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Das Dust-Bowl-Syndrom in Deutschland - Potsdam Institute for ...

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01.01.1998). Der Absatz an Pflanzenschutzmittelwirkstoffen sank <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> bis 1993 auf 28.930 t ab. Seit<br />

1994 ist bei den Herbiziden e<strong>in</strong> Anstieg zu verzeichnen, der im wesentlichen auf die Wieder<strong>in</strong>kulturnahme von<br />

stillgelegten Flächen und die Umstellung der Landwirtschaft <strong>in</strong> den neuen Ländern zurückzuführen ist. Die<br />

Beurteilung der von Pflanzenschutzmitteln ausgehenden Umweltbelastungen wird dadurch erschwert, daß<br />

statistische Aussagen über die tatsächliche Ausbr<strong>in</strong>gung fehlen. Die aufgebrachten Mengen variieren je nach<br />

Anbauart und Fruchtfolge sowie standörtlichen Bed<strong>in</strong>gungen und die Präparate werden häufig über mehrere Jahre<br />

gelagert. H<strong>in</strong>zu kommt die unterschiedliche Toxizität und Persistenz der e<strong>in</strong>gesetzten Wirkstoffe. <strong>Das</strong><br />

Pflanzenschutzrecht hat <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> bereits zu e<strong>in</strong>er wesentlichen Verschärfung der Zulassungs- und<br />

Anwendungsbestimmungen für Pflanzenschutzmittel geführt. Insgesamt werden biologisch besser abbaubare<br />

(Halbwertzeit max. 70 Tage) und selektiv wirkende Mittel verwendet. Herbizide werden vor allem im Getreide-,<br />

Raps- und Kartoffelbau, aber auch bei Mais und Zuckerrüben angewendet. Insektizide kommen <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie <strong>in</strong><br />

Obstanlagen, We<strong>in</strong>- und Hopfenbau, aber auch bei den enannten Ackerfrüchten zum E<strong>in</strong>satz. Fungizide werden<br />

vorwiegend im Ackerbau, Erwerbsobstbau, We<strong>in</strong>- und Hopfenbau verwendet. Neben der Bodenkontam<strong>in</strong>ation ist<br />

die Wasserqualität (Oberflächen- und Grundwasser) durch den Pestizide<strong>in</strong>satz<br />

Die Länderarbeitsgeme<strong>in</strong>schaft Wasser (LAWA) hat den ersten für <strong>Deutschland</strong> repräsentativen Bericht über die<br />

Pflanzenschutzmittelbelastung des Grundwassers erarbeitet. Sie kommt zu dem Ergebnis, daß neben der<br />

Belastung mit Nitrat der E<strong>in</strong>trag von bestimmten Pflanzenschutzmittelwirkstoffen nach wie vor Anlaß zur Sorge<br />

gibt. Vielfach können Pflanzenschutzmittelfunde im Grundwasser mit e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>tensiven landwirtschaftlichen<br />

Bodennutzung und <strong>in</strong>sbesondere mit dem Anbau von Sonderkulturen <strong>in</strong> Zusammenhang gebracht werden. Als<br />

weitere Ursachen werden die Herbizidanwendung auf Nichtkulturland und E<strong>in</strong>träge aus oberirdischen<br />

Fließgewässern genannt. Nach e<strong>in</strong>heitlichen Vorgaben wurden Ergebnisse von fast 13.000 Meßstellen aus dem<br />

obersten Grundwasserstockwerk ausgewertet. Bei etwa 19% der Meßstellen waren<br />

Pflanzenschutzmittelwirkstoffe <strong>in</strong> Konzentrationen unterhalb des Tr<strong>in</strong>kwassergrenzwertes <strong>in</strong> Höhe von 0,1 m g/l<br />

nachweisbar. Der Grenzwert wurde <strong>in</strong> rd. 10% der Fälle überschritten (vgl. Abb. 3.21). Am häufigsten wurden<br />

bestimmte Herbizidwirkstoffe im Grundwasser nachgewiesen. Hierbei waren Atraz<strong>in</strong> und se<strong>in</strong> Abbauprodukt<br />

Desethylatraz<strong>in</strong> am häufigsten zu f<strong>in</strong>den, gefolgt von (BML 1998).<br />

Quelle: UBA 1997a<br />

Abb. 3.21: Pflanzenschutzmittel-Befunde im oberflächennahen Grundwasser<br />

Dabei ist festzustellen, daß auch bei den aktuellen Messungen der weitaus überwiegende Teil aller Funde im<br />

Grundwasser noch immer auf die Wirkstoffe Atraz<strong>in</strong> und Simaz<strong>in</strong> oder das Atraz<strong>in</strong>-Abbauprodukt<br />

Desethylatraz<strong>in</strong> zurückzuführen ist, obwohl bereits seit Jahren Anwendungsbeschränkungen oder<br />

Anwendungsverbote bestehen. E<strong>in</strong> erheblicher Teil dieser Funde geht vermutlich auf<br />

Pflanzenschutzmittelanwendungen vor dem Jahre 1991 zurück. Hierbei wurden nicht unerhebliche<br />

Wirkstoffmengen <strong>in</strong> den Untergrund oder das Grundwasser verlagert. Unter ungünstigen Bed<strong>in</strong>gungen können<br />

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