Herausgeber_ Verein Hand in Hand - Yes we can
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Lebenspraxis<br />
Geschafft, ich b<strong>in</strong> pünktlich da!<br />
Viele Lehrer<strong>in</strong>nen, und <strong>in</strong> diesem Zusammenhang s<strong>in</strong>d vor<br />
allem die Eltern angesprochen, wissen, wie nervtötend es se<strong>in</strong><br />
kann, geme<strong>in</strong>sam mit e<strong>in</strong>em Menschen mit Down Syndrom<br />
pünktlich zu se<strong>in</strong>. Besonders groß ist der Stress morgens,<br />
<strong>we</strong>nn der Bus zur Schule oder <strong>in</strong> die Arbeit erwischt <strong>we</strong>rden<br />
muss. Die Erfahrung aus dem „Wie lange dauert was?“- Spiel<br />
kann <strong>in</strong> diesen Situationen zur allgeme<strong>in</strong>en Entspannung<br />
beitragen. In e<strong>in</strong>er ruhigen Stunde (vielleicht am Wochenende)<br />
wird geme<strong>in</strong>sam überlegt, wie lange <strong>we</strong>lche Tätigkeit vom<br />
Aufstehen bis zum E<strong>in</strong>steigen <strong>in</strong> den Bus dauert. Es <strong>we</strong>rden<br />
so genannte „Zeitpakete“ erarbeitet.<br />
E<strong>in</strong> Beispiel:<br />
„Waschen und Zähneputzen: 15 M<strong>in</strong>uten“.<br />
„Frühstück: 30 M<strong>in</strong>uten“.<br />
„Anziehen: 15 M<strong>in</strong>uten“.<br />
„Zum Bus gehen: 15 M<strong>in</strong>uten“.<br />
Nun <strong>we</strong>rden, ausgehend von der Aufstehzeit, vier Uhren<br />
händisch aufgezeichnet:<br />
Die erste Uhr zeigt, wann das Waschen und Zähneputzen<br />
fertig ist. Sie wird im Bad aufgehängt.<br />
Die z<strong>we</strong>ite Uhr zeigt, wann die Schüler<strong>in</strong> vom Frühstückstisch<br />
aufsteht. Sie wird auf den Tisch gelegt.<br />
Die dritte Uhr zeigt, wann die Schüler<strong>in</strong> angezogen ist. Sie<br />
wird zum Kasten gehängt.<br />
Die vierte Uhr zeigt, wann sie beim Bus angekommen ist. Sie<br />
wird <strong>in</strong> die Tasche gelegt.<br />
Die Schüler<strong>in</strong> wird zu Beg<strong>in</strong>n Unterstützung von der Lehrer<strong>in</strong><br />
benötigen, ihre selbst gezeichneten Uhren mit der tatsächlichen<br />
Uhrzeit zu vergleichen. Doch Übung macht den<br />
Meister. Spätestens jetzt ist es Zeit für die eigene Armbanduhr<br />
der Schüler<strong>in</strong>, ob digital oder analog ist Geschmackssache.<br />
Wichtig ist jedoch, dass die Uhr sehr e<strong>in</strong>fach gehalten<br />
se<strong>in</strong> soll, ohne Verzierungen, auf das Wesentliche reduziert.<br />
„Zeitpakete“ im Kopf zu haben, kann langfristig zu e<strong>in</strong>em<br />
effizienten Time-Management führen. Zum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong>en<br />
Versuch ist es <strong>we</strong>rt (rät die Autor<strong>in</strong> augenzw<strong>in</strong>kernd, selbst<br />
Mutter e<strong>in</strong>er 16jährigen jungen Dame mit Down Syndrom).<br />
Schriftuhr<br />
Das Fernsehprogramm zeigt die digitale Uhrzeit. Für viele<br />
Schüler<strong>in</strong>nen wird das Liebl<strong>in</strong>gsprogramm die perfekte<br />
Motivation se<strong>in</strong>, um sich mit der so genannten „Schriftuhr“<br />
zu beschäftigen. Auf den Rahmen der Zifferblatt-Uhr wird<br />
bei den ganzen Stunden neben der „Vormittagszeit“ auch die<br />
„Nachmittagszeit“ e<strong>in</strong>getragen: also neben 1 die 13, neben<br />
2 die 14 usw. So sieht die Schüler<strong>in</strong> auf e<strong>in</strong>en Blick, <strong>we</strong>lche<br />
Uhrzeiten e<strong>in</strong>ander entsprechen.<br />
Nun <strong>we</strong>rden im Fernsehprogramm Sendungen gewählt, die<br />
zur ganzen Stunde beg<strong>in</strong>nen. Wann ist 18:00? Die Schüler<strong>in</strong><br />
sucht 18 Uhr auf dem Rahmen, stellt den Stundenzeiger auf<br />
6 Uhr am Ziffernblatt e<strong>in</strong> (der M<strong>in</strong>utenzeiger be<strong>we</strong>gt sich<br />
mit) und sieht die Verb<strong>in</strong>dung zwischen 18:00 und 6:00.<br />
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<strong>Yes</strong> <strong>we</strong> <strong>can</strong>!