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Edizione Vergani No. 12

Das Vergani Wein- und Genuss-Magazin ist ein Printwerk, bei dem alles darum geht, die Philosophie unseres Traditionshauses kennenzulernen und in die «Vergani Welt» einzutauchen. Wir wünschen Ihnen viel Spass bei der Lektüre.

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UNO — Veneto 61<br />

Einen Gang zurückschalten kommt für ihn nicht infrage. Ganz im Gegenteil. Ob als<br />

Restaurateur, als Berater oder Geschäftsführer, langweilig wird ihm nach seiner Pensionierung<br />

nicht. Lieber mag er «durchstarten». Ein Gesprächslunch mit Jan E. Brucker im<br />

neuen Restaurant seiner Familie.<br />

«Mittelmass widerstrebt mir.»<br />

Sind Sie besser im Aufbauen oder im Aufhören?<br />

Ich beweise ja, dass ich beides kann. Wenn man etwas<br />

über längere Zeit gemacht hat, muss man irgendwann<br />

einmal den Schritt zu Neuem wagen. So richtig aufhören<br />

mag ich aber nicht, weil ich ein passionierter Gastgeber bin<br />

und es mir schwerfällt, auf einen Schlag alles loszulassen.<br />

Also – ein Restaurant eröffnen?<br />

Das Lumière ist eine Family-Affair.<br />

Ihre beiden Kinder Janina und Luis werden das Restaurant<br />

– vis-à-vis dem Widder – operativ leiten. Was<br />

empfinden Sie dabei, wenn Sie quasi vom Mittagstisch<br />

aus direkt auf Ihr ehemaliges Büro blicken?<br />

Viele Freunde und Bekannte können nicht verstehen,<br />

dass ich mir das antue. Ich habe null Probleme<br />

damit und gleichzeitig grösstes Verständnis dafür, dass<br />

man im Widder neue Wege geht. Meine Frau Regula<br />

und ich haben uns abgenabelt, und ehrlich gesagt schaue<br />

ich gerne rüber, aber ich vermeide es noch, das Lokal zu<br />

betreten. Das hat mit Respekt gegenüber dem Freiraum<br />

für die dortige Crew und dessen Führung zu tun. Für uns<br />

geht hier ein neuer Abschnitt los.<br />

Mit ein wenig Wehmut.<br />

Was war, das war, und es war schön. <strong>No</strong> regrets.<br />

So haben Sie im Alter von 66 Jahren die Brucker Hospitality<br />

Consulting GmbH gegründet und dazu die Geschäftsführerrolle<br />

bei Swiss Deluxe Hotels übernommen. Warum<br />

kommt die ruhige Kugel für Sie nicht infrage?<br />

Sie entspricht nicht meinem Naturell. Auch fühle<br />

ich mich noch zu jung. Die Faszination ist immer noch<br />

da und das Betätigungsfeld zu spannend, um es aufzugeben.<br />

Warum sollte ich also aufhören, wenn es doch<br />

Spass macht?<br />

Wollten Sie beide nicht «ausspannen» und «verreisen»?<br />

Wir sind schon verreist, aber wenn man durchstarten<br />

will, muss man auch die Gelegenheit beim Schopf<br />

packen. Ferner glaube ich, Regula hatte Horror davor,<br />

mich daumendrehend zu Hause zu sehen und ihr womöglich<br />

auf den Wecker zu gehen. Ferner beweist sie<br />

selbst, dass sie nicht aufhören mag. Im Lumière sind wir<br />

gleichberechtigte Gesellschafter. Sie ist zudem für die<br />

Administration zuständig, wobei auch sie noch andere<br />

Projekte weiterverfolgt.<br />

Bild: Dominik Hodel<br />

Text: Andrin Willi

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