strong> viene commercializzata<br />
da oltre<br />
mezzo secolo.<br />
6.6.1960<br />
Wasserqualität<br />
Qualità dell’acqua<br />
Passer und Etsch sind<br />
heute so sauber, dass man<br />
bedenkenlos darin baden<br />
und fischen kann.<br />
Passirio e Adige sono oggi<br />
acque pulite. A tal punto che vi<br />
si può fare il bagno o mettersi<br />
a pescare senza alcun timore.