ZICKGRAF, A. (1914): Schreibweise und Aussprache der botanischen
ZICKGRAF, A. (1914): Schreibweise und Aussprache der botanischen
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KVJVQIC wirkt doch grotesk. Stellen wir uns heute ein Bild von<br />
Aphrodite vor, fo denken wir doch zweifellos nicht an ältere<br />
bekleidete Abbildungen, fon<strong>der</strong>n an die vielen berühmten jüngeren<br />
Kunftwerke. Aber we<strong>der</strong> die Aphrodite von Melos (Venus von<br />
Milo) noch die von Knidos im Vatikan o<strong>der</strong> in München, we<strong>der</strong><br />
die kapitolinifche, medizeifche, noch die Anadyomene o<strong>der</strong> die<br />
im Louvre o<strong>der</strong> in Neapel zeigen eine wirkliche Fußbekleidung,<br />
felbft die ihre Sandalen löfende kann die Halbftiefel nicht retten.<br />
Deshalb follten wir doch <strong>der</strong> Abficht des Namengebers <strong>und</strong> damit<br />
auch diefer herrlichen Blüte gerecht werden <strong>und</strong> das Söckchen<br />
jzoÖelov podium) wie<strong>der</strong>herftellen. Wenn die Betonungs=<br />
angaben (Akzente) auf die Pflanzennamen gefetzt werden, ift die<br />
fonft nahe liegende Verwechslung mit den auf nödiov, pödium<br />
endigenden Gattungen vermieden.<br />
Diospyrum. — Nicht diospyros. — ÖIÖOJZVQOV Theophr. h.<br />
pl. 3, 13; Galen, de alim. 2, 8; Plin. 27, Ii. Ebenfo Halopyrum.<br />
Diostomaea — Nicht diastomaea o<strong>der</strong> distomäea. Diefer<br />
Gattungsname ift in die Synonymie verwiefen. Doch find auch hier<br />
die Schreibweifen <strong>und</strong> Ableitungen für die Irrtümer in <strong>der</strong> Namen»<br />
gebung wie<strong>der</strong> fehr lehrreich. Wenn von did <strong>und</strong> cstö(ia hergeleitet,<br />
müßte man den Namen mit: „ganz <strong>und</strong> gar Maul" überfetzen<br />
(M<strong>und</strong> paßt kaum in eine folche Zufammenftellung); o<strong>der</strong> aber<br />
das Wort käme von öiaato/Ma, das was durchs Maul (des Pferdes)<br />
durchgeht, die Stange des Pferdezaumes. Ebenfowenig kann die<br />
Ableitung von äig <strong>und</strong> tofir) („doppelter Schnitt" mit Bezug auf<br />
das Labeilum <strong>der</strong> Blüte) anfprechen; die Bildung wäre auch fehler»<br />
haft. — Zweifellos ift Diostomäe von Aiög <strong>und</strong> ovo/j,a <strong>der</strong><br />
Pflanze (Ophrys) <strong>und</strong> ihrer Blüte angemeffener.<br />
erinus (Lobelia). — Von egivog Diosc. 4,29; bei Plin. 23,7<br />
erineon. Am beften ift es, das Adjektiv egiveog, erineus anzu=<br />
wenden, alfo Lobelia erinea.<br />
Evonymus. — Bei Theophr. h. pl. 3, 18, 13 evävvfiog bei<br />
Plinius 13,22,38 evonymos. Das letztere ist beffer, weil die<br />
Aufeinan<strong>der</strong>folge dreier Vokale vermieden wird.<br />
femina. — Nicht foemina.<br />
habrotonus o<strong>der</strong>: ..um. — Nicht abrötanum o<strong>der</strong> abrotonum.<br />
— Von äßqövovog, . . ov Colum. 12, 35. (Theophr. Nie. Diosc.<br />
Galen.) Im Thes. L. L. fteht bei abrötanum: fiehe habrotonum.<br />
Haründo. — Cato R. R. 6, 3; 47; Colum. 4, 32; Plin. 16, 36, 64.<br />
ImThes. L. L.iftar<strong>und</strong>o nicht aufgeführt <strong>und</strong> da das Werk noch nicht<br />
bis zum H erschienen ift, muß dies hier als negativer Beweis gelten,<br />
har<strong>und</strong>inäceus. — Statt ar<strong>und</strong>inäceus. Als Ableitung von<br />
har<strong>und</strong>o: Plin. 18, 7, 5.<br />
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