ZICKGRAF, A. (1914): Schreibweise und Aussprache der botanischen
ZICKGRAF, A. (1914): Schreibweise und Aussprache der botanischen
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ift aber auch fchon deshalb nicht als zweifellos anerkannt worden,<br />
weil die Pflanze dann heleochrysum genannt werden müßte,<br />
wie das Beifpiel heleoselinon (eXuoofAivov) Plin. 19, 8, 37, Pallad.<br />
Apr. 3 zeigt. (Die Ver<strong>der</strong>btheit <strong>der</strong> Handfchriften bezeugt auch<br />
in diefem Falle die Schreibweife fjhoaehvov). Mit tXo: =<br />
Sumpf find z. B. auch zufammengefetzt heleöcharis <strong>und</strong> heleochloa.<br />
Nun ift offenbar das „Gold, das im Sumpfe wächft" (Sumpfgold)<br />
eine etwas eigentümlich klingende Bildung, jedenfalls entfpräche<br />
das Bild: „golden wie die Sonne" wenigftens uns Deutfchen<br />
eher. Auch die alten Griechen nannten Leute mit goldnem<br />
Haar fjXioxöfiag, alfo fonnenhaarig. Vielleicht um nun das £ zu<br />
retten, ift verfucht worden (Schnei<strong>der</strong> zu Theophr. h. pl. 9, 13. 3),<br />
das Wort von t'Äi; (calor ex sole prodiers, calor solaris, item solis<br />
splendor) = Sonnenwärme, Sonnenlicht abzuleiten. Auch hier<br />
ift nicht einzufehen, warum dann heli» ftatt helechrysum gebildet<br />
worden ift. Außerdem ift es doch merkwürdig, die Ableitung von<br />
einem verhältnismäßig fo feltenen Wort zu konftruieren, wenn<br />
die von einem febr bekannten, einen Vergleich herausfor<strong>der</strong>nden<br />
Wort fo nahe liegt. Und damit kommen wir zur dritten Lesart,<br />
die z. B. im Stephanus zugunften <strong>der</strong> Schnei<strong>der</strong>fchen Anficht<br />
gar nicht angeführt ift, zu heliochrysos (ipM/ovoog) von 'ij/aog =<br />
Sonne <strong>und</strong> '/ovabg = Gold, alfo Sonnengold. Zunächft gibt es<br />
außer diefem Pflanzennamen noch mehrere, die auf die Sonne<br />
Bezug nehmen, fo daß das Wort durchaus keine auffallende Bildung<br />
ift, z. B. heliänthes (ijXiavd-tig) Plin. 24, 17, 102; heliocällis<br />
(fjXioxaXXig) = heliänthes Plin. 24, 17, 102; helioscöpion, — os<br />
fjXiooxömov, — oc) Plin. 22. 21. 29, 26. 8. 42, Ap. herb. 108, Diosc.<br />
4, 165; heliotröpium (rjhxytQpmov) Plin. 2. 41. 41, 22. 21. 29.<br />
Diosc. 4, 193. Varro R. R. 1. 46. Auch kommen als Pflanzen»<br />
beinamen vor: fjÄbocpvrig <strong>und</strong> i)Xi6(pvvov — in <strong>der</strong> Sonne ge=<br />
wachfen. Deshalb halten wir die Schreibweife Heliochrysum<br />
nicht nur für berechtigt, fon<strong>der</strong>n für die befte Löfung <strong>der</strong> Streit»<br />
frage.<br />
H e 1 6 d e s. — Nicht elodea, elödea, helodea, helodea. — Von<br />
sXog <strong>und</strong> eiöog ftammt das fchon bei Arist., Diosc, Plut., Dio<br />
Cass. vorkommende kXmdijg — fumpfig.<br />
hemerus. — Von rjfiEQog = veredelt, fanft, angenehm.<br />
H o r m i n u m . — Von ÖQfuvov. Plin. 18,10,22.<br />
i n s i t i c i u s. — Uberliefert bei Varro R. R., Plin. Ep. — Infolge<br />
<strong>der</strong> Willkür <strong>der</strong> Kanzliften ift die falfche Schreibweife eingeriffen<br />
<strong>und</strong> bis heute noch in einzelnen Floren erhalten geblieben. —<br />
Insiticius ift abgeleitet von insero, insevi, insitum, das in guter<br />
Latinität nur in <strong>der</strong> übertragenen Bedeutung: einpflanzen vor»<br />
kommt, es foll nach den Erklärungen <strong>der</strong> Floren gepfropft heißen,<br />
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