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Das Dust-Bowl-Syndrom in Deutschland - Potsdam Institute for ...

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3.2.1. Die sozio-ökonomischen und politischen Antriebskräfte und Wechselwirkungen<br />

Auch <strong>in</strong> der nicht-nachhaltigen Landwirtschaft der Bundesrepublik ist der zentrale Antriebstrend die<br />

Intensivierung bzw. die Produktivitätssteigerung der Landwirtschaft. Dieser Produktivitätszuwachs kann<br />

entweder als wachsendes agrarisches Produktionsvermögen der menschlichen Arbeitskraft oder aber als<br />

gesteigerter Ertrag pro Flächene<strong>in</strong>heit gemessen werden. Er geht auf die Komponenten Mechanisierung,<br />

Chemisierung und Rationalisierung der Betriebsorganisation zurück, weist also e<strong>in</strong>en deutlichen Anteil des<br />

Zukaufs marktförmig angebotener Investitions-, Hilfs- und Betriebsmittel auf. Darunter rechnen u.a.:<br />

• Traktoren<br />

• Mähdrescher<br />

• Bodenbearbeitungsgeräte (Pflüge, Eggen, Walzen etc.)<br />

• Nacherntemasch<strong>in</strong>en<br />

• Tiermediz<strong>in</strong><br />

• Modernes Saatgut<br />

• Düngemittel (<strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie Handelsdünger auf m<strong>in</strong>eralischer Basis)<br />

• Pflanzenschutzmittel<br />

• Moderne Kühl- und Lagerhaltungstechnik<br />

Die günstige Input-Output-Relation sowie die Entwicklung der Faktor-Preis-Beziehungen war dafür wichtig.<br />

Dieser Trend zu e<strong>in</strong>er kapital<strong>in</strong>tensiveren und <strong>in</strong>dustrialisierteren Landwirtschaft wird im längerfristigen<br />

historischen Rückblick besonders deutlich (Andermann/Hockmann/Schmidt 1997) und gilt nicht nur für<br />

<strong>Deutschland</strong> (<strong>Bowl</strong>er 1992b). Man kann ihn allerd<strong>in</strong>gs auch <strong>in</strong> der jüngsten Gegenwart weiterh<strong>in</strong> beobachten.<br />

Abb. 3.5 zeigt am Beispiel ausgewählter Ackerfrüchte, wie sich die Hektarerträge im längerfristigen Vergleich<br />

entwickelt haben.<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

Abb. 3.5: Ertragssteigerungen ausgewählter Ackerfrüchte<br />

zwischen 1880-85 und 1991-95 <strong>in</strong> dt/ha<br />

W<strong>in</strong>terroggen W<strong>in</strong>terweizen Spätkartoffeln Zuckerrüben<br />

Auch im Bereich der Tierproduktion zeigen längere Zeitvergleiche deutliche Ertragssteigerungen (z.B.<br />

Milchleistung pro Kuh) an. Bestandteil des Intensivierungs-Trends ist die wachsende Spezialisierung der<br />

Betriebe. Darunter ist zum e<strong>in</strong>en die Konzentration e<strong>in</strong>zelner Betriebe auf wenige Produkte <strong>in</strong> der - sich<br />

ausdifferenzierenden - landwirtschaftlichen Produktpalette geme<strong>in</strong>t, zum zweiten die Spezialisierung des<br />

landwirtschaftlichen Berufssystems. Es gibt immer weniger "Universalbauern" und immer mehr Betriebe und<br />

Arbeitskräfte, die sich auf e<strong>in</strong>e ganz bestimmte Frucht, Tierart oder Leistung spezialisieren. Sie nutzen die seit<br />

20

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