Sächsische Schweiz und Elbsandsteingebirge
Sächsische Schweiz und Elbsandsteingebirge
Sächsische Schweiz und Elbsandsteingebirge
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Foto: Tobias Hauser, Vaude<br />
Für Aktive ist das <strong>Elbsandsteingebirge</strong> das Land der unbegrenzten<br />
Möglichkeiten. Unzählige Wander-, Kletter-, Rad- <strong>und</strong> Reitwege sowie<br />
seine beiden Nationalparks auf sächsischer <strong>und</strong> böhmischer Seite ziehen<br />
Outdoorbegeisterte aus der ganzen Welt in die Region.<br />
Etwa 1200 Kilometer Wanderwege, 1100 freistehende<br />
Sandsteinfelsen mit 17000 verschiedenen<br />
Kletterwegen allein auf deutscher Seite,<br />
zahlreiche Rad- <strong>und</strong> Reitrouten sowie verschiedene<br />
Was sersportangebote: Das <strong>Elbsandsteingebirge</strong><br />
hat für Unternehmungslustige einiges zu<br />
bieten. Unter den europäischen Mittelgebirgsregionen<br />
gibt es nur wenige, die dem grenzübergreifenden<br />
Outdoorparadies unweit der sächsischen<br />
Landeshauptstadt in puncto Vielfalt <strong>und</strong><br />
Qualität der Aktivangebote das Wasser reichen<br />
können. Das ist vor allem der landschaftlichen<br />
Vielfalt der Region zu verdanken: Auf engstem<br />
Raum treffen hier die unterschiedlichsten Landschaftsformen<br />
aufeinander: Felsen, Tafelberge,<br />
Ebenen, Schluchten <strong>und</strong> Täler. So kommt es, dass<br />
man mitunter ganz gemütlich wandern kann,<br />
während sich in Rufweite Kletterer an atemberaubenden<br />
Aufstiegen versuchen.<br />
Was Aktivitäten im <strong>Elbsandsteingebirge</strong> so besonders<br />
macht, ist das unmittelbare <strong>und</strong> allgegen -<br />
wärtige Naturerlebnis. Zwar sind die schönsten<br />
Gebiete der Region als Nationalpark streng geschützt.<br />
Doch das bedeutet nicht, dass Berg -<br />
sport ler, Radfahrer <strong>und</strong> Wanderer draußen bleiben<br />
müssen. Im Gegenteil: Naturschutzbehörden<br />
<strong>und</strong> Touristiker arbeiten Hand in Hand, um Be -<br />
we gungs hungrigen Na turer leb nis se zu ermöglichen.<br />
Das ist nicht selbst ver ständ lich. Wo sonst<br />
in Deutsch land kann man mitten in einem Nationalpark<br />
klettern?<br />
Und geklettert wird in der <strong>Sächsische</strong>n <strong>Schweiz</strong><br />
schon lange. Dokumentiert ist das seit etwa 140<br />
Jahren. Im frühen 20. Jahrh<strong>und</strong>ert wurden dann<br />
die bis heute weitgehend unverändert geltenden<br />
<strong>Sächsische</strong>n Kletterregeln aufgestellt. Darin wurde<br />
erstmals der Verzicht auf »künstliche Hilfsmittel<br />
zur Überwindung der Schwerkraft« festgeschrieben.<br />
Von hier aus ging diese Idee um die Welt.<br />
Heute nennt man es Freeclimbing <strong>und</strong> praktiziert<br />
es in den USA, Australien, Frankreich, Spanien,<br />
Thailand <strong>und</strong> weiteren Ländern der Erde.<br />
Am Geburtsort des Freeclimbing zu klettern, ist<br />
für Anhänger des Sports aus der ganzen Welt ein<br />
besonderes Erlebnis. Mit Routen bis zur Schwierigkeitsstufe<br />
XII – dem Maximum auf der sächsischen<br />
Skala – hält die Region auch für Extremkletterer<br />
noch echte Herausforderungen bereit.<br />
Doch auch Anfänger finden hier einen guten Einstieg.<br />
Kletterschulen bieten für jede Altersgruppe<br />
Schnupperkurse in der Natur. So kann jeder,<br />
der sich für die Sportart interessiert, aber weder<br />
Vorkenntnisse noch Ausrüstung besitzt, sich unter<br />
fachmännischer Anleitung einmal selbst daran<br />
versuchen.<br />
Noch älter als die Tradition des Kletterns ist die<br />
des Wanderns in der Region: Schon im 18. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
kam das <strong>Elbsandsteingebirge</strong> als wild -<br />
romantisches Reise- <strong>und</strong> Ausflugsziel in Mode.<br />
Besonders die Künstler der Zeit haben entscheidend<br />
zur überregionalen Popularität der eigentümlichen<br />
Felsenwelt beigetragen. Dank ihrer<br />
unzähligen Gemälde <strong>und</strong> Zeichnungen weiß man<br />
heute, welche Wege sie gegangen sind <strong>und</strong> welche<br />
Aussichten sie besonders beeindruckten. So<br />
konnte im Jahr 2006 auf insgesamt 112 Kilometern<br />
ein historischer Wegeverlauf entlang der<br />
schöns ten Punkte in der Region rekonstruiert<br />
<strong>und</strong> neu ausgeschildert werden. Bereits kurz nach<br />
seiner Eröffnung wurde der so getaufte »Malerweg<br />
<strong>Elbsandsteingebirge</strong>« vom Wandermagazin<br />
zum schöns ten Wanderweg Deutschlands gekürt.<br />
Die R<strong>und</strong>tour von Liebethal bis zur tschechischen<br />
Grenze <strong>und</strong> auf der anderen Elbseite zurück<br />
bis nach Pirna bietet nicht nur atemberaubende<br />
Panoramen, sondern ist auch eine sportliche<br />
Herausforderung: In acht mittelschweren bis<br />
anspruchsvollen Tagesetappen mit Längen zwischen<br />
11 <strong>und</strong> 18 Kilometern bezwingt man – alle<br />
Höhenmeter zusammengenommen – immerhin<br />
einen Viertausender.<br />
Trotz seiner stattlichen Länge repräsentiert<br />
der Malerweg jedoch nicht ein mal ein Zehntel des<br />
umfangreichen Wegenetzes im Elbsandsteinge-<br />
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