Sächsische Schweiz und Elbsandsteingebirge

Der Mensch soll sich bewegen. Das hat die Natur
so vorgesehen. Schon Seneca warnte, dass es
schädlich für den Menschen sei, »sich mit der
Sänfte tragen zu lassen, statt selbst zu gehen«.
Und vor ihm mahnten Hippokrates und Buddha
zu einem bewegten Leben.
Studien bei Jägern und Sammlern in Australien
und Afrika belegen, dass unser Bewegungsapparat
auf 15 Kilometer Gehen und Laufen pro Tag
ausgerichtet ist. Den Wert erreicht heute kaum
noch jemand. Im Schnitt kommen wir täglich auf
nur noch etwa einen Kilometer. Eine verhängnisvolle
Entwicklung. Schon in den 1950er Jahren
bewiesen die Ärzte Dr. Jeremy Morris in Großbritannien
und Dr. R. S. Pfaffenberger in den USA,
dass es einen klaren Zusammenhang zwischen
Bewegung und Lebenserwartung gibt. Es ist der
Beginn der modernen Fitnesskultur – und Pfaffenbergers
Karriere als Marathonläufer.
Nun muss man vielleicht nicht gleich Leis tungs -
sportler werden, um seine Lebenserwartung zu ver -
bessern. Im Gegenteil: Statt aggressiven Auspowerns
empfehlen Ärzte heute eher regelmäßiges
Wandern als Königsweg zum Erlangen gesunder
Fitness. Immer mehr Menschen folgen diesem Weg
und bescheren gerade dem Wandern eine ungeahnte
Renaissance.
Wandern, das ist weder Sonntagsspaziergang
noch »Streckemachen«, sondern die wohltuende
Mischung aus Fitness, Entspannung, Naturerleben
und Geselligkeit – ein ganzheitliches kombiniertes
Fitness- und Wellnessprogramm. Und um dieses
zu propagieren, hat sich der Deutsche Wander-
Es ist eine ganz eigene Faszination, die von
his torischen medizinischen Instrumenten aus -
geht. Die urwüchsigen Apparaturen wirken aus
heutiger Sicht mitunter wenig vertrauenerwe -
ckend. Auch wenn für die damalige Zeit zweifelsohne
Großartiges damit geleistet wurde. Im letzten
Jahrhundert erfolgte in der Medizintechnik
ein großer Fortschritt: Wo heute zumeist komplizierte
Elektronik hinter lichtgrauen Plastikverkleidungen
weitgehend lautlos ihren Dienst tut,
fand man früher robuste Handwerkskunst aus
Glas, Stahl, Messing, Gummi, Holz und Leder.
Einen spannenden Ausflug in die jüngere Vergangenheit
der Kur- und Medizingeschichte bieten
die Historischen Sammlungen im Gesundheitspark
Bad Gottleuba. Ein Rundgang zeigt eine rus -
tikale Holzbadewanne für die Hydrotherapie,
urige Rönt gentechnik, ein Laboratorium sowie
einen Operationssaal aus der Mitte des 20. Jahrhunderts
und vieles mehr. Auf drei Etagen und
insgesamt 520 Quadratmetern Ausstellungsfläche
haben die Mit glieder des gemeinnützigen Vereins
»Historische Sammlungen im Gesundheitspark
Bad Gottleuba« interessante und kuriose Objekte
aus der Vergangenheit des berühmten Sanatoriums
zusammenge tragen. Hinzu kommen wechselnde
Sonderausstellungen.
Der Verein möchte den wertvollen, historischen
Fundus des Gesundheits parks nicht nur erhalten,
sondern der For schung und der breiten Öffentlichkeit
zugänglich machen. Dafür wurde eigens
www.saechsische-schweiz.de
Foto: TVSSW, Michael Bader
Warum uns Wandern so gut tut.
Gesünder geht’s nicht
verband (DWV) mit der AOK zusammengetan. Ein
Resultat dieser Kooperation ist die umfangreiche
Informationssammlung »Wandern & Fitness« auf
der Internetseite wanderbares-deutschland.de.
Hier finden Wanderer Wissenswertes zu den Themen
Fitness, Wellness, Ernährung, Tourenplanung,
In Bad Gottleuba kann
man historische
Medizintechnik besichtigen.
Besuch im Gestern
das 1913 erbaute ehemalige Maschinenhaus der
Heilstätte saniert und restauriert. Seit 2001 findet
man hier ein deutsch-tschechisches Bildungsund
Informationszentrum für Rehabilitation und
Balneologie. In enger Zusammenarbeit mit dem
Regionalmuseum Teplice wird hier nicht nur die
Geschichte der Heilstätte Gottleuba, sondern
auch die Entwicklung der Rehabilitation und des
Bäderwesens im Allgemeinen vermittelt.
WANDERN
Unterwegs und Gesundheit. Längst ist auch das
Deutsche Wanderabzeichen – ein weiteres Projekt
des DWV – bei über 60 Krankenkassen im Bonusprogramm
anerkannt. Sicher nicht ohne Grund.
www.deutsches-wanderabzeichen.de
| DWV/S. T. ■
MEDIZINGESCHICHTE
Einen regelrechten Wissensschatz zu diesen Themen
hütet der Verein mit der medizinhistorischen
Bibliothek und ihren über 2500 inventarisierten
medizinischen Büchern, Zeitschriften und Doktorarbeiten.
Hinzu kommen originale Grundrisse
und Statikzeichnungen aus der Erbauungszeit
der Heilstätte von 1909 bis 1913.
www.medizinhistorische-ausstellungbad-gottleuba.de
Sächsische Schweiz – Ihr Urlaubsmagazin 2012
Foto: Historische Sammlungen im Gesundheitspark Bad Gottleuba e. V.
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