ZICKGRAF, A. (1914): Schreibweise und Aussprache der botanischen
ZICKGRAF, A. (1914): Schreibweise und Aussprache der botanischen
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— icus aus einer bekannten Flora erreichte beinahe die Zahl 60 1<br />
).<br />
Dagegen wird bei den Adjektiven auf —acus wohl häufig nur<br />
opäcus richtig ausgefprochen, während bei <strong>der</strong> Mehrzahl <strong>der</strong>felben<br />
doch die drittletzte Silbe zu betonen ift, alfo Austriacus, aurantiacus,<br />
Carinthiacus, Hassiacus, Silesiacus, Syriacus, Vogesiacus, (Dip=<br />
sacus, cardiaca, aber Pastinäca, Portuläca). Der Tabak verfchuldet<br />
aber, daß tabäcum häufig falfch auf <strong>der</strong> drittletzten Silbe den Ton<br />
hat.<br />
Ebenfo ift es nicht weiter zum Verw<strong>und</strong>ern, wenn die vielen <strong>und</strong><br />
häufig vorkommenden Adjektiva, die mit — phyllus gebildet find,<br />
auch die falfche Ausfprache <strong>der</strong> wenigen <strong>und</strong> auch feiten angewandten<br />
Wörter mit <strong>der</strong> Endung —philus bedingen. Hier verleiten geradezu<br />
die den Botanikern geläufigen Wörter halophil, psammophil, xero=<br />
phil, außerdem auch bibliophil (trotz des Theophilus, <strong>der</strong> manchmal<br />
richtig ausgefprochen wird) zur falfchen Betonung. Den fchon auf<br />
Seite 23 [281 ] aufgeführten mit —phyllus gebildeten Namen find die<br />
folgenden mit —philus gegenüber zu (teilen: Ammöphila, Chimö=<br />
phila, Eröphila, Gypsöphila, Nemöphila, psammöphilus, sciäphilus.<br />
Den Artnamen auf —änus (montänus, Juränus, Iseränus,<br />
Mosellänus), die allgemein richtig betont werden, fteht Pändanus,<br />
lädanum <strong>und</strong> die Zufammenfetzungen mit —phanus (diä=, calö=)<br />
gegenüber. Doch find hier vor allem die entfetzlichen Adjektiv»<br />
bildungen zu tadeln, wie Schiedeänus, öchtritziänus, Klotzschiänus,<br />
die nicht etwa ausgefucht, fon<strong>der</strong>n als die nächftbeften Beifpiele<br />
gewählt find, ober diefe <strong>und</strong> noch ärgere Scheufale wird noch<br />
weiterhin zu fprechen fein.<br />
Einen ganz erheblichen Prozentfatz <strong>der</strong> Artnamen bilden die Adjek=<br />
tiva auf —oides ( —ides = £>'), die nach meinen Erfahrungen<br />
mit größter Wahrfcheinlichkeit von den meiften Naturfre<strong>und</strong>en<br />
ö=ides ausgefprochen werden. Dem Inhaltsverzeichnis einer deutfchen<br />
Flora entnehme ich die unten angeführte Reihe, die trotz ihrer<br />
Unvollftändigkeit <strong>der</strong> Fünfzig nahe kommt. 2 ) Betrachtet man hier<br />
2<br />
*) Es wurden gef<strong>und</strong>en: Aleppicus, Anglicus, aquäticus, Ascalönicus,<br />
Asiäticus, Bälticus, Banäticus, Baväricus, Bithynicus, Bohemicus,<br />
Cärnicus, Carniölicus, Carpäthicus, Cassübicus, cathärticus, Corc6n=<br />
ticus, Creticus, Croäticus, Dänicus, domesticus, Francönicus, Gällicus,<br />
Germänicus, Göthicus, graniticus, Helvpticus, hemisphaericus, His=<br />
pänicus, Indicus, Isäricus, Itälicus, Japönicus, Lappönicus, Livönicus,<br />
Magyäricus, Nloldävicus, Morävicus, Nöricus, Norvegicus, Oeländicus,<br />
Pannönicus, Persicus, Prüssicus, Pyrenäicus, quarciticus, Russicus,<br />
Ruthenicus, Scändicus, Sibiricus, silväticus, Sudeticus, Suecicus, Tatä-<br />
ricus, ürbicus, vulcänicus.<br />
) acanthoides (acanthödes), aizoides, anagalloides, ambrosioides, arpar»<br />
gioides, aretioides, bellidioides, blattarioides, brizioides, bromoides,<br />
bupleuroides, chondrilloides, cyanoides, cynapioides, cyperoides,<br />
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