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ZICKGRAF, A. (1914): Schreibweise und Aussprache der botanischen

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von Ey als Diphthong find Untcrfchicde zu machen (Ernestimeyera,<br />

Frcycinetia (franz.), Grisleya (engl.). Wenn auch le zumeifjt getrennt<br />

(aber verfchieden: Anchietia, Thiersia, Fieldia, Daviesia) ausge=<br />

fprochen werden, kommt doch auch das deutfche Dehnungs—E<br />

vor (Nierembergia, Siebera, aber nicht Barbiera (franz.). Die Zu=<br />

fammenftellung Oe weift eine ziemliche Mannigfaltigkeit in <strong>der</strong> Aus=<br />

fprache auf: Schoenus, Froelichia, Boerlagea, Leeuwenhoekia, aber<br />

Älo-e, Barro-etia, Lafo-ensia. Bei Oi (Oy) unterfcheidet man: Alo-ites,<br />

Soja, Jo-invillea, No-isettea, Lloydia, Quoya. Den zu trennenden<br />

Oo bei den Zufammenfetzungen mit boo= <strong>und</strong> zoo= flehen gegen=<br />

über Oosterdykia, Woodsia (engl.). Ou wird getrennt in Hypecoum,<br />

aber Fouquiera (franz.), Moerenhoutia (holl.), Selbft bei <strong>der</strong> Zu=<br />

fammenftellung Ua find Unterfchiedezu beachten: U-apaca, Gu-apaca,<br />

Guajacum, Stuartia. (Auch die Ausfprache von U muß noch erwähnt<br />

werden: Cupressus, aber Cuviera, Suckleya.) Bei Ue <strong>und</strong> Ui find<br />

Gueldenstaetia, Gru-inum von den fremdländifchen Namen (Faguetia,<br />

Guichenotia) zu trennen, auch das U hinter Q zu unterfcheiden<br />

(Quercus, Quintinia, Quinetia). Bei Uu ift die Trennung das Regel=<br />

mäßige (Cärduus), feiten die Vereinigung (Schuurmansia). Bei Uy<br />

ift auf die Herkunft zu achten (Fortuynia, Ruyschia, fprich Reuschia).<br />

Es erhebt fich nun die Frage nach <strong>der</strong> Art <strong>der</strong> Unterfcheidung diefer<br />

zusammentreffenden Vokale. Sollen die Fälle <strong>der</strong> Trennung o<strong>der</strong><br />

die <strong>der</strong> Vereinigung hervorgehoben werden? Bei den Anfätzen,<br />

die hie <strong>und</strong> da gemacht find, hat man meift die Vereinigung, aber<br />

nicht vollftändig, fon<strong>der</strong>n nur an gelegentlichen Beifpielen durch=<br />

geführt. Dagegen hat O. Kuntze 1 ) ohne Angabe von Gründen die<br />

Hervorhebung <strong>der</strong> Trennung empfohlen. Und das ift wohl deshalb<br />

<strong>der</strong> beffere Vorfchlag, weil dann weniger Wörter mit<br />

Merkzeichen zu verfehen find.<br />

Wie wird nun am einfachften unterfchieden? Das Trema ift mehr=<br />

deutig: in aizoüm würde ü vom Franzofen <strong>und</strong> Amerikaner richtig<br />

aufgefaßt, aber vom Deutfchen falfch als ue gelefen. Von den fonft<br />

angewendeten Zeichen muffen <strong>der</strong> Diphthongftrich (au) o<strong>der</strong> — bogen<br />

(ei) deshalb wegfallen, weil <strong>der</strong> zu trennende Vokal bezeichnet<br />

werden foll. Es bleibt noch <strong>der</strong> Strich über dem abzufpalten=<br />

den Vokal felbft, „Vokalftrich" wie ihn 0. Kuntze genannt hat.<br />

Die vor allem in Betracht kommenden zu trennenden Doppelvokale<br />

find dann ae, ai, aü, eä, ee, et, efi, oe, oi, oö, oü, ue, uü. Im übrigen<br />

werden die Doppelvokale unison ausgefprochen: aa, ae, ai, ao, au (aw),<br />

ay, ea, eau, ee, ei, eu, (ew), eui, ey, ie, oe, oi, ou, (ow), oui, oy,<br />

ue, uu, uy.<br />

]<br />

) Codex brevis maturus in T. v. Post et O. Kuntze, Lexicon generum<br />

Phanerogamarum Seite XXVIII § 12, i.<br />

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