Sächsische Schweiz und Elbsandsteingebirge
Sächsische Schweiz und Elbsandsteingebirge
Sächsische Schweiz und Elbsandsteingebirge
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Fotos: Mike Jäger<br />
Feuersalamander<br />
stimm ten Aussichts punkten aus einen Blick in die<br />
Wan derfalken-Horste zu werfen – ein ganz besonderes<br />
Erlebnis.<br />
Insgesamt sind im Nationalpark <strong>Sächsische</strong><br />
<strong>Schweiz</strong> 84 Brutvogelarten nachgewiesen. Stabile<br />
Populationen von Sperlings- <strong>und</strong> Raufußkauz,<br />
Schwarzspecht <strong>und</strong> Wasseramsel sind genauso<br />
darunter wie Grauspecht, Zwerg- <strong>und</strong> Halsbandschnäpper<br />
sowie Grünlaubsänger. Die hiesige Vogelwelt<br />
bekommt man auch als Besucher leicht<br />
zu Gehör <strong>und</strong> zu Gesicht – vor allem dann, wenn<br />
man die Stimmen den einzelnen Arten zuordnen<br />
kann. Vogelstimmenwanderungen mit fachk<strong>und</strong>igen<br />
Führern gehören deshalb zum festen Angebot<br />
der Nationalparkverwaltung.<br />
Die charakteristische Felsregion ist auch der<br />
Lebensraum der Gämse. Sie ist im <strong>Elbsandsteingebirge</strong><br />
nicht heimisch, sondern wurde Anfang<br />
bis Mitte des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts eingebürgert. Inzwischen<br />
umfasst der Bestand mehr als 150 Tiere,<br />
die sich meist in der Region Chřibské hory<br />
(Kreibitzer Bergland) in der Böhmischen <strong>Schweiz</strong><br />
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aufhalten. »Die tagaktiven Tiere kann man besonders<br />
im Winter immer mal wieder beobachten«,<br />
sagt Holm Riebe. Allerdings macht den<br />
Gämsen eine Eigenart des Sandsteins zu schaffen:<br />
Das Ge stein ist so weich, dass sich die Schalen<br />
genannten Hufe der Gämsen nicht abnutzen.<br />
Manches Tier ist deswegen schon im Felsgelände<br />
abgestürzt.<br />
Die großen Waldlandschaften der Sächsisch-<br />
Böhmischen <strong>Schweiz</strong> sind seit jeher Lebensraum<br />
der Rothirsche, die man allerdings als Besucher<br />
weit seltener antrifft als Fuchs, Reh <strong>und</strong> Wildschwein<br />
– es sei denn, man begibt sich gezielt auf<br />
die Suche <strong>und</strong> bringt Zeit mit. Das gilt übrigens<br />
für alle Tierarten: Erfolg braucht Geduld. Und<br />
Kenntnisse: Nur wer weiß, in welchen Biotopen<br />
sich bestimmte Tiere aufhalten, hat Chancen, sie<br />
auch tatsächlich zu entdecken. So sind in den<br />
weitläufigen Buchenwäldern der Basaltberge ver -<br />
schiedene Spechtarten <strong>und</strong> der seltene Zwergschnäpper<br />
zu Hause, aber auch Siebenschläfer<br />
<strong>und</strong> Haselmaus. In den Ebenheiten leben Vogel-<br />
arten wie Wiesenpieper, Braunkehlchen, Neuntöter,<br />
Mäusebussard <strong>und</strong> Waldohreule.<br />
Das Elbtal ist reich an Fledermäusen – schließlich<br />
sind Kleine Hufeisennase, Großes Mausohr & Co.<br />
als Insektenfresser auf das Vorkommen nachtaktiver<br />
Insekten angewiesen. »Wer aufmerksam ist,<br />
kann die Fledermäuse abends fliegen sehen«,<br />
sagt Holm Riebe. Manche Arten pflanzen sich in<br />
der <strong>Sächsische</strong>n <strong>Schweiz</strong> fort, anderen dienen<br />
Felsspalten, Höhlen <strong>und</strong> Stollen der Region als<br />
Winterquartier. Insgesamt sind von den in Sachsen<br />
vorkommenden 19 Fledermausarten 17 in der<br />
<strong>Sächsische</strong>n <strong>Schweiz</strong> nachgewiesen.<br />
Apropos Elbtal: Der Strom ist nicht nur für das<br />
Landschaftsbild bedeutend, sondern auch für die<br />
Artenvielfalt. Im Winter lassen sich hier verschie -<br />
dene Enten- <strong>und</strong> Sägerarten sowie Graureiher beo -<br />
bachten. Im Sommer sind in einzelnen Elblachen<br />
Wasserfrösche <strong>und</strong> die seltenen Seefrösche zu<br />
finden; Biber <strong>und</strong> Fischotter sowie Zauneidechsen<br />
haben das Flusstal ebenfalls zu ihrem Lebensraum<br />
auserkoren. | Sandra Petrowitz ■<br />
<strong>Sächsische</strong> <strong>Schweiz</strong> – Ihr Urlaubsmagazin 2012 www.saechsische-schweiz.de<br />
Foto: Nationalparkverwaltung<br />
Schwarzstorch<br />
Uhu Forelle Wanderfalke<br />
Foto: Nationalparkverwaltung | Uli Augst