Sächsische Schweiz und Elbsandsteingebirge
Sächsische Schweiz und Elbsandsteingebirge
Sächsische Schweiz und Elbsandsteingebirge
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den Ort. Im Heimatmuseum Dohna erinnert man<br />
daran – <strong>und</strong> an vieles mehr. Das grün umrankte<br />
Haus am Markt birgt viele Schätze. Es werden seltene<br />
Fossilien gezeigt: Knochen von Mammut, Riesenhirsch,<br />
Wollhaarnashorn <strong>und</strong> Rentier.<br />
Anreise<br />
Bahn: S-Bahn S 1, RE 20, SB 71 Elbe-Labe-Sprinter<br />
bis Bad Schandau Bf, weiter mit SB 71 bis Sebnitz Bf<br />
Regionalbus: 236, 237, 260, 261, 267, 268 bis<br />
Sebnitz, Busbahnhof<br />
114<br />
DOHNA<br />
Geologisch interessant sind die Schmucksteine<br />
aus dem Schlottwitzer Achatgang sowie der Rote<br />
Marmor aus dem Wittgensdorfer Bruch <strong>und</strong> der<br />
Gelbe Mar mor von der Winterleite. Uralte Werkzeuge<br />
<strong>und</strong> Gefäße sind zu sehen, wie auch die<br />
Der Mann war ein Vordenker. Der Dohnaer Bürgermeister<br />
Friedrich Robert Reppchen hatte<br />
sich Ende des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts für eine Kleinbahn<br />
starkgemacht. Die Unterlagen, die das bezeugen,<br />
liegen heute im Heimatmuseum der Stadt<br />
Dohna. Es ist übrigens die zweitälteste in ganz<br />
Sachsen. Noch älter ist nur Meißen. Als Friedrich<br />
Robert Reppchen dann 1885 das Telegramm aus<br />
dem Landtag erhielt, auf dem stand: »Müglitztalbahn<br />
von erster Kammer einstimmig bestätigt«,<br />
war das ein logistischer Sieben-Meilen-Schritt für<br />
Knochen vom Wollhaarnashorn<br />
Im Heimatmuseum Dohna wird mit Fossilien, Steinen <strong>und</strong> erzählter Geschichte die Vergangenheit erlebbar.<br />
Foto: FVB Sebnitz-Hinterhermsdorf, René Gaens<br />
SEBNITZ<br />
Blumenkunst aus Seide<br />
In Sebnitz wird filigranes Kunsthandwerk gepflegt.<br />
Nur die Bienen konnten dem weisen König Salo -<br />
mon einst helfen. Seine Aufgabe war es, heraus -<br />
zufinden, welche der Lilien, die ihm die Königin<br />
von Saba überreichte, natürlich <strong>und</strong> welche künstlich<br />
seien. Mit bloßem Auge war kein Unterschied<br />
zu erkennen. Erst als er sah, auf welchen Blüten<br />
sich die Bienen niederließen, wusste er, welche die<br />
echten waren. So will es zumindest die Legende.<br />
Es wäre einer der ersten Belege für die kunstvolle<br />
Nachahmung natürlicher Blütenpracht.<br />
Gesichert ist, dass man bereits im Mittelalter<br />
Verstorbenen mit künstlichen Blumen ein Stückchen<br />
Ewigkeit mit auf die letzte Reise gab. Später<br />
wurden üppige Kunstblumendekorationen zu einer<br />
Insignie der Oberschicht. Im späten 18. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
kamen Blütenimitate auch beim deutschen<br />
Bürgertum groß in Mode. Mit dem Niederlassen<br />
böhmischer Blumenmacher in den grenznahen<br />
Orten Sebnitz <strong>und</strong> Neustadt in den 1830er Jahren<br />
begann hier das Goldene Zeitalter der Seiden -<br />
blumen. Das Handwerk erlangte schnell große<br />
wirtschaftliche Bedeutung. Um die Jahrh<strong>und</strong>ertwende<br />
deckten die mehr als 200 kleinen <strong>und</strong> gro-<br />
Geschichte der Dohnaer Burggrafen nachzulesen<br />
ist. Spätere Stadtansichten <strong>und</strong> Pläne, Exponate<br />
zum Dohnaer Handwerk <strong>und</strong> Gerätschaften aus<br />
der alten Apotheke vervollkommnen die Ausstellung.<br />
www.stadt-dohna.de | T.W. ■<br />
ßen Betriebe der Region etwa drei Viertel des Welt -<br />
marktbedarfs an Kunstblumen ab.<br />
Eines dieser Unternehmen war <strong>und</strong> ist die Deut -<br />
sche Kunstblume Sebnitz, gegründet 1834. Noch<br />
heute werden hier in kunstvoller Handarbeit Seidenblumen<br />
<strong>und</strong> Arrangements für Theater <strong>und</strong><br />
Film, für Veranstaltungen, für Firmen <strong>und</strong> Privatpersonen<br />
hergestellt. Ein R<strong>und</strong>gang durch die<br />
Schaumanufaktur gibt einen Einblick in die faszinierende,<br />
Jahrh<strong>und</strong>erte alte Handwerkskunst.<br />
Dabei kann man beobachten, wie jeder Blütenbestandteil<br />
aufwendig gestanzt, gefärbt <strong>und</strong> geprägt<br />
wird, bevor er mit allen anderen Teilen <strong>und</strong><br />
viel Fingerspitzengefühl zu einer ganzen Blüte<br />
zusammengefügt wird. Wer es sich zutraut, darf<br />
sich auch einmal selbst an dieser filigranen Arbeit<br />
versuchen.<br />
Ein jährlicher Höhepunkt für die Manufaktur<br />
<strong>und</strong> ihre Besucher sind die Sebnitzer Blumentage<br />
im Frühling. Dann wird auch das Blumenmädchen<br />
gekürt, das ein Jahr lang die Stadt Sebnitz<br />
<strong>und</strong> das Kunstblumenhandwerk repräsentiert.<br />
www.deutsche-kunstblume-sebnitz.de<br />
<strong>Sächsische</strong> <strong>Schweiz</strong> – Ihr Urlaubsmagazin 2012 www.saechsische-schweiz.de<br />
Foto: Frank Exß<br />
Anreise<br />
Bahn: S-Bahn S 1, S 2, RE 20 bis Heidenau,<br />
weiter mit SB 72 bis Dohna<br />
Stadtverkehr Heidenau: A, B bis Dohna, Markt<br />
Regionalbus: 201, 202, 204